Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 80

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hungsweise diese Steuerbelastung zu minimieren. Es gibt ein Steuerentlastungspaket mit einem Volumen von 3 Milliarden € für die Bevölkerung. Für uns ist es ganz wichtig, dass man das nicht an das Ende der Legislaturperiode verschiebt, sondern dass es das erste Entlas­tungspaket, und zwar vor allem für die Bezieher kleiner Einkommen, mit 1. Jänner 2004 gibt. Das ist eine soziale Maßnahme, für die wir stehen.

Das ist wichtig, und ich verstehe nicht, warum Sie das kritisieren, wo Sie doch immer sagen, dass Sie es für so wichtig halten, gerade diese Bevölkerungsgruppe zu unterstützen. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Wir entlasten auch gleichzeitig die Betriebe und sorgen dafür, dass die Unsinnigkeit, die Finanz­minister Edlinger eingeführt hat, nämlich, dass für die Unternehmer das Jahr nicht zwölf, son­dern dreizehn Monate – zumindest beim Steuerzahlen – hat, abgeschafft wird, dass die nicht entnommenen Gewinne steuerlich besser behandelt werden. Damit wollen wir vor allem die klein- und mittelständische Wirtschaft fördern, weil wir wissen, dass dieser Bereich die österrei­chische Wirtschaft prägt und Arbeitsplätze schafft.

Wir sind eben der Meinung, dass der Arbeitsmarkt nicht in erster Linie durch staatliche Beein­flussung belebt werden kann, sondern dass gesunde Unternehmen und Betriebe Arbeitsplätze, und zwar nachhaltige Arbeitsplätze, für die Österreicher schaffen werden. Das ist auch eine wichtige Aufgabe für diese neue Bundesregierung: gesunde Arbeitsplätze durch eine gesunde, leistungsfähige Wirtschaft zu schaffen! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Silhavy: Warum haben Sie das in der letzten Periode nicht gemacht?)

Meine Damen und Herren! Es geht uns um die Zukunft. Sie haben gesagt, im Regierungspro­gramm fänden sich keine Zukunftsaspekte. Da sollte man nicht nur die Überschriften lesen, sondern auch ins Detail gehen. Dieses Programm ist sehr stark von Zukunftsthemen geprägt. Es geht dabei darum, unserer Jugend durch eine fundierte, zukunftsorientierte Ausbildung eine Chance auf einen Arbeitsplatz, der Zukunft hat, zu geben. Es geht dabei auch darum, Öster­reich wieder zu einer Stätte der Forschung und Entwicklung und der Wissenschaft zu machen. Es geht weiters darum, etwa auch im Bereich der Hochtechnologie wieder stärker Fuß zu fassen. Wenn wir sagen, die Forschungsquote soll im Laufe der Legislaturperiode auf 2,5 Pro­zent erhöht werden, wenn wir ein Förderungspaket in der Höhe von 600 Millionen € für die Forschung bereitstellen, dann sind das derartige zukunftsweisende Initiativen, die für die Zukunft unserer Jugend wichtig sind.

Wenn wir sagen – da unterscheiden wir uns vielleicht von Ihnen im grundsätzlichen Bereich –, dass im Zentrum unserer Familienpolitik nicht in erster Linie – schon auch, aber nicht in erster Linie – staatliche Kinderbetreuungseinrichtungen stehen, sondern dass für uns die Familie für die Erziehung unserer Jugendlichen von ganz besonderer Bedeutung ist und wir daher für verstärkte Familienförderung eintreten, dass wir die Familien so wie mit dem Kinderbetreuungs­geld, das ein erster Schritt war, in Zukunft noch stärker fördern wollen, dann ist das auch die Handschrift der Freiheitlichen, die im Programm der Bundesregierung ihren Niederschlag gefun­den hat. Das ist auch ein zukunftsweisender Weg für die Sicherheit unserer Gesellschaft in Österreich. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Wir setzen auch bei den Pensionen ein klares Signal damit, dass wir uns dazu bekennen, dass Sanierungsschritte notwendig sind. Wir bekennen uns aber auch dazu, dass Sanierungsschritte nicht kurzfristig gesetzt werden dürfen. Herr Abgeordneter Gusenbauer! Es stimmt eben nicht, dass wir nur belasten, sondern ganz im Gegenteil: Wir wollen einerseits garantieren, dass die Pensionen jener Menschen, die heute in Pension sind, gesichert sind und die Pensionisten ihren Lebensabend in sozialem Wohlstand und Sicherheit verbringen können, wollen aber auf der anderen Seite auch gewährleisten, dass die heutige Generation der 30- bis 40-Jährigen dann, wenn sie in den Ruhestand tritt, ebenfalls einen gesicherten Lebensabend erleben kann. Da müssen wir jetzt mit grundlegenden Reformen ansetzen, und das steht auch in diesem Regierungsprogramm.

 


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