Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 88

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Europa und auch weltweit behalten wird – zum Wohle aller Österreicherinnen und Österreicher! (Beifall bei den Freiheitlichen und der övp.)

12.06


Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Frau Abgeordnete Sburny zu Wort gemeldet. Ich bitte, auf § 58 GOG zu achten und die zu berichtigende Behaup­tung und den tatsächlichen Sachverhalt einander gegenüberzustellen.

12.06


Abgeordnete Michaela Sburny (Grüne): Herr Vizekanzler Haupt hat behauptet, die Grünen würden eine Vergrößerung der Regierung gutheißen. – Das ist unrichtig!

Richtig ist vielmehr, dass die Grünen keine Vergrößerung der Regierung wollten, sondern Wert darauf gelegt hätten, dass der Frauenanteil in der Regierung steigt und nicht sinkt. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

12.07


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Cap. Redezeit: 15 Minuten. – Bitte.

12.07


Abgeordneter Dr. Josef Cap (SPÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Herr Bundeskanzler! Ein bisschen eng ist es auf der Regierungsbank geworden. Wenn da noch einer dazukommt, dann rutscht entweder Herr Staatssekretär Schweitzer oder Herr Staatssekretär Kukacka herunter. (Abg. Scheibner: Da sind schon mehr gesessen bei euch!) Viel Platz ist da nicht mehr, aber vielleicht kommen sich ÖVP und FPÖ dadurch näher. Vielleicht ist dieses Zusammenschweißen auch notwendig, denn wenn ich mir überlege, dass Sie hier einen Entschließungsantrag ein­bringen, dass Sie das gesamte Regierungsprogramm als Entschließungsantrag präsentieren müssen, so heißt das für mich, es besteht gegenseitig kein Vertrauen. Das ist fast so, als ginge man durch die Reihen der FPÖ- und ÖVP-Abgeordneten und ließe jeden Einzelnen persönlich unterschreiben, damit sie zu diesem Regierungsabkommen stehen.

Wie umstritten muss dieses Regierungsabkommen zwischen den beiden Regierungsparteien und innerhalb dieser Regierungsparteien gewesen sein und noch immer sein, dass Sie heute diesen Entschließungsantrag quasi als Disziplinierungsantrag einbringen müssen, damit das ja wirklich funktioniert? (Die Abgeordneten Mag. Molterer und Dr. Stummvoll: Ein schwacher Einstieg!) Hier disziplinieren, dort oben – bedingt durch die Enge – kuscheln, damit man sich näher kommt, das ist sozusagen das Motto, nach dem Sie hoffen, dass der – wie Van der Bellen richtig sagt – alte Kahn doch noch drei Jahre auf den Meeren schippert. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

Da lohnt es sich doch, einen kurzen Blick in die Regierungserklärung von Bundeskanzler Schüssel vom 9. Feber 2000 zu werfen, denn da hat er noch ganz stolz gesagt: „Wir haben ein Ministerium weniger. Jeder Staatssekretär bekommt einen Verantwortungsbereich“ – das muss neu gewesen sein –; „für den Tourismus ist erstmals ein eigener Staatssekretär zuständig, was nicht unterschätzt werden darf.“

Jetzt ist der Tourismus-Staatssekretär verschwunden; er ist doch unterschätzt worden, wenn ich mir das so anschaue. (Beifall bei der SPÖ.) Aber es gibt sehr viele Staatssekretäre. Ich habe mich gefragt: Wozu gibt es so viele Staatssekretäre? Ich habe nachgedacht und nachgedacht, und dann fiel mir der „Standard“ vom 1. März in die Hand, wo Gerfried Sperl schreibt: „Staats­sekretäre als Aufpasser, damit die Kontrolle passt“. – Das ist der zweite Teil in Sachen Ver­trauen: überall noch einen Staatssekretär hinsetzen.

Gerfried Sperl geht noch weiter und sagt, diese Art der Besetzungspolitik der Regierung werde auch noch deswegen gemacht, damit man Rivalen nach Wien schickt. Ich weiß nicht, wer da jetzt ein Rivale ist, von wem auch immer in der Regierung. Die Aufpasser haben wir schon. (Abg. Dr. Partik-Pablé: Vielleicht stimmt das doch nicht, was im „Standard“ steht! Könnte ja sein!)

 


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