Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 95

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Damit schafft diese Bundesregierung auch die Voraussetzungen dafür, dass dieser Grundsatz des Herrn Bundeskanzlers – sozial ist, was Arbeit schafft – entsprechend umgesetzt werden kann. Sozial ist heute nicht derjenige, der den Menschen sagt, es könne ohnedies alles so bleiben, wie es ist, sondern sozial handelt derjenige, der aufzeigt, wie die Pensionen langfristig gesichert werden können, auch wenn das vielleicht da oder dort im ersten Augenblick gar nicht populär sein mag. Die Zeit der Pensionistenbriefe, wie sie ein früherer Bundeskanzler geschrie­ben hat, ist Gott sei Dank vorbei. Wir sagen den Menschen die Wahrheit, und die Menschen verstehen diese Wahrheit!

Die Menschen sind viel klüger, als manche Politiker glauben. Und ich schaue bewusst jetzt in Ihre Richtung, meine Damen und Herren von der SPÖ. Der Durchschnittsbürger ist viel vernünf­tiger, als manche glauben.

Zusammenfassend kann ich sagen, ich bin überzeugt davon, dass die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes bei dieser Regierung, bei diesem Regierungsprogramm und bei dieser Regie­rungsmannschaft in guten Händen sind. Ich bin froh, dass diese Regierung die volle Unterstüt­zung der Mehrheit dieses Parlaments hat. Es ist der klare Auftrag des Wählers (Abg. Dr. Petro­vic: Auch der Wählerin?) gewesen, dass Wolfgang Schüssel Bundeskanzler bleiben soll und dass der Reformkurs der letzten drei Jahre fortgesetzt werden soll.

Es hat sich auch herausgestellt, wer der Partner ist, der den Mut zu diesen Reformen hat: Es ist die Freiheitliche Partei. Ich freue mich auf die Kooperation, Herr Klubobmann Scheibner, auf die nächsten Jahre, und ich bin froh, dabei sein zu können, wenn wir unter dieser Bundesregierung die Zukunft dieses Landes so gestalten können, wie es heute der Herr Bundeskanzler in seiner Regierungserklärung dargelegt hat. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

12.36


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dr. Petrovic. – Bitte.

12.36


Abgeordnete MMag. Dr. Madeleine Petrovic (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Ge­schätzte Mitglieder der vergrößerten österreichischen Bundesregierung! Hohes Haus! Sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher auf der Galerie und daheim an den Fernsehgeräten! (Abg. Mag. Mainoni: Wird das jetzt eine Belangsendung?)

Ich möchte mich mit den vorangehenden Debattenbeiträgen vor allem unter drei Aspekten auseinander setzen, nämlich: Wie sieht es mit dem Umweltschutz in diesem Regierungsab­kommen aus? Wie sieht es mit der sozialen Gerechtigkeit, insbesondere mit der Situation der Frauen, aus? Und: Was wurde heute und hier zum Kapitel Sicherheit gesagt?

Ich möchte in aller Kürze darauf eingehen und werde dabei versuchen, das zu betonen, was zwischen den Zeilen mitgeschwungen ist. Jene, die schon länger in der Politik sind, konnten vielleicht etwas genauer heraushören, was hinter den salbungsvollen Worten in Wirklichkeit mit­geschwungen ist.

Zum einen wurde erklärt, es seien bei dieser Wahl klare Signale der Bevölkerung abgegeben worden. – Wenn es bei dieser Wahl irgendein klares Signal gegeben hat, dann war es das, dass die FPÖ als Regierungspartei abgewählt wurde. (Beifall bei den Grünen.)

Aber der Herr Bundeskanzler und die Regierungsmitglieder scheinen das, was die Wählerinnen und Wähler signalisiert haben, irgendwie anders zu deuten. Die Reduzierung einer Partei um zwei Drittel hat es in der innenpolitischen Geschichte Österreichs noch nie gegeben. Das hatte einen Grund, aber Sie setzen sich darüber hinweg – sagen wir es doch im Klartext. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Scheibner: Es hat aber auch keine Partei 40 Jahre lang nur gewonnen, Frau Kollegin!)

Nun zum Punkt Umweltpolitik. Herr Bundeskanzler! Sie haben ganz zu Beginn Ihrer Ausführun­gen gesagt – ein Zitat aus unserem Nachbarland aufgreifend, aber Ihrer Meinung nach auch auf Österreich anwendbar –:

 


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