lage für die
Entwicklung der Wirtschaft und damit auch die Grundlage zur Sicherung und zur
Schaffung von Arbeitsplätzen darstellen.
Die
österreichische Bundesregierung hat daher in ihr Regierungsprogramm eine neue
Forschungsoffensive, für die Mittel in der Höhe von 700 Millionen €
bis zum Jahr 2006 vorgesehen sind, und eine Bildungsoffensive, im Rahmen
derer besonders innovative Bildungsprojekte finanziert werden sollen,
aufgenommen. (Abg. Brosz: Wo steht das? Das steht aber nicht im Regierungsprogramm!) Für
diese Bildungsoffensive sollen 72 Millionen € – oder, um es noch
in Schilling auszudrücken, eine Bildungsmilliarde –, auch bis zum
Jahr 2006, ausgegeben werden. (Abg. Brosz: Warum steht das nicht im
Regierungsprogramm?) Damit ist die Zukunft für unser Land im Bildungsbereich
in hohem Maße gesichert.
Was sind nun die
wichtigsten Zielsetzungen? – Das Erste und Allerwichtigste ist für mich in
allen Bildungsbereichen die Qualitätssicherung, die Qualitätsverbesserung. Wir
wollen, wie es der Herr Bundeskanzler bereits ausgeführt hat, auch in diesem
Bereich unter die Top 3 in allen internationalen Wertungen kommen. (Beifall
bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)
Für die Schulen
bedeutet das, Leistungsstandards zu definieren, Leistungsstandards nach dem
Vorbild der PISA-Studie auf nationaler Ebene einzuführen, Begabungsförderung im
besonderen Maße durchzuführen. Es gilt, für den Weiterbildungsbereich
Zertifizierungen vorzunehmen, damit die Weiterbildungsangebote in ihrer
Qualität gesichert sind. Für die Universitäten gilt es, eine österreichweite
Qualitätssicherungsagentur einzuführen. Im Bereich der Forschung gilt es, eine
gemeinsame Plattform zu suchen, durch die wir einen One-Stop-Shop sowie eine
Forschungsdatenbank haben, durch die jährlich ein Bericht über den Wissenszuwachs
erstellt wird. Für die Museen und für den Denkmalschutz gilt es, die
finanziellen Ressourcen zu sichern. Und für die Lehrerschaft und für das
gesamte lehrende Personal gilt es, die pädagogischen Hochschulen zu
verwirklichen und ein neues Gehaltsschema zu erstellen.
Neben dieser
Qualitätssicherung ist es mir besonders wichtig, die Schülerinnen und Schüler
zu entlasten. Eine 13-jährige Schülerin in Österreich sitzt um 340 Stunden
mehr in der Schule als eine gleichaltrige Schülerin in Finnland. Meine Damen
und Herren! Wir wollen nicht so weit kommen, aber wir wollen die Jugendlichen
entlasten. Eine Entlastung um zwei Stunden pro Woche ist angebracht, moderat
und vernünftig und wird zur Qualitätssicherung beitragen. (Beifall bei der
ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Abg. Mag. Posch: Was sagt Neugebauer
dazu? – Abg. Mag. Molterer: „Ja!“,
Herr Posch, „Ja!“!)
Die Qualität der
Schule, die Qualität des Lehrens hängt nämlich nicht von der hohen Anzahl der
Stunden ab, sondern von der Unterrichtsmethodik, von der Didaktik, vom
modernen, fesselnden und spannenden Unterricht.
Die Stundentafel
ist zu umfangreich, die Lehrpläne sind zu dick. Wir werden das ändern. Wir
werden auch bei den Lehrplänen noch mehr darauf achten, dass wir zu Kernbereichen
kommen, die den fixen Bestandteil auch der Leistungsstandards bilden werden.
Meine Damen und
Herren! Das Dritte, was uns besonders wichtig ist: Wir haben heuer das „Jahr
der Behinderten“. Herr Abgeordneter Gusenbauer hat gesagt, Österreich kann auf
niemanden verzichten, und ich sage dazu: Ja, Österreich kann tatsächlich auf
niemanden verzichten! Deswegen setzen wir besondere Initiativen im Bereich der
Behinderten.
Wir wollen ein großes Projekt starten, das unter dem Motto „Ins Leben hineinbegleiten“ steht. Wir wollen nach der Integration in der Schule junge Menschen, die Behinderungen haben, in das Leben, in den Beruf, in die Selbständigkeit, in die eigene Versicherung, in die eigene Altersabsicherung hineinbegleiten. Dazu wird es verschiedene Modelle für Ausbildungsangebote im Schulbereich und außerhalb des Schulbereiches geben. (Abg. Haidlmayr: In Sonderschulen, nicht wahr? In der Sonderschule!) Dazu wird auch im Lehrlingsbereich ein eigenes Modell erarbeitet – die Sozialpartner haben sich bereits geeinigt –, das Modell einer Teillehre, durch das