Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 184

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Weil die Frau Ministerin Gehrer hinter mir sitzt, möchte ich sagen: Sie machten eine sehr mutige Ansage, Frau Ministerin, aber wie halten Sie es jetzt mit dem Landesschulrat? Ich habe Sie für Ihre Ansage bewundert, dass der Landesschulrat eingespart werden soll. Was steht denn jetzt in der Regierungserklärung? Was steht denn im Koalitionsübereinkommen? Ich sehe das Wort „Landesschulrat“ nicht mehr. (Abg. Großruck: Ist schon eingespart!) Ich sehe, dass nicht einmal der Bereich Einsparung in der Schulverwaltung oder Neukoordinierung der Schulverwal­tung angesprochen wird.

Frau Ministerin! Heute war schon einmal die Rede von Mut. Bitte zeigen Sie Mut, zeigen Sie ihn noch einmal, stellen Sie ihn unter Beweis, schaffen Sie die Landesschulratspräsidenten wirklich ab! (Bundesministerin Gehrer: Sie sollten es genauer lesen!) Sie kennen ja diese Institution aus Ihrer beruflichen Vergangenheit, viele Anwesende kennen sie auch, und man muss sagen: Das wäre ein symbolisches Beispiel dafür, wie Sie gerade im Bildungsbereich sinnvoll den Sparstift ansetzen und dann Mittel zur Verfügung stellen könnten für das, was unsere Jugendlichen wirklich brauchen, nämlich eine qualifizierte Ausbildung. (Abg. Großruck: Der Landesschulrat ist nicht der Präsident, Frau Kollegin!)

Zum Schluss noch, da Herr Minister Böhmdorfer gerade beim Verlassen der Regierungsbank ist: Herr Minister Böhmdorfer! Es steht zwar nicht direkt mit Finanzausgleich und neuer Aufga­benverteilung in Zusammenhang, aber eines möchte ich schon erklärt haben: Sie haben im Regierungsübereinkommen vermerkt, dass es eine Überprüfung des Verbandsklagerechts geben soll. (Bundesminister Dr. Böhmdorfer: Nein!) Lesen Sie es nach! (Bundesminister Dr. Böhmdorfer: Ich kenne es ja! Das steht mit keinem Wort drinnen!) Das ist ein Instrument für Ihre Tätigkeit gewesen, auch für die zukünftige Tätigkeit der Frau Staatssekretärin, das für den Konsumentenschutz sehr wichtig ist. Schauen Sie selber nach! – ich bringe es Ihnen dann. Diese Überprüfung hat womöglich zur Folge, dass diese Regelung wieder zurückgenommen wird, und diesen Rückschritt können wir nicht dulden, weder Sie noch ich! Schauen Sie sich das an! (Präsident Dr. Fischer gibt das Glockenzeichen zur Erinnerung an die Einhaltung der Rede­zeit.)

Das waren nur drei Beispiele, ich könnte noch einige andere wählen. Wir haben viel vor, nur: Sie sollten wirklich Mut beweisen – gesehen habe ich davon nichts! (Beifall bei den Grünen.)

18.46


Präsident Dr. Heinz Fischer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Wattaul. – Bitte.

18.46


Abgeordneter Anton Wattaul (Freiheitliche): Herr Präsident! Sehr geehrte Regierungsmitglie­der! Hohes Haus! Moderne Verkehrspolitik wurde unter FPÖ-Verkehrsministern erfolgreich ein­geleitet und wird unter Bundesminister Gorbach weitergeführt. Alle Verkehrsträger, Schiene, Straße, Wasserwege, haben ihre Berechtigung. Durch die Einführung des Generalverkehrspla­nes wird vernetzt gedacht und gehandelt. Das Road-Pricing ist auf Schiene. Mit der Einführung wird ein faires, gerechtes System installiert, das für die Zukunft auch Lenkungsmaßnahmen zu­lassen wird. Die Größe Europas verlangt aber auch, dass unsere Eisenbahnen auf moderne Füße gestellt werden. (Abg. Öllinger: Schienen, moderne Schienen!) Wir brauchen hier eine zukunftsträchtige Denkweise. Ich bin zuversichtlich, dass gerade Bundesminister Gorbach die Eisenbahn zu einem zukunftsorientierten und für den Bürger attraktiven Verkehrsmittel umge­stalten wird.

Sehr geehrte Damen und Herren! In einem vereinten Europa ist es aber auch notwendig, gleiche Spielregeln für alle Europäer einzuführen. Durch das In-Kraft-Treten der EU-Fahrer­lizenz ist bereits ein wesentlicher Schritt in die richtige Richtung gelungen. Die Einführung der so genannten Black Box ist noch offen. Da bitte ich den Verkehrsminister, Druck zu machen, wir brauchen das im Sinne der Kontrolle. Nur durch länderübergreifende Regelungen und einheit­liche Kontrollen kann man ein modernes Europa lenken und gestalten. Die Wirtschaft verlangt Rahmenbedingungen, die für alle gleich sind. Das heißt, wettbewerbsverzerrende Gesetze gehören abgeschafft.

 


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