Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 18

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lungs- und Osthilfe, an der sich auch die Wirtschaft, die Sozialpartner und die Gebietskörper­schaften beteiligen können, soll die Synergien auf nationaler und internationaler Ebene besser nützen.

Unsere Verantwortung für die Länder der Dritten Welt wollen wir insbesondere durch die Ver­mittlung von Know-how in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Umwelt – Stichwort: sanfter Tourismus –, durch neue nachhaltige und integrative Projekte stärker wahrnehmen.

Verstärken sollten wir auch den Kulturaustausch, insbesondere mit Mittel- und Osteuropa. Dazu braucht es neue Brücken, um die Kunst als Mittler zwischen den Nationen eine gemeinsame Sprache finden zu lassen.

Zukunft braucht: Sicherheit.

Wir wollen den Österreicherinnen und Österreichern jene Sicherheit geben, in der sie ihr Leben so leben können, wie sie es sich wünschen. Unserer Politik legen wir daher ein umfassendes Sicherheitsverständnis zugrunde: Sicherheit als Grundlage für Freiheit und Lebensqualität auf allen Ebenen, in allen Bereichen. Die Bürger können sich hier auf uns verlassen. Wir sind der Sicherheitspartner aller Österreicher. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Österreich wird auf europäischer Ebene für eine europäische Friedens- und Verteidigungsge­meinschaft eintreten. Österreich wird dabei kein sicherheitspolitischer Trittbrettfahrer sein, son­dern sich ganz bewusst und aktiv an einem europäischen Sicherheitssystem einschließlich – wenn es dazu kommt – einer künftigen Beistandsgarantie beteiligen.

Bundesheer wie Exekutive haben ihre Rolle und Perspektive im neuen Europa zu entwickeln: Was immer wir an neuen Ansätzen denken, müssen wir vor dem Hintergrund tun, dass Sicher­heit im 21. Jahrhundert kein nationalstaatliches Reservat mehr ist. Jeder Bürger macht letztlich diese Erfahrung in seinem eignen Alltag – im Geschäftsleben wie im Urlaub, bei der Ausbildung wie im familiären Leben. Unsicherheit, Terror, Kriminalität machen ganz einfach nicht an Lan­desgrenzen halt. Europa wird für den Einzelnen nur dann erlebbar, spürbar sein, wenn die zu Recht von der öffentlichen Hand erwarteten Sicherheitsfunktionen in einem verlässlichen euro­päischen Zusammenhang erfahren werden.

Sicherheit gibt es nicht zum Nulltarif – ich spreche diese Banalität hier einfach aus –, sie hat ihren angemessenen Preis. Wir brauchen daher leistungsfähige Streitkräfte, wenn wir als souveräner Staat in Europa und in der Welt weiter ernst genommen werden wollen. Internatio­nale Krisen in der unmittelbaren Nachbarschaft wie am Balkan, der notwendige Grenzeinsatz des Bundesheeres 1991, all dies hat uns gezeigt, dass wir auf unsere Soldaten nicht verzichten können, aber auch nicht verzichten wollen. Ohne ihren unermüdlichen Einsatz wären Katastro­phen wie das Lawinenunglück in Galtür oder das Hochwasser im letzten Sommer ganz einfach nicht zu bewältigen gewesen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen sowie bei Abgeord­neten der SPÖ.)

Die Sicherheit im Alltag ist eine Voraussetzung für Ihre persönliche Freiheit, meine Damen und Herren. Sicherheit in Staat, Gesellschaft, im persönlichen Lebensumfeld ist so etwas wie ein elementares Grundrecht. Und damit Österreich auch künftig eines der sichersten Länder der Welt bleibt, braucht es eine gut ausgerüstete und vor allem auch gut motivierte Exekutive, die respektiert wird. Wir müssen Sicherheit als unser aller Anliegen erkennen, für das nicht nur die Profis, sondern letztlich wir alle in der Bürgergesellschaft Verantwortung tragen. Unsere Gesell­schaft kann und darf nicht akzeptieren, dass Drogen und Kindesmissbrauch junge Leben zer­stören. Daher wird diese Bundesregierung alles daransetzen, unsere Kinder vor diesen Gefah­ren zu schützen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Österreich wird seinen humanitären Verpflichtungen voll und ganz nachkommen und jenen, die Schutz vor Verfolgung suchen, helfen. Wir werden die Asylverfahren deutlich beschleunigen und damit erreichen, dass den Menschen schneller und humaner zu ihrem Recht verholfen wird. Österreich ist und bleibt ein Asylland für alle, die es brauchen. Wir werden aber sehr genau prüfen, wer zu Recht und wer etwa nur aus wirtschaftlichen Motiven um Asyl ansucht.

 


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