Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 5. Sitzung / Seite 59

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

wir jetzt durchführen müssen! (Abg. Eder: Den Schmäh kannst du dir in die Haare schmieren! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Es verwundert mich schon ein bisschen, dass sich Kollegin Hagenhofer hier herausstellt und die be­leidigte Leberwurst spielt ... (He-Rufe bei der SPÖ. – Präsident Dr. Fischer gibt das Glocken­zeichen.) – Ihr kommt ja dann ohnedies zu Wort! Seid doch Demokraten! Ihr nennt euch zwar immer so, aber anscheinend seid ihr keine. (Zwischenruf der Abg. Heinisch-Hosek.)

Kollegin Hagenhofer stellt sich also hier heraus und zieht einen Vergleich zwischen Deutsch­land und Österreich. – Ich glaube, die Österreicherinnen und Österreicher wollen sicher keine deutsche Regierung und schon gar kein solches System wie in Deutschland, denn wenn ich mir an­sehe, wie es dort ausschaut, kann ich wirklich nur sagen: Gute Nacht, Österreich! (Zwi­schen­ruf der Abg. Hagenhofer.)

Wenn ich mir die jetzige Regierung anschaue und hören muss, wie Kollegin Petrovic sagt, die ÖVP gehe schon wieder sozusagen wie ein Bruder mit der FPÖ – beziehungsweise die FPÖ mit der ÖVP –, dann darf ich Sie schon darauf hinweisen: Frau Kollegin Petrovic, wir sind eben noch eine Koalition! (Abg. Eder: Eine unfähige!) Ich weiß nicht, ob Sie das vergessen haben, aber die FPÖ und die ÖVP befinden sich nach wie vor in einer Koalition. (Ruf bei der SPÖ: Wie­so haben wir dann eigentlich gewählt?)

Wenn ich dann von Selbstbehalten und vielen anderen Dingen höre, von denen in den Medien geschrieben wird, dann muss ich sagen – ich bin Arbeitnehmervertreter und seit über 30 Jahren in der Privatwirtschaft beschäftigt und dort als Betriebsrat tätig –: Wenn man, anstatt zeitgerecht und ständig zu schauen, wo man entsprechende Reformen durchführen kann, 30 Jahre lang nichts tut, dann müssen diese Reformen eben nachher in Angriff genommen und natürlich ein­schneidende Maßnahmen gesetzt werden! Aber ich kann euch sagen: Überlegt genau und schaut, was in den Medien geschrieben wird und was dann im Nachhinein herauskommt! (Abg. Mag. Prammer: Da können Sie Gift drauf nehmen!)

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Mit diesem Gesetz, das heute zur Beschlussfassung vorliegt, sind wir auf dem richtigen Weg. Diese Regierung traut sich wenigstens, etwas in Angriff zu neh­men, und sie setzt selbst in Zeiten wie diesen, in denen Schulden in Milliardenhöhe vorhanden sind, so positive Maßnahmen wie diese!

Besonders stolz bin ich als Freiheitlicher darauf (Abg. Gaál: ... schrecklich!), dass wir einen freiheitli­chen Sozialminister haben, der in den vergangenen Jahren wirklich gezeigt hat, was „Soziales“ bedeutet. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Wo habt denn ihr von der SPÖ in den letzten 30 Jahren eine Angleichung von Arbeitern und An­ge­stellten durchgeführt? – Geredet wurde viel davon, aber gemacht wurde gar nichts! Ihr habt immer angekündigt, bei der Abfertigung etwas zu machen. Geredet wurde viel, aber ge­macht wurde nichts! Wo habt ihr eine entsprechende Familienpolitik gemacht? – Im Gegenteil: Ihr habt das Kindergeld von zwei auf eineinhalb Jahre reduziert. – Unter unserem Sozialminister wurde es verdoppelt! Es gibt jetzt das Kinderbetreuungsgeld, es gibt Zeiten, die für die Pension an­ge­rechnet werden, es gibt Zuverdienstmöglichkeiten! – Ihr habt die Frauen an den Herd zurück­geschickt (lebhafte ironische Heiterkeit bei der SPÖ), und wir haben ihnen wieder die Mög­lichkeit gegeben, wieder in den Beruf einzusteigen und etwas dazuzuverdienen. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Ich muss euch ja einmal die Wahrheit sagen, denn sonst vergesst ihr ja immer, was ihr in den letzten 30 Jahren beschlossen habt. (Zwischenrufe der Abgeordneten Bures und Gaál.)

Durch unseren Minister wurden also all diese positiven Maßnahmen gesetzt. Eigentlich müsstet ja ihr, wenn es wieder zu einer Koalition zwischen ÖVP und FPÖ kommt, hier einen Antrag stel­len, in dem es heißt: Haupt muss wieder Minister werden, denn er hat für die arbeitenden Men­schen wirklich etwas getan. (Neuerlicher Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Mag. Schweitzer: Bravo!)

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite