Prävention, und
zwar unabhängig von Alter und Einkommen. Wir wollen durch die Verdoppelung der
Vorsorgeuntersuchungen auf 1,5 Millionen pro Jahr
Herz-Kreislauferkrankungen, Krebsleiden und Schlaganfälle um 25 Prozent
reduzieren.
Meine Damen und
Herren! Österreich soll im Jahr 2010 das familien- und
kinderfreundlichste Land der Welt sein, in dem es Anerkennung und
Unterstützung für die Leistungen in der Betreuung junger und alter
Familienmitglieder gibt und in dem auf die Kinder keine Schuldenberge, sondern
bestmögliche Bildungs- und Lebenschancen warten.
Wir wollen bis
dahin eine echte Wissensgesellschaft verwirklichen.
20 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher sollen ein akademisches
Studium an Universitäten oder Fachhochschulen absolviert haben.
Bis 2010 wird
Österreich voll die positiven Erfolge der EU-Erweiterung nützen
können: mehr Sicherheit, mehr Wohlstand und eine saubere, gesunde Umwelt.
Allein die
jetzigen zehn Beitrittskandidaten werden in den kommenden
Jahren 120 Milliarden € in den aktiven Umweltschutz investieren,
nur um die europäischen Standards zu erreichen. Gerade Österreich mit dem
erfolgreichen Wirtschaftszweig der Umwelttechnologie und vielen Betrieben, die
das hervorragend machen, hat auf diesen Märkten enorme Absatzchancen. Und davon
profitiert auch die Bevölkerung unmittelbar, etwa bei der Luftqualität, denn
bis zu 90 Prozent der Luftbelastungen in unserem Land stammen aus dem
Ausland.
Meine Damen und
Herren! 2010 soll für alle Österreicherinnen und Österreicher eine deutliche
Entlastung spürbar sein. Die Abgabenquote wird durch eine solide
Budget- und Stabilitätspolitik und durch Steuersenkungen –
Mehrzahl!; zwei Entlastungen kommen bereits 2004 und 2005 – auf
40 Prozent zurückgehen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Zukunft
braucht: aktive Europapolitik.
Freiheit, Friede,
Aufbruch – dafür steht unser jetzt neues Europa. In diesem Europa wollen
wir ein aktives, gleichberechtigtes Mitglied sein, das die Zukunft
mitgestaltet. In einem Jahr wird durch die EU-Erweiterung die Teilung Europas
endgültig überwunden sein. Wenn vor einer politischen Generation Österreich
noch zur Hälfte von Stacheldrahtzäunen eingesäumt am Rand des freien Europa
lag, so ist unser Platz schon in einem Jahr dort, wohin wir immer gehört haben:
im Herzen eines vereinten Europa.
Europa bleibt in
Bewegung: Nach der historischen Einführung der gemeinsamen Währung, des Euro,
vor einem Jahr stehen wir vor den nächsten großen Veränderungen. Der Konvent
über die Zukunft Europas kommt in seine entscheidende Phase. Im Juni wird die
neue europäische Verfassung präsentiert. Ich hoffe sehr, dass dieses neue
Europa auch wirklich bürgernah und transparent sein wird. Nicht nur die
Institutionen und das reibungslose Funktionieren unserer „Gemeinschaft Europa“
bedürfen mutiger Impulse, auch der Inhalt der gemeinsam zu
bewältigenden Aufgaben muss laufend überprüft und neu definiert werden.
Wir brauchen
keinen europäischen Zentralstaat, aber effiziente Entscheidungsstrukturen,
damit wir gewappnet sind für die vielen notwendigen Aufgaben, die jedem von
uns im Herzen brennen.
Europa, meine
Damen und Herren, ist Chance, bedeutet Chancen, die wir in unserem eigenen
Interesse nutzen wollen: Studentenaustausch, regionale Partnerschaften,
kulturelle Zusammenarbeit, wie jetzt gerade so erfolgreich gestartet beim
Pilotprojekt Graz: Kulturhauptstadt Europas 2003.
Meine Damen und Herren! Wir können die Zukunft aber nur dann meistern, wenn wir auch die Vergangenheit begreifen. Und dazu gehören auch die bewusste Bewältigung unserer europäischen Geschichte – und darin sind manchmal sehr schmerzhafte Kapitel –, das gemeinsame Überwinden historischer Gräben, beispielsweise die notwendige Versöhnung im österreichisch-