Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 94

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dass wir weltweit eine Konjunkturdelle erleben. (Abg. Öllinger: Wo denn?) Die Konjunkturpro­gramme, die hier beschlossen worden sind, waren ein richtiges Gegensteuern zu dieser Kon­junkturflaute. Wenn wir in den letzten zwei Jahren – etwa in der Exportwirtschaft – zwei Meilen­steine erreicht haben, dann ist das natürlich in hohem Ausmaß ein Verdienst der Exportbetriebe und ihrer tüchtigen Mitarbeiter, aber auch der Rahmenbedingungen, die die Vorgängerin dieser Regierung geschaffen hat.

Erster Meilenstein: 2001 – damals hat man noch in Schilling gerechnet – gab es erstmals die Durchbrechung der Schallmauer von 1 000 Milliarden Schilling an Exportvolumen. Wissen Sie, was 1 000 Milliarden Schilling Export heißt? Das heißt eine Million Arbeitsplätze. In Österreich hängt jeder zweite Arbeitsplatz direkt oder indirekt vom Export und vom Tourismus ab.

Zweiter Meilenstein: Wir haben im Vorjahr erstmals – noch vor einigen Jahren war das unvor­stellbar“ – einen Überschuss in der Handelsbilanz erzielt. Es gab mehr Exporte als Importe. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Wir haben unter dieser Bundesregierung vor allem auch die Chancen der Märkte in Mittel- und Osteuropa entsprechend nützen können, weil diese Regie­rung immer sehr positive Signale ausgesendet hat. Europa ist eine Chance!, wurde erst heute wieder in der Rede des Herrn Bundeskanzlers betont. Allein seit 1990 ist der Anteil der Exporte nach Mittel- und Osteuropa von 10 Prozent auf 17 Prozent des Volumens gestiegen. Und das Potential liegt wahrscheinlich bei weit über 20 Prozent.

Dazu braucht man Vertrauen in die Rahmenbedingungen und Vertrauen auch in die Bundes­regierung. Meine Damen und Herren! Die Betriebe haben Vertrauen in diese Bundesregierung! Das hat man anhand dieser beiden wirklich enormen Erfolge, die vor allem die Exportwirtschaft in den letzten Jahren zu verzeichnen hatte, sehr deutlich gesehen. Ich sage es noch einmal: Wäre im Vorjahr das Exportvolumen nicht um 4 Prozent gestiegen, dann hätten wir überhaupt kein Wirtschaftswachstum erzielt.

Ich komme zum Abschluss. Ich möchte sagen, diese Regierung – und das gefällt mir als Wirt­schaftspolitiker – hat in der Perspektive bis 2006 wirtschaftspolitisch ein, ich würde fast sagen, strategisches Dreieck in diesem Regierungsprogramm.

Erstens: Stabilität der Staatsfinanzen als vorrangiges Ziel.

Herr Kollege Gusenbauer! – Er ist nicht mehr da, er passt nicht mehr auf. – Das Nulldefizit wurde nicht aufgegeben. Nulldefizit, so haben wir es immer definiert – ich selbst hier wiederholt vom Rednerpult aus –, heißt: ein ausgeglichener Staatshaushalt über den Konjunkturzyklus. Das gilt nach wie vor, und das bedeutet: hohe Solidität, Seriosität, Vertrauenswürdigkeit.

Zweitens: Entlastung der Bürger und der Betriebe.

Sie haben es gehört: Die größte Steuerre­form, die größte Steuerentlastung in der Geschichte der Zweiten Republik hat sich diese Regie­rung vorgenommen. Meine Damen und Herren! Schon allein deshalb bin ich ein Anhänger dieser Regierung, denn ich bin schon seit vielen Jahren der Auffassung, mehr Geld sollte in der Hand des Bürgers und weniger Geld in der Hand des Staates sein. (Ironische Heiterkeit und Zwischenrufe bei der SPÖ.) Diese Regierung ist drauf und dran, diesen Grundsatz zu realisieren, meine sehr verehrten Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheit­lichen. – Abg. Gradwohl: Seit drei Jahren nicht umgesetzt! Null umgesetzt!)

Dritter Schwerpunkt dieses Dreiecks: Investitionen in die Zukunft.

Meine Damen und Herren! Dieses Regierungsprogramm enthält sehr konkrete und präzise Aussagen: Steigerung der For­schungsquote auf 2,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Es enthält die Zusage einer weiteren Exportoffensive gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Österreich. (Abg. Gradwohl: Null umgesetzt!) Meine Damen und Herren! Das ist Politik als Zukunftsgestaltung – anstelle dema­gogischer Zwischenrufe, Herr Kollege! Es ist zu wenig, immer nur zu kritisieren, zu fordern und zu protestieren, sondern es gilt, Verantwortung für die Zukunft des Landes zu tragen.

 


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