Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 5. Sitzung / Seite 68

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Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Steibl. – Bitte.

12.38


Abgeordnete Ridi Steibl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich darf kurz auf die Ausführungen meines Vorredners eingehen und zu dem Tagesordnungspunkt, bei dem es um eine Änderung des Arzneimittelgesetzes geht, zu­rückkommen. Ich möchte sagen, dass wir uns dessen bewusst sein müssen und auch be­wusst sein können, dass Österreich ein seit langem leistungsfähiges Gesundheitssystem hat, welches einen internationalen Vergleich nicht zu scheuen braucht. (Rufe bei der SPÖ: Noch!) Das sollte man hier auch einmal laut sagen und nicht nur immer Ängste schüren.

Es gilt, dieses Gesundheitssystem auch in schweren Zeiten zu erhalten. So zeigt eine Umfrage von Eurostat – ich muss anscheinend den Nagel auf den Kopf getroffen haben, sonst würden Sie nicht widersprechen (Abg. Gradwohl: Sie arbeiten heftig daran, dass sich das ändert!) –, dass nahezu 72 Prozent der österreichischen Bevölkerung mit der Gesundheitsversorgung sehr zu­frieden beziehungsweise zufrieden sind. (Abg. Silhavy: Noch!) Ich glaube, dass man Um­fra­gen, die die SPÖ auch manchmal zitiert, schon ernst nehmen soll. Damit liegt Österreich in der EU auf einer Zufriedenheitsskala nach Finnland an der zweiten Stelle. (Abg. Gradwohl: Noch, Frau Kollegin!) – Warten Sie ab! Sie von der SPÖ sind ja nicht eingestiegen. Sie haben nicht mit­getan, wir werden das Beste daraus machen.

Meine Damen und Herren! In diesem Sinne müssen wir mit allen Mitteln versuchen, diesen Wert auch in einem Katastrophenfall, von dem wir hoffen, dass er nicht eintritt, zu halten. Wir ha­ben die moralische Verpflichtung, die Sicherheit der Österreicherinnen und Österreicher auch in den angesprochenen Situationen zu gewährleisten, denn die Bevölkerung schenkte zu­min­dest uns von der ÖVP großes Vertrauen. (Beifall bei der ÖVP.)

Mein Kollege Rasinger hat schon angeschnitten, dass realistischer Weise der Ernstfall nie ein­treten wird, dass wir aber im Hinterkopf haben müssen, dass es offiziell noch zwei Labora­torien gibt, eines in Atlanta und eines in Russland, in denen es die erwähnten Viren gibt. Wir brauchen uns wahrscheinlich vor den Amerika­nern und vor den Russen nicht zu fürchten. Die Amerikaner werden ihre Pocken­virenbe­stände nicht vor den Russen vernichten und umgekehrt. Wir müssen aber bedenken, dass es Pro­bleme viel­mehr bezüglich kleiner Staaten und terroristischer Organisationen gibt, die eventuell über Ressour­cen dieses Virus verfügen. Jedenfalls sagen das die Geheimdienste, wenn man nach­liest.

Die Hemmschwelle, ein biologisches Kampfmittel in Umlauf zu bringen, ist bei diesen Organi­sa­tionen deutlich niedriger als bei den USA oder Russland. Dass der alte Impfstoff zu viele und zu schwere Nebenwirkungen hatte, haben wir auch schon gehört. Dieser Impfstoff wurde auch schon für die Ausrottung der Krankheit verwendet und ist dementsprechend älterer Herkunft. Das heißt, dass man seit dem 11. September 2001 erst jetzt wieder an Prophylaxen arbeitet. Auch wir müssen daran denken, dass wir diesbezüglich einiges umsetzen müssen.

Meine Damen und Herren! Es darf jedoch keine Hysterie unter der Bevölkerung verbreitet wer­den. Jeder soll wissen, dass Österreich ausgezeichnet auf den Ernstfall vorbereitet ist. Ich möch­­te noch einmal erwähnen: In ein bis zwei Wochen werden mobile Ärzte- und Sanitäts­teams in allen Bundesländern zur Verfügung stehen, die im Bereich Verdachtsdiagnostik ge­schult werden.

Abschließend möchte ich noch sagen, dass wir nun einen Impfstoff zur Verfügung haben, der qualitativ viel fortschrittlicher ist als der frühere. Die heutige Beschlussfassung kann als kleiner, aber wichtiger Schritt im Kampf gegen den internationalen Terrorismus, als eine respektive Vor­sorge gesehen werden. Dass diesmal alle vier Parteien zustimmen, ist, so denke ich, ein positi­ves Signal und ich hoffe, dass das in Zukunft mit einer neuen Regierung auch öfter passieren wird. (Beifall bei der ÖVP.)

12.43


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Scharer. – Bitte.

 


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