Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 84

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Weil von Seiten der Oppositionsredner hier die Kritik angeklungen ist, dass so quasi die Ent­lastung und die Ernte erst am Ende dieser Legislaturperiode kommen, darf ich klar sagen, dass wir Freiheitlichen uns gerade im Hinblick auf die Entlastungen durchgesetzt haben.

Die Steuerentlastung für die Bezieher kleiner Einkommen kommt mit 1. Jänner 2004. Die Ent­lastung für Klein- und Mittelbetriebe im Bereich der nicht entnommenen Gewinne kommt mit 1. Jänner 2004. Der „unselige“ 13. Umsatzsteuertermin, der von Ihnen noch mit abgestimmt worden ist, Herr Kollege Gusenbauer, wird mit 1. Jänner 2004 wieder abgeschafft. Ich darf schon daran erinnern, dass auch mit 1. Jänner 2003 das Strukturpaket zu wirken begonnen hat und auch die Familienleistungen mit 1. Jänner 2003 bereits erhöht worden sind.

Ich darf auch darauf hinweisen, dass mit dem heutigen Tag zumindest in der Öffentlichkeit eine Debatte der letzten Tage beendet ist, denn sowohl die Grüne als auch die Sozialdemokratische Oppositionspartei hat durch ihre Erstredner klar zum Ausdruck gebracht, dass die Schaffung eines neuen Ministeriums und damit zusammenhängend eine höhere Kopfzahl dieser Bundes­regierung im Verhältnis zu jener der vorangegangenen Bundesregierung Ihre Unterstützung hat. Ich glaube, damit ist ein Schlussstrich unter die Debatte der letzten drei Tage gesetzt worden, warum denn diese Bundesregierung auf einmal größer geworden ist. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Wir haben den Wunsch von mehr als 50 Prozent der Wählerinnen und Wähler in Österreich ernst genommen und mit der Schaffung eines eigenen Frauenministeriums diesem Wunsch auch Rechnung getragen, was durchaus von Ihnen mitgetragen wird. (Abg. Silhavy: Selektive Wahrnehmung!)

Aber man sollte dann auch in der Öffentlichkeit die Wahrheit so tradieren, wie man sie auch hier im Hohen Hause sieht, nämlich dass die Vergrößerung der Bundesregierung durchaus auch dem Wunsch der roten und der grünen Oppositionspartei hier in diesem Hohen Hause ent­spricht und nicht ein Foul auf Kosten der österreichischen Steuerzahler ist. Ich glaube, man sollte bei der Wahrheit bleiben, wenn man der Wahrheit verbunden ist. (Beifall bei den Freiheit­lichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Professor Van der Bellen! Es kann doch nicht überraschen, dass eine Bundesregierung mit freiheitlicher Beteiligung, die sich als erste Europapartei hier im Hohen Hause immer der Subsidiarität und dem Föderalismus verschrieben hatte, auch hier in diesem Regierungsprogramm konsequenterweise wichtige Teile mit aufge­nommen hat, nämlich die Verbindungen in der Regionalisierung und der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Regionen, so wie wir Österreicher uns das wünschen und wollen und so wie es etwa in der Region Kärnten-Friaul-Julisch-Venetien-Slowenien oder in der Region Tirol heute schon erfolgreich praktiziert wird. Wir wollen dies auch in Hinkunft als Zukunftsprojekte Europas haben.

Dieses Europa wird nur dann in der Bevölkerung besser und stärker verankert sein, wenn sich die Menschen in diesem Europa wohl fühlen und wenn sich die Menschen in diesem Europa auch vertreten wissen. Es wird nicht angehen, dass zentralistische Programme umgesetzt werden, sondern es ist wichtig, dass das neue Europa auch mit den Bürgern wächst und stärker wird.

Es ist daher für Österreich besonders erfreulich, dass in der österreichischen Bevölkerung der Zuspruch dort, wo die Regionalisierung und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit so, wie wir es uns vorstellen, funktioniert, zugenommen hat, während in jenen Ländern, die auf ein zentrales und zentralistisches Europa setzen, die Zustimmung zu Europa abgenommen hat. Wer konsequent hinter Europa steht, der muss auch konsequent hinter den Wünschen der Menschen in Europa stehen und für die Vertretung dieser Menschen in diesem Sinne sein. Ich glaube, wir haben daher den richtigen Weg gewählt, nämlich den richtigen Weg, mit den Men­schen Europa zu gestalten und nicht gegen die Menschen Europa zu gestalten. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

 


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