Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 135

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Am 10. Februar schließlich, fünf Tage später: die Zerreißprobe, der Putsch der Wiener Grünen. Sie fordern den Abbruch der Verhandlungen.

Und am 16. Februar schließlich der Sieg der Linken, des marxistischen Flügels der Grünen (Hei­terkeit bei den Grünen): Die Verhandlungen werden beendet. (Beifall bei den Freiheitli­chen.)

Sehr geehrte Damen und Herren! Binnen zwei Monaten eine derartige Slalomfahrt: Opposi­tion, vielleicht doch nicht, Koalition, Opposition, Koalition und am Ende wieder Opposition – das ist ein Hort der Zerrissenheit, das ist ein Hort der Uneinigkeit. Sie, die Grünen, werden unsere Reformvorhaben in Ihrem Stil, in Ihrer Art sicherlich nicht behindern! (Beifall bei den Freiheit­lichen.)

Ich komme zum Inhalt – und ich möchte als Erstes das Thema innere Sicherheit nur stichwort­artig ansprechen und einige Punkte herausgreifen.

Zu den Asylverfahren: Diese gehören reformiert, gehören vor allem im Sinne der Asyl Suchen­den, aber auch der österreichischen Bevölkerung beschleunigt. Schluss mit der vorzeitigen Ein­bürgerung, meine Damen und Herren, dieser Unart, die sich vor allem in Wien breit gemacht hat, dass man jeden, der einen Antrag stellt, nicht einmal Deutsch kann, geschweige denn unsere Gesetze, unsere Gewohnheiten und dergleichen kennt, sofort einbürgert, sofort die Staatsbürgerschaft verleiht! Wir werden in dieser Gesetzgebungsperiode auch darauf schauen, dass das Staatsbürgerschaftsgesetz eingehalten wird. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Ein weiterer Punkt: Integration von Ausländern vor Neuzuzug.

Die Kriminalitätsbekämpfung ist selbstverständlich ein Kernthema, siehe organisierte Kriminali­tät, Drogen.

Reform des Versammlungsgesetzes – vielleicht nur ein Detail, aber ein doch sehr wichtiges Detail. Herr Abgeordneter Öllinger – er ist jetzt gerade nicht hier –, aber auch Herr Abgeordne­ter Pilz werden das wissen: In der vergangenen Legislaturperiode haben doch munter Demonst­rationen stattgefunden, die überhaupt nicht angemeldet waren. Da war es geradezu üblich, dass es Demonstrationen mit Gewaltdelikten gab, ohne dass man diese Demonstrationen ange­meldet hat. – Das wird es in Zukunft in Österreich auch nicht mehr geben! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Zum Thema Verkehr. – Dem öffentlichen Verkehr ist Priorität einzuräumen. Es wird in dieser Gesetzgebungsperiode eine entsprechende Qualitätsoffensive geben. Der Individualverkehr hat allerdings große Themen zu bewältigen – Beispiel: die derzeitige Transithölle in Westösterreich. Hier ist die Regierung gefordert, die österreichische Lösung hart zu vertreten. Aber auch die EU-Osterweiterung bringt eine riesige Verkehrslawine – und die wird auf uns zurollen. (Abg. Eder: Was macht ihr denn dagegen?) Der Straßengüterverkehr wird bis 2015 von Tschechien um 238 Prozent, von Polen um 241 Prozent und von der Slowakei nach Österreich sogar um 781 Prozent steigen. Das wird eine Verkehrslawine von Ost nach West, meine sehr geehrten Damen und Herren, aber ich bin zuversichtlich: Es bedarf einer konsequenten und zukunfts­orientierten Politik, und diese Regierung wird das schaffen! – Danke schön. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

15.32


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gelangt nunmehr Frau Bundesministerin Dr. Ferrero-Waldner. – Bitte, Frau Bundesministerin.

15.32


Bundesministerin für auswärtige Angelegenheiten Dr. Benita Ferrero-Waldner: Herr Präsi­dent! Liebe Kolleginnen und Kollegen auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Nach der erfolg­reichen Beschließung der Erweiterungsverhandlungen ist Österreich als starkes Herz in Mittel­europa in einer ausgezeichneten außenpolitischen Situation. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.) Deshalb, meine sehr geehrten Damen und Herren, ist auch Kontinuität in der


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