Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 131

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15.13


Abgeordneter Karlheinz Kopf (ÖVP): Herr Präsident! Meine Damen und Herren von der Bundesregierung! Geschätzte Damen und Herren! Nachdem ich mir mehrere SPÖ-Redner angehört habe – die des Parteivorsitzenden Gusenbauer, weiters von Präsident Verzetnitsch oder jetzt von der Frau Bundesgeschäftsführerin der SPÖ –, muss ich sagen: Da beginnt man zu verstehen – und so wird es nicht nur mir gehen, sondern, so nehme ich an, vielen hier im Saale –, warum die SPÖ nicht in der Lage war, mit uns eine Regierung zu bilden.

Sosehr Herr Kollege Gusenbauer noch differenziert argumentiert hat – das möchte ich positiv hervorheben –, sosehr er verschiedene Aspekte positiv herausgestrichen hat, hörte ich von ihm nachfolgenden Rednern der SPÖ eigentlich nur noch: Ideenlosigkeit, Mutlosigkeit, Verteufelung von vorne bis hinten. (Demonstrativer Beifall bei der SPÖ. – Abg. Eder: Genau! So ist es!)

Bei der SPÖ also nur noch fehlende Konstruktivität, fehlende Konstruktivität an allen Ecken und Enden; ebenso fehlende Bereitschaft, sich mit den Dingen im Detail auseinander zu setzen! Das ist pure Demagogie und hat mit ausgewogener politischer Diskussion absolut nichts zu tun! – Mit einer solchen Partei kann man wirklich nicht regieren! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren von der SPÖ, was wäre denn Ihre Alternative? – Die Gesundheits­kosten steigen jährlich um 7 bis 10 Prozent. Was wäre Ihre Alternative? –Zuschauen?! Wer soll denn das bitte bezahlen? (Abg. Mag. Prammer: Jedenfalls nicht die Kranken!) Reformen im System sind angesagt!

Das Lebensalter, die Lebenserwartung der Menschen steigt alle zehn Jahre um ein Jahr. Was sollen wir tun? – Zuschauen?! Oder sollen wir Ihren Vorschlag aufgreifen, meine Damen und Herren von der SPÖ, und die Beiträge erhöhen? Sollen wir das tun (Rufe bei der SPÖ: Abfang­jäger!) – und das bei einer Steuer- und Abgabenquote, nicht zuletzt durch 30 Jahre Sozial­demokratie verursacht, die heute schon bei 44 Prozent liegt? Sollen wir diese noch anheben? – Nein, sage ich Ihnen, das tun wir nicht! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Rufe bei der SPÖ: Wer bezahlt die Abfangjäger?)

Meine Damen und Herren! Es ist ehrlich, den Menschen zu sagen, was Sache ist. Sache ist, die Lebenserwartung steigt alle zehn Jahre um ein Jahr. Sache ist, die Verweildauer der Menschen in der Pension wird immer länger. Man muss daher jenen Menschen, die in Pension gehen und sichere Pensionen haben wollen, sagen, dass man, was die Leistungsbereitschaft junger arbei­tender Menschen anlangt, diese Menschen nicht beliebig hoch mit Steuern und Abgaben belas­ten kann. – Das ist die Wahrheit, meine Damen und Herren!

Deswegen kann man es nur als verantwortungsvoll bezeichnen, in einem Pensionssystem moderatest – im nächsten Jahr um vier Monate: vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember – das Antrittsalter um vier Monate anzuheben! Sie von der SPÖ malen doch hier einen Teufel an die Wand, den es nicht gibt! (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Und die ganze Anhebung des Pensions­antrittsalters bis zum Regelpensionsalter ... (Abg. Silhavy: Und was ist mit der Durchrech­nung ...?)

Frau Kollegin, geben Sie doch bitte einmal Ruhe! Ein Zwischenruf ist ja nett, aber ständiges Dazwischenreden, wie Sie von der SPÖ es tun, geht doch wirklich nicht! Sie, Frau Kollegin Silhavy, kommen doch nachher ohnehin zu Wort! Warten Sie doch darauf! (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren! Es wird diese Anhebung auf das Regelpensionsalter bis zum Jahre 2010 in sehr moderaten Teilschritten erfolgen. Daher: Das ist Verantwortung, das heißt aber auch Mut, den Menschen die Wahrheit zu sagen. Und ich meine weiters: Das ist verant­wortungsvolle Politik!

Schauen Sie sich doch bitte die diesbezüglichen Zahlen an! Die demographische Entwicklung wird doch so sein, dass wir auf dem Arbeitsmarkt in den Jahren 2008, 2010 die umgekehrten Vorzeichen von heute haben werden. Das heißt, wir arbeiten mit der leichten, moderaten An-


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