Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 5. Sitzung / Seite 121

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Hause zu nehmen. Deshalb ersuche ich insbesondere die neuen Abgeordneten, sich mit den Fakten auseinander zu setzen.

Josef Cap behauptet in seiner Begründung der Anfrage, dass die Einkommen der Arbeitnehmer im Jahre 2002 unter dem Wert des Jahres 2000 liegen. – Kollege Cap! Die Realeinkommen von 1999 bis 2002 sind um 14,1 Prozent angestiegen, und damit liegt Österreich im EU-Vergleich hervorragend – obwohl, was die Spitze der Einkommen betrifft, Österreich im EU-Vergleich ganz besonders gut liegt.

Österreich hat in den letzten 20 Jahren einmal eine negative Einkommensentwicklung zu verzeichnen gehabt, Herr Kollege Eder, und zwar im Jahr 1996 – und wenn ich mich zurück­erinnere, muss ich feststellen, dass es damals eine sozialdemokratisch geführte Regierung gab. Damals gab es eine negative Einkommensentwicklung von 0,9 Prozent.

Zum Zweiten hat Kollege Cap behauptet, dass Österreich mit 7 Prozent eine extrem hohe Arbeitslosigkeit zu verzeichnen habe. – Tatsache ist, dass die Arbeitslosigkeit im Jahr 2000 im Schnitt unter 7 Prozent gelegen ist und dass gleichzeitig im Juli 2002 mit 3 248 055 Be­schäftigten der höchste Beschäftigungsstand der Zweiten Republik erreicht wurde. Im Gegen­satz dazu ist die durchschnittliche Arbeitslosigkeit im Zeitraum 1995 bis 1998 – in Zeiten einer Hochkonjunktursituation, Kollege Cap – um 22 000 gestiegen. Bei einem Bruttoinlandsprodukt-Zuwachs von 8,8 Prozent hat es damals eine von der SPÖ dominierte Regierung geschafft, die Arbeitslosigkeit zu steigern!

Ich glaube, das zeigt, dass Sie in jener Zeit, als Sie Regierungsverantwortung getragen haben, vom Wirtschaften in Wahrheit überhaupt keine Ahnung gehabt haben. Die Zahlen sind einfach der Beweis dafür, dass Sie keine Berechtigung haben, hier im Land den Anspruch auf Wirtschaftskompetenz und Führungskompetenz zu erheben. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Selbst die Zahlen in den letzten Jahren, in denen Sie noch Regierungsverantwortung getragen haben – zum Beispiel 1998 bei einem Bruttoin­landsprodukt von 3,5 Prozent –, liegen höher als die Zahlen im Jahr 2002.

Seit den Wahlen gibt es bei der SPÖ die großen Wirtschaftsexperten Kubitschek und Marter­bauer. Sie haben in ihrer Veröffentlichung „Netzwerk Innovation“ im Juni 2002 Folgendes geschrieben – ich hoffe, Herr Marterbauer und Frau Kubitschek sind auch im Saal anwesend –:

„Als Daumenregel kann gelten, dass das Wirtschaftswachstum mehr als 1,8 % pro Jahr betragen muss, um die Beschäftigung zu erhöhen und mehr als 2,3 %, um die Arbeitslosigkeit zu reduzieren.“ – Zitatende.

Dieser Bundesregierung ist es bei weitaus schlechteren Wirtschaftsdaten gelungen, die Zahl der Beschäftigten zu erhöhen. Gott sei Dank gibt es eine FPÖ/ÖVP-Regierung, denn diese kann mit schlechteren Daten etwas zustande bringen, was Ihre Experten, wie sie in ihren Büchern selbst schreiben, niemals zustande bringen, meine sehr geehrten Damen und Herren von der SPÖ! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Das einzige Problem, das wir im Zusammenhang mit den Daten des Arbeitsmarktes haben, heißt Wien, Herr Kollege Parnigoni! Während österreichweit die Gesamtbeschäftigung im Jahresschnitt auch 2002 gegenüber 2001 zunahm, war Wien als einziges Bundesland in der Statistik wieder mit einer negativen Entwicklung zu finden. Das sollten wir uns auch einmal anhand von Zahlen, Daten und Fakten ansehen (Abg. Gaál: Das sind die Einsparungen der Bundesregierung!) – aber nicht anhand von Zahlen, die aus dem SPÖ-Klub kommen! (Abg. Gaál: Das waren Bundesdienststellen! Einsparungen bei den Ministerien!)

Ich habe die Zahlen von ÖSTAT und von EUROSTAT, und da sehe ich durchaus sehr stolze Zunahmen der Beschäftigung in allen Bundesländern. Und dann schaue ich mir Wien an – und da sehe ich eine extrem ansteigende Arbeitslosigkeit und auch einen Rückgang der Be­schäftigtenzahlen.

 


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