Daher muss ich
sagen: Ich bin froh darüber, dass heute dieses Gesetz verabschiedet wird, denn
es dient der Armutsbekämpfung. Das heißt Sozialpolitik in Österreich! –
Danke. (Beifall bei den Freiheitlichen
und bei Abgeordneten der ÖVP.)
12.05
Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter
Wimmer. – Bitte.
12.05
Abgeordneter Rainer Wimmer (SPÖ): Herr Präsident! Herr
Staatssekretär! Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Meine lieben
Kolleginnen und Kollegen! Lieber Max Walch, als Arbeitnehmervertreter der
Freiheitlichen werden in diesem Haus natürlich harte Zeiten auf dich zukommen,
aber ich bin überzeugt davon, dass du auch das irgendwie über die Runden bringen
wirst – du hast es ja bereits in Oberösterreich auf schreckliche Art bewiesen.
Meine sehr
geschätzten Damen und Herren! Natürlich werden wir dieser Vorlage zustimmen.
Wir Sozialdemokraten standen und stehen immer an der Seite der Schwächeren, und
daher ist es ganz klar, dass wir dieser Vorlage zustimmen werden. Es ist aber
schon ein bisschen eigenartig, dass diese Vorlage nicht schon beim letzten Mal
bei der Gehaltsnovelle verabschiedet wurde – dort wäre das Thema noch
besser untergebracht gewesen als heute –; offensichtlich wurde aber auf
eine kleine Gruppe von ehemaligen Beamtinnen und Beamten vergessen. Das ist
nichts Neues: Es war in den letzten zweieinhalb Jahren ja sehr oft so, dass die
ÖVP und die FPÖ auf die Menschen vergessen haben, meine sehr geschätzten Damen
und Herren.
Ich meine daher,
heute gibt es Anlass zur Freude, wir sollten uns diesen Tag merken, denn heute
gibt es einen Antrag von ÖVP und FPÖ, mit dem für die Menschen, für die
Beamtinnen und Beamten im Ruhestand – auch wenn es nur eine kleine Gruppe
ist – eingetreten wird. Wir sind von Ihnen ja anderes gewöhnt – ich
nenne nur zwei Beispiele: erstens die unsoziale, unmenschliche
Unfallrentenbesteuerung und zweitens die wahnwitzige Ambulanzgebühr, die wir in
den letzten zweieinhalb Jahren hinnehmen mussten.
Meine sehr
geschätzten Damen und Herren! Kollege Murauer hat heute hier die Diktion „Schüssel I“
und „Schüssel II“ eingebracht. Ich kann mich noch sehr gut an
„Schüssel I“ erinnern. Er sagte damals, wir haben ausgabenseitige
Einsparungen zu tätigen, das Budget werde vorwiegend ausgabenseitig geregelt
und saniert. – Wir wissen heute, dass das ausschließlich über
Belastungen und über Einnahmen erfolgte. Die Liste wäre zu lang, wenn ich
all die Maßnahmen, die damals gesetzt wurden, aufzählen würde.
Ich höre auch seit
einigen Tagen „Schüssel II“, der sagt, wir müssen die Ausgaben
dämpfen. – Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es steht noch nicht einmal
eine neue Regierung, aber die Belastungswelle rollt bereits – zumindest
die Ideen dafür stehen. Wenn ich höre und lese und mir vor Augen halte, dass
die Mineralölsteuer erhöht werden soll, dann muss ich die Frage stellen: Nun,
wen wird diese Maßnahme treffen? – Natürlich in erster Linie jene
Kolleginnen und Kollegen, die auf das Auto nicht verzichten können.
Es werden auch die
allgemeinen Selbstbehalte, an die gedacht wird, die kleinsten Einkommen am
stärksten belasten. Das, meine Damen und Herren, wird die zukünftige klassische
Krankensteuer werden: 5 € für einen Besuch beim praktischen Arzt,
10 € für einen Besuch beim Facharzt und – man geht noch einen Schritt
weiter – eine Erhöhung der Krankenkassenbeiträge der Pensionisten um
1 Prozent. Auch hier wird es so sein, wie wir es bereits in den letzten
zweieinhalb Jahren gewohnt waren: Es wird ausschließlich die Bezieher der
kleinsten Einkommen betreffen.
Meine geschätzten
Damen und Herren! Angesichts so vieler Grauslichkeiten, die uns bevorstehen
und die zu erwarten sind, tut es gut, diesen heute vorliegenden Antrag als
sozialdemokratische Fraktion mittragen zu können. – Danke. (Beifall
bei der SPÖ.)
12.09
Präsident
Dr. Heinz Fischer: Zum Wort ist dazu niemand mehr
gemeldet. Daher schließe ich die Debatte.