Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 101

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Gedächtnislücken, „Vergangenheitsweglegung“. 16 Selbstbehalte haben Sie eingeführt, ich lese sie Ihnen vor:

Heilbehelfe: Selbstbehalt mindestens 21,37 €. – Hilfsmittel: Selbstbehalt mindestens 21,37 €. – Zahnprothetik: 50 Prozent der Kosten, die zu bezahlen sind. – Kieferorthopädie: Zuzahlung zu den vertraglich festgelegten Tarifen in der Höhe von 40 Prozent. (Abg. Öllinger: Und Sie wollen noch weitere einführen! Noch weitere Selbstbehalte! – Weitere anhaltende Zwischenrufe bei der SPÖ und den Grünen.) Transportkosten ... (Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.) – Ich gebe sie Ihnen dann höchstpersönlich, Herr Abgeordneter Gusenbauer. Das ist die Liste der Selbstbe­halte, die Sie eingeführt haben, mit Ihrer Partei, in Ihrer Regierungstätigkeit.

Sie sind die Letzten, die sich über Selbstbehalte beschweren und aufregen dürfen. (Beifall bei den Freiheitlichen.) 16 Selbstbehalte haben Sie eingeführt und damit das Zweiklassensystem im Gesundheitssystem in Österreich eingeführt. (Abg. Dr. Petrovic: Und jetzt gibt es noch mehr! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ und den Grünen.)

Unser erklärtes Ziel seitens der Freiheitlichen Partei ist, zu vermeiden, dass das weitergeführt wird. Wir wollen diesen Selbstbehalt-Dschungel, den Sie eingeführt haben (Abg. Dr. Petrovic: Ausbauen! – Abg. Dr. Niederwieser: Verdoppeln!), beseitigen, durchforsten. (Weitere Zwi­schenrufe bei der SPÖ und den Grünen.) Wir wollen die 16 Selbstbehalte, die Sie eingeführt haben, durchforsten: angefangen von der Krankenscheingebühr, die eine Spanne von 5 Pro­zent bis zu unglaublichen 80 Prozent hat, zusammen mit allen anderen Selbstbehalten, die Sie in letzten 50 Jahren eingeführt haben.

Wir wollen, dass eine Überprüfung der bestehenden Selbstbehalte auf ihre Sinnhaftigkeit hin er­folgt. Es geht für uns darum, die bestehenden Selbstbehalte teilweise abzuschaffen, um soziale Ausgewogenheit herzustellen. (Abg. Dr. Gusenbauer: Ich bin neugierig, welche Sie beibehal­ten! Das schauen wir uns an!) Das können Sie doch nur unterstützen!

Wir wollen keine Ambulanzgebühr mehr (Abg. Mag. Wurm: Wer hat sie denn eingeführt?), keine Krankenscheingebühr mehr und schon gar keine Kosten beim Arztbesuch! (Abg. Mag. Wurm: Wer hat die Ambulanzgebühr eingeführt? – Ruf bei der SPÖ: Gedächtnislücken!) So stellen wir uns hier die soziale Verträglichkeit vor.

Vergessen Sie nicht, dass die rot-grüne Mehrheit von Seiten der Wähler abgelehnt wurde! (Abg. Mag. Wurm: Sie haben 60 Prozent weniger Wähler!) Das wollen Sie aber bis heute nicht wahr­haben. Es tut Ihnen weh, neuerlich auf der Oppositionsbank zu sitzen und hier einem Regie­rungsprogramm zu lauschen (Abg. Dr. Niederwieser: „Lauschen“? „Lauschen“ nennen Sie das ...?), denn Sie wissen: Sie haben jahrzehntelang versagt, und wir haben erreicht, dass unsere freiheitliche Handschrift im Regierungsprogramm enthalten ist! – Näheres dazu werden Sie dann nach der Sitzungsunterbrechung hören. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Ich unterbreche jetzt die Sitzung des Nationalrates für eine kurze Mittagspause. Wir werden um 13.15 Uhr fortsetzen. Am Wort bleibt Frau Abgeordnete Dr. Bleckmann. Ihre restliche Redezeit beträgt 6 Minuten. Nach ihr gelangt Frau Bundes­ministerin Gehrer zu Wort.

Die Sitzung ist unterbrochen.

(Die Sitzung wird um 13.01 Uhr unterbrochen und um 13.18 Uhr wieder aufgenommen.)


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Ich nehme die unterbrochene Sitzung wieder auf.

Die Restredezeit der Frau Abgeordneten Dr. Bleckmann beträgt 6 Minuten. – Frau Abgeordnete Dr. Bleckmann, Sie sind am Wort.

Ich bitte die Damen und Herren Abgeordneten, ihre Sitzplätze einzunehmen. Die gleiche Bitte richte ich an die Damen und Herren auf der Regierungsbank. – Herr Finanzminister, bitte Platz


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