Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 19

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Einwanderung ist etwas ganz anderes als Asylsuche. Einwanderung braucht klare nationale Regeln für legale Zuwanderung. Die Lösung dieses in allen westlichen Ländern zunehmenden Problems erfordert Solidarität und ein gemeinsames europäisches Vorgehen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Unsere konkreten Reformvorhaben:

Österreich wird sich aktiv in die Weiterentwicklung der europäischen Sicherheits- und Vertei­digungspolitik einbringen, weil das in unserem eigenen Interesse liegt.

Zur Sicherung des Luftraumes und zur Wahrung der österreichischen Souveränität können und wollen wir auf eine Luftpolizei nicht verzichten. Und daher werden wir auf Basis der Emp­fehlungen des Nationalen Sicherheitsrates und der in der vergangenen Legislaturperiode getrof­fenen Beschlüsse den Beschaffungsvorgang für Luftraumüberwachungsflugzeuge fortsetzen. Wir werden dafür sorgen, dass die Gegengeschäfte positive Auswirkungen auf die Arbeits­plätze, den Wirtschaftsstandort und den Technologietransfer haben. Das Budget des Verteidi­gungsministers darf in der gesamten Legislaturperiode nicht zusätzlich belastet werden. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Abg. Mag. Kogler: Faschingsscherz! Das ist ein Scherz!)

Die Europäische Union muss mit den nötigen Fähigkeiten ausgestattet sein, um Konflikte zu verhüten und Krisen mit zivilen und militärischen Mitteln zu bewältigen. Österreich wird daher zum militärischen Planungsziel der Union beitragen. Für diese Fähigkeiten der EU werden wir nicht nur entsprechend ausgebildete und ausgerüstete Einheiten des Bundesheeres zur Verfü­gung stellen, sondern auch Polizei- und Zivilschutzkräfte sowie Justizpersonal für zivile Opera­tionen.

Eine enge Partnerschaft und Zusammenarbeit zwischen EU und NATO (Abg. Dr. Petrovic: ... traurig!) sowie die „Partnerschaft für den Frieden“ sind wesentliche Voraussetzungen für den Erfolg der europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik.

Die Sicherheits- und Verteidigungsdoktrin soll umgesetzt werden und damit das Bundesheer in die Lage versetzen, seine Kernaufgaben, nämlich den Schutz der Heimat, die Katastrophenhilfe sowie den internationalen Friedenseinsatz, zu erfüllen. Dazu brauchen wir mehr militärisches Personal und weniger Verwaltung, dazu brauchen wir die bestmögliche Ausrüstung für unsere Soldaten. Wir werden externe und internationale Experten bitten, Vorschläge dafür zu erarbei­ten.

Wir wollen den Präsenzdienst für jeden Grundwehrdiener attraktiver machen, denn das Bun­desheer ist ja auch ein Kompetenzzentrum für die Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten, von der Technik bis zum Sport und zu Sprachen, vom Gesundheitscheck bis zur Auslandserfah­rung, vom Logistikmanagement bis zu ganz speziellen Führungsqualifikationen. Dieses Angebot kann den Präsenzdienst zu einer spannenden und zeitgemäßen Ausbildungszeit machen.

Um die Neuordnung dieser Aufgabe umzusetzen, wird eine Reformkommission für das öster­reichische Bundesheer eingerichtet. Sie muss sich mit folgenden Fragen beschäftigen: Was muss ein modernes Heer heute können? Wie groß soll es sein? Welche neuen Anforderungen werden künftig in Europa gestellt? Wo sollen wir abschlanken? Wo muss mehr investiert werden?

Meine Damen und Herren! Der Zivildienst bleibt ein gleichwertiger Ersatzdienst für den Grund­wehrdienst beim Heer. Der Beitrag, den die Zivildiener besonders im Sozial- und Rettungs­wesen leisten, ist einfach unverzichtbar.

Wir haben für die Sicherheitspolitik drei klare Leitlinien: engagiert für den Rechtsstaat, sen­sibel für Menschenrechte, aber auch konsequent gegen Kriminalität. Polizei, Gendarmerie und Zollwache werden erstmals zu einem schlagkräftigen, effizienten und modernen Wachkörper in einer politischen Hand zusammengeführt. Im 21. Jahrhundert gibt es nämlich wirklich keine nachvollziehbaren Gründe mehr, warum es – von der Ausbildung bis zu den Uniformen, von der


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