Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 5. Sitzung / Seite 54

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Blau“. (Die Rednerin hält eine Ausgabe der Zeitschrift „profil“ mit dem Aufmacher „Chaos in Schwarz-Blau, 2. Teil“ in die Höhe.)

Es wird auch gefragt: Warum wurde gewählt? – Geschätzte Kolleginnen und Kollegen, das fra­ge ich mich auch, und die Menschen draußen fragen sich auch, warum gewählt wurde und ob man das nicht billiger hätte haben können. (Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Ja, wir wissen schon, dass Sie keine Wahlen mehr wollen. Aber Sie müssen auch wissen, dass die Menschen sehr klar sehen können, was da vollzogen wird. Vor rund acht Monaten hat sich die Regierung sozusagen selbst aufgelöst, aber es sind noch immer dieselben Personen in der Regierung – und nebenbei werden, so titelt zumindest der „Kurier“, die Reichen immer reicher.

Es gibt Vergleiche der EU, wonach Österreich bei der Reallohnentwicklung mit 0,2 Prozent an letzter Stelle von 15 EU-Ländern liegt (Abg. Mag. Schweitzer: Wo liegen wir?), während zu­gleich – auch das ist im „Kurier“ nachzulesen – die Insolvenzstatistik auf 50 Prozent der Privat­insolvenzen ...


Präsident Dr. Heinz Fischer: Kollegin Hagenhofer, ich hoffe, das waren deutsche Pensionis­ten, damit wir jetzt wieder die Kurve zum Pensionsgesetz nehmen. (Allgemeine Heiterkeit. – Demonstrativer Beifall bei der ÖVP.)


Abgeordnete Marianne Hagenhofer (fortsetzend): Herr Präsident, ich komme schon auf das Pensionsgesetz zu sprechen. Und selbstverständlich steht das, was der „Kurier“ da geschrieben hat, in einem Zusammenhang mit dem Pensionsgesetz: Es geht nämlich heute hier um eine Reparatur des Pensionsgesetzes, und auch dahin gehend wird natürlich Druck gemacht, dass es endlich eine Regierung gibt. Wenn nämlich ordentlich gearbeitet werden kann und entspre­chende Vorsorge getroffen wird, dann passieren solche Dinge nicht, dass beim Anheben des Ausgleichszulagenrichtsatzes auf 100 000 Menschen – darum geht es bei diesem Gesetz näm­lich – schlicht und einfach vergessen wird.

Das Gehaltspaket für BeamtInnen und Pensionisten haben wir im Jänner beschlossen, es wur­de im Dezember eingebracht, und jetzt im Februar müssen wir die verheirateten Pensionisten nachziehen. – Meine Damen und Herren! Wenn das nicht nach Wirbel und Chaos riecht, dann weiß ich nicht. Ich kann nur wieder das „profil“ zitieren und frage Sie, was das Ganze soll. (Abg. Mag. Schweitzer: Sie sollten sich mit der Tagesordnung beschäftigen, dann hätten Sie das Problem nicht!)

Ich würde darum bitten, dass in Österreich so bald wie möglich wieder ordentlich gearbeitet werden kann, ohne dass wir immer einen Monat im Nachhinein eine Reparatur eines Gesetzes beschließen müssen. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Mag. Schweitzer: Das war nicht so gut!)

11.42


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dr. Partik-Pablé. Die Uhr ist auf 10 Minuten eingestellt. – Bitte.

11.42


Abgeordnete Dr. Helene Partik-Pablé (Freiheitliche): Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren, vor allem sehr geehrte Frau Hagenhofer! Ihr privates G’schichterl von den deut­schen Touristen war nicht nur eine Themenverfehlung – der Herr Präsident hätte Sie eigentlich schon viel früher zum Thema rufen sollen –, sondern es war ganz einfach lächerlich. Es war vor allem auch deshalb lächerlich, weil Sie uns die Meinung deutscher Touristen über unsere In­nen­politik in Österreich vorhalten, wo die Deutschen doch selbst bis zum Hals im Wasser ste­hen und nicht wissen, wie sie ihre politischen Verhältnisse gestalten sollen. (Beifall bei den Frei­heitlichen.)

Im Übrigen: Ich glaube, mindestens 30 oder 40 Prozent der Rot-Grün-Wähler haben es schon bitterst bereut, diesen beiden Parteien die Stimme gegeben zu haben.

 


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