Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 5. Sitzung / Seite 70

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Abg. Reheis: Schauen Sie in Ihre eigenen Reihen!) – Schreien ist eine Stärke, das stimmt, Furcht eine Schwäche.

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Wir haben im letzten Gesundheitsausschuss mittels Vier-Parteien-Antrag darüber abgestimmt, auch die Freigabe von nicht zugelassenen Arzneimitteln im Extremfall durchzusetzen. Ich möchte hier erwähnen, dass bereits im Arzneimittelgesetz der letzten Legislaturperiode festgestellt wurde, dass diese Freigabe im Einsatzfall für Soldaten ge­startet wird, und ich bin davon überzeugt, dass es deshalb jetzt zu einer Verbesserung kommen wird, weil es auch die österreichische Bevölkerung verdient geschützt zu werden, sobald irgend­eine Gefahr oder eine Bedrohung besteht. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Ich möchte noch einmal erwähnen, dass es hier nicht nur um ein Mittel gegen Pocken geht. Nein! Es geht hier sehr wohl auch um Mittel gegen jegliche Bedrohungen. Es geht hier sehr wohl auch um die Freigabe von Arzneimitteln in den verschiedensten Bereichen.

Ich muss aber auch sagen, dass ich sehr positiv – ich betone das: sehr positiv! – überrascht bin, wie konstruktiv die SPÖ und die Grünen bei diesen Anträgen mitgewirkt haben. Es sind dies die­se politischen Sternstunden, in denen alle hier im Nationalrat vertretenen Parteien bereit sind, für die Sache und für die Menschen zu arbeiten. (Zwischenruf der Abg. Silhavy.)

Liebe Kollegin! Wenn Sie reden wollen, dann kommen Sie bitte heraus, dann spreche ich gerne mit Ihnen darüber. (Neuerlicher Zwischenruf der Abg. Silhavy.)

Es ist nur so, liebe Kollegin: Diese Sternstunden sind leider meistens nur Sternschnuppen, denn leider – das hat sich in der vergangenen Legislaturperiode sehr oft gezeigt –, wann immer es um sachpolitische Themen geht, ist die SPÖ ... (Zwischenruf der Abg. Mag. Trunk.)

Frau Kollegin Trunk ist auch wieder hier. (Abg. Mag. Trunk: Immer!) Das freut mich! Das freut mich besonders! Ich sehe sie sehr oft hier. (Abg. Mag. Schweitzer: ... auf der Intensivstation! – Ge­genrufe bei der SPÖ.) – Vielleicht darf ich fortfahren, ihr könnt euch alle später noch zu Wort melden.

Das ist dann sicherlich, wie Herr Kollege Lackner bewiesen hat, eben nur eine Sternschnuppe, weil sofort wieder zu dieser Parteipolemik übergegangen wird. Anstatt über Gesundheit zu spre­chen, wird über Arbeitsplätze gesprochen. Mich wundert es wirklich, dass nicht bereits wieder über Abfangjäger und Regierungsbeteiligungen gesprochen wurde. Aber das werden wir ja am Nachmittag erleben.

Ich möchte an dieser Stelle an alle appellieren, dass die Gesundheitsthematik Vorbildwirkung ha­ben soll. Die Gesundheitsthematik soll und muss Vorbildwirkung für alle hier im Nationalrat ver­tretenen Parteien haben. Wenn wir bei wichtigen Themen nicht das Wohl des Volkes vor unsere Privatinteressen und vor unsere Parteiinteressen stellen, dann wird die Bevölkerung nicht nur über die eine oder andere Partei lachen, dann wird sie über alle Parteien lachen. Das möchte ich Ihnen ins Stammbuch schreiben, weil ich davon überzeugt bin, dass wir es in der jetzigen Zeit brauchen könnten, Einigkeit in wichtigen Fragen zu zeigen.

Da bin ich schon ein wenig verwundert, denn im Jänner bin ich hier gesessen und alle haben gemunkelt: Schwarz und Grün werden in eine Regierung gehen. Es hat sich eine breite Front dagegen aufgetan. Jetzt wird gemunkelt: Schwarz und Blau werden in eine Regierung gehen.

Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Lassen Sie doch einmal die Verhandlungen zu Ende gehen! Kaffeesud lesen und Knochen werfen sind hier nicht gefragt! (Beifall bei den Frei­heitlichen.) Nur mit konstruktiven Verhandlungen wird es ein Ergebnis geben.

Ich als kleiner Vertreter meiner Fraktion wage noch nicht zu behaupten, wie es ausgehen wird. Sie scheinen es ja zu wissen. Entweder haben Sie gute Informanten oder Sie sind nur traurig dar­über, dass Sie aus dem Rennen sind.

 


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