Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 185

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Die Ökologisierung im Verkehr ist grundsätzlich richtig. Allerdings muss man aufpassen, dass dabei der Standort Österreich nicht benachteiligt wird. Ich nenne da nur Deutschland, Rot-Grün. Man sieht an diesem Beispiel, wie der Standort durch die Steuern auf Treibstoff benachteiligt wurde.

Ich bin davon überzeugt, dass Hubert Gorbach der richtige Mann an der Spitze des Verkehrs­ressorts ist; er wird seine Aufgabe gut machen.

Ich möchte abschließend noch Frau Gisela Wurm ansprechen, weil sie heute gesagt hat, es werde im Innenministerium umgefärbt: Umfärben bedeutet aber, dass etwas schon eine Farbe gehabt haben muss! – Und wenn Herr Einem sagt, über eine Gesetzgebungsperiode hinaus zu den­ken sei Nonsens, dann entlarvt sich die SPÖ wirklich und zeigt damit, wie sie in der Vergan­gen­heit Politik gemacht hat. – Danke. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

18.49


Präsident Dr. Heinz Fischer: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Kuntzl. – Bitte.

18.49


Abgeordnete Mag. Andrea Kuntzl (SPÖ): Sehr geehrte Damen und Herren! Wenn man sich das Regierungsprogramm darauf hin ansieht, wie sich die geplanten Maßnahmen der nächsten Jahre auf die österreichischen Familien und deren Lebenssituation auswirken werden, so kommt man nicht umhin, zu sehen, dass ein Generalangriff auf die Budgets der österreichi­schen Fami­lien geplant ist. Eine heute erschienene Wochenzeitung hat das meiner Meinung nach sehr treffend dargestellt: eine Familie, der man das letzte Hemd ausgezogen hat. (Die Rednerin zeigt eine Doppelseite eines Wochenmagazins.) Dieses Magazin ist zu dem Schluss gekommen, dass jede Familie in Österreich pro Jahr mit 3 310 € belastet wird. In dieser Summe ist netter­weise sogar schon eine vielleicht zu erwartende Steuerreform gegengerechnet.

Man darf nicht nur die Familienpolitik im engeren Sinn bewerten, denn die österreichischen Familien sind natürlich auch ganz massiv von den geplanten Änderungen im Pensionssystem, von den Selbstbehalten im Gesundheitsbereich und so weiter betroffen.

Von den familienpolitischen Maßnahmen im engeren Sinn möchte ich eine geplante Maßnahme als wirklich positiv, als Schritt in die richtige Richtung hervorheben, nämlich den ge­planten Rechtsanspruch auf Teilzeit, ein Anliegen, das der SPÖ seit vielen Jahren sehr wichtig ist. (Bundesminister Dr. Bartenstein: Anspruch, nicht Rechtsanspruch, Frau Kollegin!) Ein Rechts­anspruch, ja. (Bundesminister Dr. Bartenstein: Anspruch!) Anspruch? Also kein Rechts­an­spruch, ein Anspruch! Gut, damit haben Sie darauf hingewiesen – so kritisch wollte ich heute noch gar nicht sein –, dass einiges schon noch im Detail zu verhandeln sein wird, denn man muss da eine Situation schaffen, die es den Frauen wirklich möglich macht, diese familienpoli­tisch sehr wichtige Sache auch in Anspruch nehmen zu können.

Zudem hat Sie auch noch der Mut verlassen, weil es diese Regelung, die, wie Minister Barten­stein soeben berichtigt hat, nicht einmal einen Rechtsanspruch, sondern nur einen Anspruch darstellt, nur für Beschäftigte in Groß- und Mittelbetrieben geben wird. Das ist bedauerlich, weil die meisten Österreicherinnen und Österreicher in Kleinbetrieben beschäftigt sind. Außerdem wissen wir, dass Kleinbetriebe eigentlich die flexibleren sind.

Hinweisen möchte ich noch darauf, dass wir aus dieser Maßnahme keine Falle hinsichtlich der Auswirkung auf die spätere Pension machen dürfen, denn wenn es einerseits eine Lebens­durchrechnung geben soll und andererseits berechtigterweise Anreize geschaffen werden sollen, in einer wichtigen Lebensphase einen Schritt zurück in Richtung Teilzeit zu machen, dann könnte das für die Frauen später bei der Durchrechnung ein großes Minus bei der Pen­sionshöhe zur Folge haben. Ich denke und hoffe, dass die neue Frauenministerin – sie ist jetzt leider nicht anwesend – ein Auge darauf haben wird.

 


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