Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 34

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Bundesregierung! Namens des Klubs der Österreichischen Volkspartei möchte ich Ihnen, liebe Mitglieder der Bundesregierung, zur Angelobung alles Gute wünschen. Ich wünsche Ihnen viel Glück, ich wünsche Ihnen den Erfolg, der auf Basis dieses exzellenten Arbeitsübereinkommens für Österreich gegeben ist.

Meine Damen und Herren! Am 24. November hat Österreich gewählt, und die Österreicherinnen und Österreicher haben sehr klare Signale gegeben. Einerseits haben sie gesagt: Ja, wir wollen in Österreich Veränderung, wir wollen in Österreich Reform, wir wollen in Österreich den Blick nach vorne richten!, weil die Menschen in diesem Lande ein sehr gutes Gespür für das, was not­wendig ist, haben. Sie wollen, dass über das Notwendige entschieden wird. Das ist der Wille der Wähler vom 24. November, meine Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP und den Frei­heitlichen.)

Es ist am 24. November auch klar gemacht worden, dass die Österreicherinnen und Österrei­cher die Österreichische Volkspartei als führende Kraft in diesem Land wollen. Sie haben uns die Verantwortung in die Hand gegeben und klar gesagt, sie wollen Wolfgang Schüssel als Bun­deskanzler einer neuen Bundesregierung, der mit ruhiger und sicherer Hand das Land in eine gute Zukunft führt. (Beifall bei der ÖVP.)

Und, meine Damen und Herren, die Österreicherinnen und Österreicher haben der Österreichi­schen Volkspartei drei Optionen für die Bildung einer gemeinsamen Bundesregierung in die Hand gegeben. Wir haben daher in hoher Verantwortung für das Land, in hoher Verantwortung für die Zukunft Österreichs in den letzten Monaten mit allen im Nationalrat vertretenen Parteien intensiv über die Bildung einer Bundesregierung verhandelt.

Diese Verhandlungen haben auch Klarheit gebracht. Sie haben einerseits Klarheit gebracht – und das halte ich für positiv –, Herr Abgeordneter Gusenbauer, dass eigentlich eine Art Grund­konsens hier im Parlament zwischen den politischen Parteien gegeben ist: Ja, es ist notwendig, Dinge zu verändern. Ja, es ist notwendig, die Budgetkonsolidierung fortzusetzen. Ja, es ist not­wendig, eine Pensionssicherungsreform zu machen. Ja, es ist notwendig, Veränderungen im Gesundheitssystem zu setzen. Ja, es ist notwendig, die Bundesstaatsreform, die Staatsreform umzusetzen. Ja, es ist notwendig, in der Verwaltung für Effizienz zu sorgen.

Und, meine Damen und Herren, Hohes Haus, ich halte das für einen Fortschritt, für einen substantiellen Fortschritt deshalb, weil wir auf einer Art gemeinsamer Basis aufbauen können: Was tut Not für unser Land?

Diese Verhandlungen und diese Gespräche haben aber auch eine zweite Klarheit gebracht: Sie haben klar gemacht, wer in diesem Land tatsächlich bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, wer in diesem Land tatsächlich auch bereit ist, die Reformen zu tragen, wer in diesem Land tatsächlich zu Entscheidungen und zu Veränderungen bereit ist und auch den Mut dazu hat. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Sburny: Und alle Grundsätze über den Haufen zu werfen!)

Herr Abgeordneter Gusenbauer, ich muss Ihnen schon sagen: Wenn Sie heute hier stehen und sagen, Sie fordern die großen Reformen ein, und wenn Sie heute hier stehen und sagen, Sie fordern den Mut ein, dann frage ich Sie: Hat Sie der Mut verlassen? (Beifall bei der ÖVP.)

Herr Abgeordneter Gusenbauer, haben Sie sich nicht am Ende dieses Prozesses für den einfacheren, aus Ihrer Sicht vielleicht einfacheren Weg entschieden? Haben Sie sich nicht dafür entschieden, in Opposition zu bleiben? Und haben Sie damit nicht eigentlich die Interessen der Partei, der Sozialdemokratie, vor die Interessen Österreichs gestellt?

Meine Damen und Herren von den Grünen, auch zu Ihnen. Wir haben intensive Verhandlungen geführt. Auch bei Ihnen, Herr Kollege Van der Bellen, hatte ich den Eindruck, dass Sie eigent­lich Interesse und Bereitschaft hatten, dass Sie aber trotz dieses Wollens einfach nicht konnten, und zwar deswegen nicht konnten, weil einfach wesentliche Gruppierungen und Teile der Grünen, vor allem der so genannten grünen Basis, die ja in Wahrheit die Funktionärsbasis ist, diesen Weg nicht mittragen wollte und nicht mittragen konnte.

 


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