Redner gilt. Sie
können natürlich Ihr Recht in Anspruch nehmen, aber dann brauchen wir keine
Vereinbarungen mehr zu schließen.
Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie Hubert Gorbach (fortsetzend): Ich bitte um Nachsicht, Herr
Präsident, komme zum Ende meiner Rede und möchte nur noch sagen: Ich freue mich
auf eine gute und konstruktive Zusammenarbeit mit Ihnen, den Parlamentariern,
zum Wohle unseres Heimatlandes Österreich und seiner Bevölkerung. –
Herzlichen Dank! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der
ÖVP.)
15.07
Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau
Abgeordnete Bures. 5 Minuten Redezeit. – Bitte, Frau Abgeordnete.
15.07
Abgeordnete
Doris Bures (SPÖ): Herr Präsident! Herr
Bundeskanzler! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Bundesminister
Gorbach, mit dem Dank an Ihre Vorgänger haben Sie in Erinnerung gerufen, dass
Sie bereits der vierte Infrastrukturminister in nur drei Jahren sind. Es ist
daher geradezu spannend, darauf zu achten, wie lange Sie in
diesem Ressort bleiben werden. Sagen muss man: Die Bilanz dieses Ressorts ist
klar negativ; es hat gerade in diesem Ressort ganz besonderer Stillstand
geherrscht – das jedoch leider um sehr teures Geld. (Beifall bei der
SPÖ. – Abg. Wittauer: Das ist eine Unterstellung! – Weitere
Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)
Es wurde bereits
viele Stunden darüber diskutiert, was denn die Pläne dieser schwarz-blauen
Regierung sind. – Es ist dabei ganz klar ans Tageslicht gekommen, dass es
sich hiebei um eine Koalition der Vergangenheit, um eine Koalition der
Unsicherheit, aber vor allem mit Ihrem Regierungsprogramm um eine Koalition der
Überschriften handelt. (Rufe bei der ÖVP: Nichts als
Schlagworte von Ihnen ...!)
Es fehlt Ihnen
ganz offensichtlich der Mut zu großen und notwendigen Reformen, Reformen, die
Österreich gebraucht hätte, eben auf Grund des Reformstaus, den Sie verursacht
haben, meine sehr geehrten Damen und Herren von den Koalitionsparteien! (Beifall
bei der SPÖ. – Abg. Wittauer: Diesen Stau haben Sie von der SPÖ
verursacht! – Weitere Zwischenrufe bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)
Sie haben die
Chance vertan, Österreich auf einen neuen Modernisierungskurs zu führen, und
Sie haben auch die Chance vertan, für Stabilität zu sorgen. (Ironische Heiterkeit
bei den Freiheitlichen und Zwischenrufe bei der ÖVP.) Es fehlt Ihnen
leider – auch wenn Sie jetzt ständig dazwischenrufen – an positiven
Ideen für dieses Land, an Ideen, die Österreich gerade jetzt dringend brauchen
würde. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Kopf: Sagen Sie doch einmal
etwas! Nur Schlagworte ...!)
Alles, was da von
Ihnen gekommen ist, ist nichts Neues. Alles, was Sie heute hier präsentiert
haben, kennen wir, kennen die Österreicherinnen und Österreicher bereits. Es
geht bei Ihnen nur um Belastungen, um Belastungen, die ebenso ungerecht wie
phantasielos sind! Und: Sie schieben Verantwortung ab! Das ist geradezu Ihre
Lieblingsbeschäftigung! (Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Ich sage Ihnen
Folgendes: Verantwortung abzuschieben ist es, wenn Sie zum Beispiel in Bezug
auf einzuführende Selbstbehalte das den Krankenversicherungsträgern
zuzuschieben versuchen!
Verantwortung
abzuschieben ist es auch, wenn Sie in Bezug auf geänderte Ladenöffnungszeiten
sagen: Na sollen das halt die Landeshauptleute regeln!
Verantwortung abzuschieben ist es, wenn Sie beispielsweise auf dem Prestigeprojekt Abfangjäger beharren, auf Abfangjäger, die niemand in Österreich will, die aber die nächsten Regierungen beziehungsweise nächste Generationen zahlen sollen. Das ist verantwortungslose Politik – eine Politik, die wir Sozialdemokraten ablehnen! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Wittauer: Denken