Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 110

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Meine Damen und Herren! Bei jemandem, der insbesondere wie Frau Mag. Prammer so viel negative Energie versprüht (Abg. Eder: Nicht so hochmütig sein, Herr Kollege!), da muss man sich fast um ihren Gesundheitszustand Sorgen machen. Das kann nicht gesund sein, meine Damen und Herren! (Rufe bei der SPÖ: Na geh!) So viel negative Energie! Alles ist schlecht und wird noch viel schlechter. – Es ist eben nicht so! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheit­lichen. – Abg. Dr. Cap: Kein Kavalier! – Abg. Dr. Gusenbauer: Rüpelhaft ist das!)

Wenn ich mir vorstelle, dass heute Kollegen von den Sozialdemokraten anstatt der Freiheit­lichen hier auf der Regierungsbank säßen, frage ich mich: Wie sähe dann die Regierungserklä­rung aus? Wäre sie tatsächlich so viel anders? Wären die Problemsicht und die Lösungen völlig anders? – Meine Damen und Herren! Wohl nicht, denn auch eine SPÖ müsste akzeptieren und zur Kenntnis nehmen, dass die Pensionen gesichert werden müssen, weil die Menschen viel älter werden. (Abg. Dr. Gusenbauer: Unterste Schublade! – Abg. Dr. Cap: Wie ein Elefant im Porzellanladen!) Und ich nehme nicht an, dass Sie andere Maßnahmen vorschlagen wollen, als die erste Säule zu sichern.

Auch die SPÖ würde wohl nicht um das Problem herumkommen, das Gesundheitssystem zu sichern, indem man nach Möglichkeit die Leistungen für alle aufrecht erhält und indem man nicht so sehr hineinschneidet, dass man Leistungen kürzt, sondern dass man auch auf der Einnahmenseite für Geld sorgt. Das wäre wohl auch bei der SPÖ nicht anders.

Betreffend Staatsfinanzen: Wie könnte es anders sein, als dass eine Regierungspartei sorgfältig versucht, für die nächsten Jahre Sicherheit gerade für das soziale System zu geben?

Meine Damen und Herren! Kurz gesagt: Es wäre auch mit einer SPÖ in der Regierung bei den Maßnahmen nicht anders. (Abg. Mag. Prammer: Das ist ein Irrtum!) Es wären nur andere Köpfe dort. Aber: Diese Vorstellung, die Sie uns immer wieder in diesem Haus geben, nämlich drei Runden vorbeigehen zu lassen, ohne auch nur einen Vorschlag zu den wichtigen Themen Österreichs zu machen, meine Damen und Herren von der SPÖ (Abg. Dr. Gusenbauer: Wieso lügen Sie?), spricht für sich und das disqualifiziert Sie nach wie vor als Regierungspartner. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Ich möchte aber auch auf die Grünen und auf Herrn Kollegen Van der Bellen eingehen, weil er in den Überschriften des Regierungsprogramms gesucht hat und das Thema Außenpolitik nicht gefunden hat. Auch das verwundert mich, Herr Kollege Van der Bellen (Abg. Dr. Van der Bellen: Mich auch!), denn wenn ich denke, wie lange Sie schon hier sind, wie lange Österreich in der Europäischen Union ist und wie sehr Sie wissen müssten, dass in jedem der einzelnen Kapitel Fragen der Europäischen Union, die ja mittlerweile zur Innenpolitik geworden sind, enthalten sind (Abg. Dr. Van der Bellen: Von Außenpolitik außerhalb!), dann vermute ich, Sie haben nur die Überschriften gelesen und sich den Inhalt des Regierungsprogramms offenbar nicht näher angesehen. Und das ist schade! (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Dr. Cap: Wieso applaudiert die ÖVP nicht?)

Meine geschätzten Damen und Herren! In der Außenpolitik geht es um sehr weitreichende Fragen, die wir in dieser Legislaturperiode klären müssen. Das ist zunächst die große Frage, wie die Erweiterung der Europäischen Union vor sich gehen wird, mit welchen Begleitmaßnah­men und mit welchem Einsatz Österreichs in diesem Zusammenhang verfahren wird. Diesbe­züglich darf ich doch sehr an die gemeinsame Basis auch in diesem Hause, was Fragen der Europäischen Union betrifft, appellieren und darum ersuchen, dass wir in diesen Fragen konse­quent zusammenarbeiten. Vielen Österreichern scheint das noch so fern, was nächstes Jahr Realität wird, nämlich dass wir eine „Union der 25“ sein werden.

Manchen Österreichern sitzt die Angst im Nacken, dass mit der Erweiterung auf dem Arbeits­markt eine große Problematik auftreten wird. Und zu Recht müssen wir uns genau um dieses Anliegen bemühen. Darum ist die siebenjährige Übergangsfrist ein Instrument, das wir auch nützen müssen, meine Damen und Herren. (Abg. Dr. Cap: Was ist Ihr Redekonzept? Was wollen Sie uns sagen?) Ich meine, dass wir von der ÖVP mit unserem Regierungspartner zu Recht auch in diesem Regierungsprogramm darauf verwiesen haben, dass man mit dieser sie-


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