Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 136

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Außenpolitik selbstverständlich, und deshalb ist auch nicht jedes Wort im Regierungsprogramm ausformuliert.

Was können wir damit erreichen? – Verstärkte Stabilität und Sicherheit in Europa, in unserer unmittelbaren Umgebung und selbstverständlich für die österreichische Bevölkerung.

Lassen Sie mich auf Grund der gebotenen Kürze der Zeit sechs Punkte herausgreifen, die mir besonders wichtig sind:

Zum Ersten: die Erweiterung. Die Erweiterung wird ein Erfolg, und das können gerade wir am besten sagen. Deshalb werde ich mich dafür einsetzen, dass wir den Ratifikationsprozess mög­lichst rasch vorantreiben.

Zum Zweiten: Die regionale Partnerschaft, die ich ja schon im Vorfeld angedacht habe und wo ich den Kolleginnen und Kollegen danke, dass sie mitgemacht haben, in der Sicherheit, im Ver­kehr, in Wirtschaft, Arbeit, Kultur et cetera, wird nun zur vollen Entfaltung gelangen. Das ist für uns enorm wichtig.

Meine Damen und Herren! Wir müssen Europa neu denken. Was heißt das? – Wir müssen im Zukunftskonvent jetzt die entscheidenden Fragen anpacken, denn jetzt kommt die wichtige Phase.

Ich habe bei den Regierungsverhandlungen festgestellt, dass wir diesbezüglich einander relativ nahe sind. Ich halte es für sehr, sehr wichtig, und ich möchte Sie einladen, jeweils einen Vertre­ter der politischen Parteien, mit dem Kollegen Farnleitner und mit mir zusammen dieses Thema abzuhandeln. Wir wollen hier gemeinsam vorangehen.

Was ist mir dabei wichtig? – Vor allem eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, die in der Zukunft mehr mit einer Stimme sprechen kann als jetzt. Wir sehen bei der Irak-Krise, wie wichtig das ist. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Ich möchte aber auch in der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik vorangehen und hoffe, dass es auch hier gelingt, einen modernen, einen zukunftsbereiten Ansatz zu finden.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, was ist der dritte Punkt? – Europa neu denken heißt natürlich auch, Südosteuropa anzusprechen. Das heißt über diesen ersten Kreis hinausgehen. Das heißt auch, Kroatien zu unterstützen, das den ersten Beitrittsantrag gestellt hat. Da möchte ich, dass der Avis möglichst zügig kommt. Das heißt aber selbstverständlich auch, nach wie vor den gesamten Raum zu unterstützen – durch den Stabilitätspakt und Dr. Busek, durch die OSZE, wo wir sehr viele Möglichkeiten haben, durch den Europarat und selbstverständlich auch durch die ZEI, die Zentraleuropäische Initiative.

Übrigens: Bei all diesen Organisationen haben wir Österreicher in Leitungsfunktionen, und ich freue mich darüber! Und das hat sich auch unter meiner Vorsitzführung geändert. (Bei­fall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Vierter Punkt: Konflikt- und Krisenmanagement und Konfliktprävention. Krisenmanagement sehen wir jetzt in einer der größten Krisen, in der wir uns befinden beziehungsweise die auf uns zukommt: der Irak-Krise. Ich begrüße den Entschließungsantrag, der im Parlament eingebracht wurde, denn es ist wesentlich zu sagen: Der Irak muss abrüsten. Gleichzeitig ist es wesentlich, bis zum Schluss alles zu tun, um doch noch zu einer friedlichen Lösung zu kommen. Es wird nicht einfach sein, aber man muss bis zum Schluss alles tun. Und schließlich müssen wir da den Sicherheitsrat unterstützen – das muss das Entscheidungsgremium in der Zukunft bleiben. (Abg. Dr. Cap: Was tun Sie, Frau Außenminister?) – Das habe ich Ihnen letztes Mal gesagt, aber Sie haben offensichtlich nicht zugehört. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Fünfter Punkt: Langfristig müssen wir, wenn wir Frieden schaffen wollen, Armut bekämpfen. Das heißt, wir müssen die Entwicklungszusammenarbeit voranbringen. Ich freue mich darüber,


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