Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 99

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Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dr. Bleckmann. Die Redezeit beträgt 15 Minuten. – Um 13 Uhr wird vereinbarungsgemäß für eine kurze Mittags­pause unterbrochen. Die Uhr wird eine Minute vor 13 Uhr zu blinken beginnen. – Bitte, Frau Abgeordnete.

12.51


Abgeordnete Mag. Dr. Magda Bleckmann (Freiheitliche): Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Hohes Haus! Herr Abgeordneter Cap, ich finde, Regieren ist eine verant­wor­tungsvolle Aufgabe und kein Kabarett. Wenn Sie Ihre Aufgabe darin sehen, hier ein neues Kabarett und ein neues Stück zu machen, dann ist es gut, dass Sie dort sitzen, wo Sie jetzt sitzen, nämlich auf der Oppositionsbank (Beifall bei den Freiheitlichen), denn Sie sind anschei­nend nicht bereit, Verantwortung zu übernehmen.

Und der Kollegin von der Grünen Partei gebe ich Folgendes mit auf den Weg: Sie kritisieren, dass es, so wie es der Herr Vizekanzler schon gesagt hat, in der letzten Regierung kein Frauen­ministerium gege­ben hat. Jetzt gibt es das Frauenministerium, aber Sie beschweren sich noch immer. Ihnen kann man es halt nie recht machen.

Wichtig ist uns, dass die Regierung handlungsfähig ist, und das ist sie. (Beifall bei den Freiheit­li­chen. – Abg. Sburny: Das werden wir noch sehen!) – Daher brauchen wir den Ent­schlie­ßungs­antrag, damit wir alle sehen, wie Sie sich zu den einzelnen Punkten verhalten, nämlich auch zu jenen Punkten, die Sie angeblich verhandelt haben und denen Sie ja zustimmen. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Eines vergessen Sie, und das wollen Sie nicht sehen und nicht hören: dass der Reformkurs der Regierung durch die Wähler bestätigt worden ist und dass die schwarz-blaue Regierung auch eine Mehrheit hier im Parlament hat. (Anhaltende Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Sie haben sich schon bei der ersten von Schwarz und Blau gebildeten Regierung furchtbar auf­geregt. Gerade die SPÖ – weil Sie jetzt dazwischenrufen – konnte es schon damals nicht fassen, nicht mehr in der Regierung zu sein, so wie Sie es auch heute nicht fassen können, nicht in der Regierung mit dabei zu sein. Sie selbst haben sich verweigert – selber schuld.

Sie haben schon damals, nachdem die erste schwarz-blaue Regierung gebildet wurde, alles getan, damit die Regierung auch im Ausland schlecht dasteht. (Anhaltende Zwischenrufe bei den Grünen und der SPÖ. – Unruhe im Saal.)

Dieselbe Haltung nahmen auch die Kollegen von der Grünen Partei ein, indem sie Berufsde­monstrierer unterstützten und für ihre eigenen Zwecke einspannten. Nur: Als sie dann ein biss­chen umgeschwenkt haben, sahen sie, dass sie die Geister, die sie riefen, nicht mehr loswer­den. Die eigenen Berufsdemonstrierer haben nämlich, als es um die Regierungsbeteiligung der Grünen selbst gegangen ist, weiter demonstriert und die Klubräumlichkeiten der eigenen grünen Parlamentsfraktion besetzt. (Zwischenruf des Abg. Mag. Mainoni.)

Weil Ihr Parteichef Van der Bellen heute die Frage angesprochen hat, wie sich denn das mit dem Dampf und so weiter verhielte: Ich glaube, bei Ihnen ist der Dampf inzwischen völlig draußen. Sie fahren dem inzwischen wieder flott gemachten Dampfer hinterher in einem Ruderboot, in dem der Kapitän vorne steht und schreit: Hinterher! Hinter dem großen Dampfer her! – Aber der Rest der Rudermannschaft rudert in die andere Richtung und wieder zurück ans Land. (Beifall bei den Freiheitlichen.) – Das ist die Situation, wie Sie sie haben. (Abg. Sburny: Sie verwechseln uns schon! – Weitere Zwischenrufe bei den Grünen und der SPÖ.) – Nein, nein! Ich sehe Ihr leider sehr kleines Ruderboot. Das ist das Problem, das Sie haben. (Zwischenrufe der Abgeordneten Mag. Kogler und Mag. Wurm.) Und wir sitzen halt jetzt mit im Dampfer.

Aber auch die SPÖ war eingeladen, ihre Ideen mit einzubringen. Und Sie wissen selbst, dass die Maßnahmen, die jetzt alle notwendig sind, darauf zurückzuführen sind, dass Sie jahrzehnte­lang keine Maßnahmen getroffen haben, reformunwillig waren, und dass Sie diejenigen waren,


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