Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 5. Sitzung / Seite 113

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Wir sind in vielen Bereichen nicht perfekt, daher wollen wir ja bewusst gegensteuern: noch mehr in Forschung und Entwicklung, mehr in die Infrastruktur, noch mehr in die Bildung hinein, aber jedenfalls mit gewogener Berechtigung und mit einer ausbalancierten Meinung. Wir wissen ganz genau, dass wir im Staatsbereich, in der Verwaltung schlanker, stärker, bürgerorientierter werden müssen. Aber ich ganz persönlich meine, dass wir insgesamt, alles in allem eine exzellente Performance haben, und zwar nicht erst in den letzten drei Jahren, sondern Gott sei Dank in den letzten Jahrzehnten seit 1945. Das hat Österreich stark gemacht, und wir haben das in den letzten drei Jahren sogar noch etwas verbessern können.

Sie behaupten, dass es einen Stillstand in den letzten sechs Monaten gab. – Josef Cap, die Wahrheit ist, dass wir in dieser Zeit die schweren Folgen der größten Hochwasserkatastrophe seit Menschengedenken haben bewältigen müssen. Wir haben darüber hinaus – übrigens mit der Hilfe der Sozialpartner, denen ich in diesem Zusammenhang ausdrücklich dafür danken möchte – ein Konjunkturpaket mit dem Volumen von 1,1 Milliarden € geschnürt, womit wir den Jungen, den Auszubildenden, aber natürlich auch den Hochwasseropfern geholfen haben. Wir haben in diesem Zusammenhang auf EU-Ebene – wo wir doch ach so isoliert sind, Josef Cap – immerhin zum ersten Mal in der Geschichte der EU überhaupt 134 Millionen € für die Hoch­wasseropfer in Österreich lockermachen können, durchsetzen können.

Diese Regierung hat nicht gezögert, sie hat nicht Urlaub gemacht – sie hat gehandelt, sie hat regiert und hat für Österreich dabei sehr viel Positives weitergebracht! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Wir haben die Uni-Reform umgesetzt. Gerade in diesen Tagen werden die Uni-Räte in ganz Österreich konstituiert.

Wir haben im Transit-Kapitel – auch das sei hier erwähnt – im Europäischen Rat in Kopenhagen eine einstimmige Entschließung für eine Verlängerung des Ökopunkteregimes erreichen können. Wir haben es zustande gebracht – und dazu möchte ich Mathias Reichhold gratu­lie­ren –, dass sich der Verkehrsministerrat am Silvestertag damit auseinander gesetzt und immer­hin die Hoffnung auf einen Verkehrsministerrats-Kompromiss bereits sichtbar gemacht hat. Es wird noch ein hartes Stück Arbeit sein, das weiß ich, aber wir werden kämpfen – die Über­gangs- und die neue Regierung wird dies tun.

Genauso war es bei der Erweiterung. In die Zeit der provisorischen Regierung fiel der Euro­päische Rat von Kopenhagen. Dort haben wir die EU-Erweiterung fixiert, gemeinsam alles außer Streit gestellt, und wir haben darüber hinaus noch den Finanzrahmen für die gesamte Periode fixiert und die Zukunft des ländlichen Raumes und der Bauern bis zum Jahr 2013 gesichert.

Wenn Ihnen das alles gleichgültig ist, Josef Cap, wie ich Ihrem Minenspiel entnehme, dann ist das Ihre Sache – uns ist es nicht gleichgültig, das sage ich Ihnen sehr deutlich! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Nun erlauben Sie, dass ich zu den einzelnen Fragen, die Sie an mich gerichtet haben, Stellung beziehe.

Die erste Frage bezieht sich auf die Zahlen, die Ihnen der Finanzminister bereits im Dezember 2002 vorgelegt hat, und zwar im Rahmen eines umfangreichen Berichtes über die Entwicklung der Bundesfinanzen in den Jahren 2003 bis 2006.

In diesem Bericht, der allen Parteien – insbesondere dem Antragsteller dieser Dringlichen An­frage – zugekommen ist, werden die Ausgangssituationen, die Annahmen für die Prognose dar­gelegt, und es wird darin die Entwicklung der quantitativ wichtigsten Ausgabenblöcke um­fassend dargestellt.

Dort finden Sie eine ausführliche Darstellung der Aktivitätsausgaben, inklusive jener für den Bereich Landeslehrer, und der Pensionen für die Jahre 2003 und 2006 unter der Annahme,


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite