Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 137

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dass es gelungen ist, diesen gemeinsamen Kompromiss auf EU-Ebene mit zu tragen, und das wird ab 2004 auch im Rahmen der österreichischen Außenpolitik mit umgesetzt werden.

Letzter Punkt, Herr Präsident, Hohes Haus: Es ist für uns natürlich eine Selbstverständlichkeit, die Menschenrechtspolitik und die Friedenspolitik in den Mittelpunkt der österreichischen Außen­politik zu stellen – in allen Bereichen. Das ist politisch, das ist sozial, das ist wirtschaftlich enorm wichtig. In diesem Zusammenhang bemühe ich mich um die Menschenrechtserziehung, indem ein Manual, ein Handbuch, auf den Tisch gelegt werden soll, das für die ganze Welt zielorientiert und wegweisend sein kann.

Ich glaube, das ist konkrete Politik, wie man sie machen sollte. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

15.38


Präsident Dr. Andreas Khol: Vielen Dank, Frau Bundesministerin.

Zu Wort gelangt nunmehr Herr Bundesminister Platter, der auch 5 Minuten zu uns sprechen wird. – Bitte, Herr Bundesminister. (Abg. Dr. Cap: Selbstlob statt Programm!)

15.38


Bundesminister für Landesverteidigung Günther Platter: Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Geschätzte Regierungskolleginnen und -kollegen! Hohes Haus! Das höchste Gut für die Bürger sind Friede, Freiheit und Sicherheit, und die Österreicherinnen und Österrei­cher haben ein Recht darauf, dass ihnen Schutz und Sicherheit gegeben wird.

Die Verteidigungspolitik nimmt hier eine ganz zentrale Rolle ein, und ich möchte zu Beginn meiner Tätigkeit als Minister für Landesverteidigung einen Vorschlag machen: Finden wir einen sachlichen Konsens, wenn es um die Verteidigungspolitik geht, und versuchen wir es zu unter­lassen, Leistungen für Soziales Leistungen für Verteidigungspolitik gegenüberzustellen! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.) Geschätzte Damen und Herren! Es geht nämlich um mehr, es geht um etwas ganz Wertvolles: Es geht um die Sicherheit eines jeden einzelnen Bürgers, es geht aber auch um die Sicherheit der Republik Österreich.

Geschätzte Damen und Herren! Wenn man für die Verteidigungspolitik Verantwortung trägt, hat man sich auf die sicherheitspolitischen Veränderungen einzustellen, und man hat vor allem zu beurteilen: Wie entwickelt sich die Lage in Österreich, in Europa und darüber hinaus? Und vor allem: Welche Maßnahmen sind erforderlich?

Die Rahmenbedingungen dafür haben sich in den letzten eineinhalb Jahrzehnten doch bedeu­tend verändert und sind weiterhin in Veränderung begriffen. Vor nicht allzu langer Zeit haben sich die Verteidigungsminister mit der Verteidigung Österreichs auseinander gesetzt, eines Landes, das damals zwischen den Fronten lag. Heute schaut die Situation ganz anders aus, und es ergeben sich auch ganz andere Fragen.

Was können wir heute und morgen im gemeinsamen Europa und darüber hinaus tun, um unseren solidarischen Beitrag in einer neuen Friedensarchitektur zu leisten und damit unsere staatliche Gemeinschaft zu sichern?

Und zweitens: Wie können sich Österreich und Europa vor neuen Bedrohungen schützen? – Ich denke dabei an den 11. September 2001, als uns dies zweifellos schmerzhaft vor Augen geführt worden ist. – Die Antwort darauf ist: Wir müssen Konflikte und Bedrohungen bereits im Vorhinein vermeiden. Somit erhält Konfliktprävention in allen möglichen Facetten einen neuen Stellenwert. Unverzichtbare Instrumente dabei sind Kooperation und Solidarität. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Geschätzte Damen und Herren! Für deren Umsetzung ist natürlich die Weiterentwicklung der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik unerlässlich. Wir unterstützen alle Bemü­hungen, die einer solidarischen Schaffung von Sicherheit im europäischen Raum dienen, bis hin zur Beistandsgarantie. Das bedeutet, dass neben den territorialen Verteidigungsaufgaben


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