Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 71

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Rückführung des Schuldenstandes der Republik im Verhältnis zum BIP bleibt Ziel der Fiskal­politik

ÖIAG und Privatisierung:

Zielsetzungen der Privatisierungen:

Sie sollen zu einer möglichst hohen Wertsteigerung der Unternehmungen führen, um dadurch auch langfristig sichere Arbeitsplätze in Österreich zu schaffen bzw. zu erhalten;

sie sollen möglichst hohe Erlöse für den Eigentümer erbringen,

sie sollen die Entscheidungszentralen der zu privatisierenden Unternehmungen, wenn möglich, in Österreich halten und

sie sollen den österreichischen Kapitalmarkt berücksichtigen.

Folgende konkrete Maßnahmen werden zwischen den Regierungspartnern vereinbart:

Die weitere vollständige Privatisierung (100%) von Böhler Uddeholm AG, VA Technologie AG, Voest Alpine AG, Österreichische Postbus AG (Beteiligung Privater; nach Entscheid des Kartell­gerichtes), Österreichische Bergbauholding AG und der Telekom Austria (bis zu 100%) wird angestrebt. Dabei ist eine österreichische Kernaktionärsstruktur durch Syndikate mit industriel­len Partnern , Banken, Versicherungen, Pensionskassen, Vorsorgekassen, Fonds etc. im Sinne einer Stärkung der Head-Quarter Funktion Österreichs wünschenswert.

Für die Österreichische Post AG wird ein strategischer Partner gesucht und damit ein erster Privatisierungsschritt vorgenommen.

Nach abgeschlossener Privatisierung der oben angeführten Unternehmen erfolgt die Auflösung der ÖIAG und die Neugründung einer Bundesbeteiligungs- und -managementgesellschaft.

Die verbleibenden Bundesbeteiligungen der ÖIAG werden an die Bundesbeteiligungs- und ‑managementgesellschaft übertragen. Diese stellt eine professionelle Eigentümerverantwortung und ein professionelles Wertmanagement der Unternehmen sicher und bereitet Privatisierun­gen – dort wo möglich – vor. Die ÖBB und der Verbund werden in die Bundesbeteiligungs- und -managementgesellschaft eingebracht, wobei die verkehrs- und energiepolitische Steuerungs­kompetenz zur Gänze bei den zuständigen Ressorts verbleibt. Für die ÖBB ist keine Privatisie­rung vorgesehen.

Die bereits begonnene Verwertung der Bundeswohnungsgesellschaften wird fortgesetzt.

Der Eigentümer gibt für die einzelnen Privatisierungsaufträge klare Privatisierungsziele vor.

Zur Erhebung des vorhandenen Eigentums bei Bund, Ländern, Gemeinden und Fonds wird ein öffentliches Eigentumsverzeichnis erstellt.

Neuordnung der ÖBB:

Ziele einer Neuordnung von ÖBB/SCHIG (Zuschussbedarf rd. 4,1 Mrd. € im Jahr 2002): Reduk­tion des Finanzierungsbedarfs der öffentlichen Hand durch Effizienzsteigerung; Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der ÖBB; EUKonformität des Gesamtsystems, insbesondere hinsicht­lich der Maastricht-Kriterien; Ausschöpfung sämtlicher Möglichkeiten zur Generierung von Finanzierungspotentialen (Querfinanzierung im Sinne des Weißbuchs, Infrastrukturbenutzungs­entgelte, PPP etc.), um nachhaltige Finanzierung zu sichern.

wesentliche Maßnahmen:

ÖBB Holding-Struktur: Unter dem gemeinsamen Dach einer strategischen Holding sollen selbst­ständige und eigenverantwortliche Rechtsträger geschaffen werden.

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite