Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 21

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Lösungen zu ermöglichen. Der Bürger soll unabhängig davon, wer ihm gegenübertritt – der Staat, der Bund, die Länder oder die Gemeinden –, das beste Service als Gegenleistung für seine Steuern erhalten. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Unsere konkreten Reformprojekte:

Damit der Staat ein verlässlicher Partner der Bürger ist, braucht es ein modernes Dienstrecht für alle Mitarbeiter im öffentlichen Dienst. Leistungsvergleiche, Bürgerorientierung werden ge­fördert, ein problemloser Austausch – dies ist besonders wichtig! – zwischen Privatwirtschaft und öffentlichem Sektor ist bedeutsam. Wir wollen einen modernen und leistungsfähigen öffentlichen Dienst.

Die neuen Informationstechnologien sollen wichtige Instrumente für ein bürgernahes, modernes Verhältnis zwischen Staat und Bürger sein. Ich werde daher eine E-Government-Offensive starten: Steuererklärung, Inskription, Gewerbeanmeldung, elektronische Signatur – all das kann künftig über ein Bürgerportal per Internet durchgeführt werden. Der Behördenantrag ohne Anmeldung, ohne Wegzeit muss Wirklichkeit werden! Die Sozialversicherungs- und Bürgerkarte wird in dieser Legislaturperiode eingeführt werden. Dazu kommen Vergabewesen, Förderab­wicklung, Akteneinsicht, Dokumentenregister auf elektronischer Basis. Das erspart dem Bürger ungemein viel, etwa das Beibringen von amtlichen Dokumenten wie Geburtsurkunde, Melde­zettel oder Staatsbürgerschaftsnachweis bei jedem einzelnen Behördenweg. Informationen zur Gesundheitsvorsorge online, sicherer elektronischer Geschäftsverkehr, Konferenzen, Verhand­lungen im Internet werden mit E-Government für den Bürger ebenso möglich wie Lernen im Netz.

Kurz gesagt: Internet für alle! – Eine interministerielle Plattform unter meinem Vorsitz wird die E-Government-Strategie dieser Bundesregierung koordinieren.

Zukunft braucht: sichere Arbeitsplätze.

Meine Damen und Herren! Die Österreicherinnen und Österreicher wissen ganz genau, dass nur eine leistungsstarke Wirtschaft Arbeit und Wohlstand schaffen und erhalten kann. In den letzten Jahren hat sich der Standort Österreich, wie zahllose internationale Studien beweisen, deutlich verbessert. Diesen Kurs wollen, ja müssen wir fortsetzen! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Österreich hat sich immer zum europäischen Modell der sozialen Marktwirtschaft bekannt. Das bedeutet, dass wir uns in unserer Wirtschaftspolitik an den Prinzipien der wirtschaftlichen Freiheit, der Leistung, der gleichen Wettbewerbsbedingungen, ebenso aber auch an der sozia­len Verantwortung und der Nachhaltigkeit orientieren, eben an der ökosozialen Marktwirtschaft.

Wir wollen Unternehmen von Barrieren und Belastungen befreien. Wir wollen ein Klima schaf­fen, in dem sich Leistung für den Einzelnen wirklich lohnt. Dazu tritt die soziale Verantwortung gegenüber jenen, die mit dem Tempo, manchmal auch mit den Bedingungen der immer schneller werdenden Wirtschafts- und Arbeitswelt Probleme haben.

Unbestritten ist der Grundsatz: Wirtschaft schafft Arbeit! – Um den internationalen negativen Trends gegenzusteuern, setzen wir auf aktive Beschäftigungspolitik. Unsere Antwort auf die Probleme auf dem Arbeitsmarkt heißt Qualifizierung. Wir wollen nicht, dass Arbeitslosigkeit einfach verwaltet wird, wir wollen, dass Arbeitswillige schneller eine neue Berufschance erhal­ten. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Dazu können und sollen die österreichischen Sozialpartner einen unverzichtbaren Beitrag für das Land und seine Menschen leisten, nicht nur als pure Interessenvertreter – nein! –, auch für die Gesamtheit unserer sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung.

Ich möchte Sie an dieser Stelle einladen, Ihre Expertise, Ihr Verantwortungsbewusstsein, Ihre Reformkraft gemeinsam mit der Bundesregierung in die konkrete Ausgestaltung unserer Zu­kunftschancen einzubringen. Ich möchte Sie ermuntern, zeitgemäße Reformwege mitzuent-


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