Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 15

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geben und hier wichtige Prioritäten setzen. Damit ist ein erfolgreicher Wirtschaftsstandort unsere beste Zukunftsversicherung. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Wir leben in einer Zeit, in der sich die Lebenswelten, die Welten grundsätzlich verändern: Dank des medizinischen Fortschritts, der besseren Ernährung, durch Bewegung und Sport und durch den höheren Lebensstandard bleiben die Menschen gesünder und werden älter. Seit 1970 ist die durchschnittliche Lebenserwartung bei Frauen um acht Jahre gestiegen, bei Männern sogar um zehn Jahre. Damit haben wir eine ganze Generation neu „gewonnen“ – und das bringt uns völlig neue Lebensperspektiven und Lebenschancen.

Gleichzeitig müssen wir aber auch dafür sorgen, und zwar rechtzeitig, dass die finanzielle Sicherheit im Alter künftig garantiert ist, dass der Zugang zur medizinischen Versorgung für alle Generationen auch wirklich offen steht.

Meine Damen und Herren! Den Familien ist bewusst ein Schwerpunkt unserer politischen Arbeit gewidmet. Unser größter Stolz, unsere größte Hoffnung sind die Kinder. Wir müssen da­her alles tun, um ihre Lebenswelt liebevoll und chancenreich zu gestalten. Die Kinder brauchen Schutz und Unterstützung. 90 Prozent der Jugend sehen in einer intakten Familie das schönste Lebensziel. – Ich meine, wir haben die Aufgabe, sie zu diesem Lebensziel zu ermuntern und noch bessere Voraussetzungen dafür zu schaffen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Mit der Schaffung eines eigenständigen neuen Ministeriums für Gesundheit und Frauen wollen wir einen wichtigen Akzent setzen. Moderne Frauenpolitik ist eben eine politische Quer­schnittsaufgabe, die alle Lebensbereiche umfassen muss. Frauen brauchen Chancen, Wahl­möglichkeiten, die Freiheit, ihren individuell besten Weg in Bildung, Beruf und Familie zu gehen.

Die Generationengerechtigkeit ist das große Schlüsselthema einer nachhaltigen Gesell­schaftspolitik. Die Menschen bei uns wissen ganz genau: Ein Staat kann auf die Dauer nicht mehr ausgeben, als er einnimmt. Heute schon ist im Interesse künftiger Generationen mit dem Umbau der Gesundheits- und Pensionssicherung zu beginnen. Nur eine leistungsstarke Wirt­schaft bringt soziale Sicherheit.

Daraus ergibt sich ganz einfach auch das Pflichtprogramm für jede österreichische Bundes­regierung.

Zukunft braucht: Verantwortung.

Wer Reformnotwendigkeiten kleinredet oder leugnet, kann nicht glaubwürdig Verantwortung für Österreich tragen.

Unsere Regierungsarbeit soll daher auf drei Eckpfeilern ruhen: zukunftsfest, nachhaltig und gerecht. Das sollen die Maßstäbe für unsere politischen Antworten sein.

Unsere Perspektive reicht dabei weit über den nächsten Wahltag hinaus. Wo wollen wir in Zukunft stehen? Und: Was müssen wir jetzt dafür tun, um diese Ziele zu erreichen?

Meine Damen und Herren! Österreich ist ein erstklassiger Wirtschaftsstandort und damit auch ein Hort sozialer Sicherheit. Sozial ist, was Arbeit schafft! – Das ist eine unumstößliche Wahrheit. Daher wollen wir die Beschäftigungsquote, insbesondere bei Frauen, bis zum Jahr 2010 auf 70 Prozent steigern und gleichzeitig – das ist besonders wichtig! – die Vereinbar­keit von Familie und Beruf verbessern.

Österreich soll im Jahr 2010 ein Land der lebendigen Solidarität zwischen den Generationen sein – kein Ort, wo Verteilungskämpfe zwischen Jung und Alt ausgetragen werden, sondern ein Land, in dem sich alle Generationen fair behandelt fühlen und in dem die Lasten gerecht verteilt sind.

Österreich will auch im Jahr 2010 über ein Gesundheitssystem verfügen, dessen höchst­wertige medizinischen Leistungen allen offen stehen: in der Behandlung von Krankheiten, in der


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