Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 102

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zu nehmen! (Lebhafte Heiterkeit des Abg. Jakob Auer. – Abg. Jakob Auer: Ein strenges Regi­ment!)

Frau Abgeordnete, lassen Sie sich von niemandem in Ihrer Rede stören! Bitte beginnen Sie!

 


Abgeordnete Mag. Dr. Magda Bleckmann (fortsetzend): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich setze hiermit meine Ausführungen fort.

Die Kolleginnen und Kollegen von der grünen Fraktion, die alle noch in der Pause sind, hätten es ja (Widerspruch bei Abgeordneten der Grünen) – ha: eins, zwei, drei, vier! (Ruf bei den Grünen: ... Ihre!) – ja, auch die eigenen! – fast geschafft, aber angesichts des Widerstandes in den eigenen Reihen hat sie dann doch noch der Mut verlassen (Abg. Gaál: „In den eigenen Reihen“!), als es darum ging, echte, wirkliche Verantwortung für unser Land zu tragen. Verant­wortung zu übernehmen heißt, Maßnahmen mitzutragen, die es ermöglichen, den Generatio­nenvertrag einzuhalten und aufrechtzuerhalten, die es ermöglichen, auch unserer Jugend zu sagen, dass ihre Pensionen gesichert sind (Abg. Öllinger: Wie denn?), und das Pensionssys­tem für die kommende Generation zu sichern. Verantwortung zu übernehmen heißt, die Maß­nahmen so zu setzen, dass sie auch sozial verträglich sind und langfristigen Bestand haben.

Verantwortung zu übernehmen heißt auch, für Österreich zu arbeiten und für unser Land die notwendigen Reformen weiterzubringen, weiterzutragen und umzusetzen (Abg. Öllinger: Das ist der Text vom Haupt!) – auch wenn man dafür Kompromisse eingehen muss. (Abg. Öllinger: Jetzt haben Sie den Text vom Haupt!)

Dafür die Verantwortung zu tragen, dazu waren vor allem Sie, lieber Kollege Öllinger, nicht be­reit. (Abg. Dr. Partik-Pablé: Nicht „lieber“!) – Er ist kein „lieber Kollege“. Danke, liebe Kollegin Partik-Pablé! (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Dr. Grünewald: Sehr „gehaltvoll“!) – Nein, Herr Kollege, Sie waren nicht dazu bereit, die Verantwortung für die Regierungs­tätigkeit zu tragen. Wir Freiheitlichen sind dazu bereit, und wir sind auch dazu bereit, Kompro­misse einzu­gehen und Reformen für Österreich weiterzuführen.

Wir haben viele freiheitliche Punkte in dieses Programm mit hineinbringen können. Das ist ge­nau das, was die Abgeordneten von der SPÖ gefordert haben: jetzt Aktivitäten zu setzen, jetzt die „Ernte einzufahren“, wie es so schön blumig ausgedrückt wurde, und jetzt antizyklisch zu agieren. – Genau das tut diese Regierung ehestmöglich, nämlich mit 1. Jänner 2004, mit der ersten Steuerreform, mit der Entlastung der kleineren und mittleren Einkommen, und zwar durch die Erhöhung der Steuerfreigrenze auf ein Jahresbruttoeinkommen von 14 500 €. (Abg. Öllinger: ... nicht antizyklisch!) Wir Freiheitlichen haben das vor den Wahlen versprochen, und wir halten dieses Versprechen, wenn wir die Möglichkeit haben, das auch umzusetzen, ein, und wir haben die Umsetzung mit Wirkung vom 1. Jänner 2004 durchgesetzt. (Abg. Mag. Kogler: Sie haben ganz etwas anderes versprochen!)

Aber nicht nur für die kleineren und mittleren Einkommen haben wir eine Entlastung durchge­setzt, sondern wir haben auch für die kleineren und mittleren Unternehmen durchgesetzt, dass es zu einer Förderung der Eigenkapitalbildung für Unternehmen durch die begünstigte Besteue­rung der nicht entnommenen Gewinne kommt, ebenso wie zur Abschaffung der 13. USt-Vor­auszahlung, aber auch zu Entlastungen im Bereich der Lohnnebenkosten für ältere Arbeitneh­mer. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Durch diese Maßnahmen erfolgt insgesamt eine Nettoentlastung in der Höhe von 500 Mil­lionen €.

Auch angesichts dessen kommt es, wie ich meine, der SPÖ als Partei nicht zu, zu behaupten, es gebe durch diese neue Regierung so viele zusätzliche Belastungen. Meine Damen und Herren von der SPÖ, schauen Sie sich doch an, was Ihr Bürgermeister Häupl in Wien gemacht hat! Er hat seit 2001, dem Jahr, seit dem es eine SPÖ-Minderheitsregierung gibt, eine Gebühr nach der anderen eingeführt: Einführung einer neuen Wiener Stromsteuer (Zwischenruf des Abg. Gaál), Erhöhung der Müllgebühren um 25,9 Prozent (Abg. Gaál: Eine SPÖ-Alleinregie-


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