Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 193

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und wir werden Ihnen, meine Damen und Herren von den Regierungsfraktionen, die Definitions­macht darüber, was konstruktiv ist, ganz sicher nicht überlassen! (Beifall bei den Grünen.)

19.21


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Neudeck. – Bitte.

19.22


Abgeordneter Detlev Neudeck (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Herr Vize­kanzler! Werte Regierungsmitglieder! Bei der heutigen Debatte frage ich mich: Was hätten die Kolleginnen und Kollegen von Rot und von Grün gesagt, hätten sie doch Regierungsverantwor­tung übernommen? Wenn ich mir die Verhandlungsergebnisse und das, was aus den Verhand­lungen in die Öffentlichkeit gedrungen ist, in Erinnerung rufe, so muss ich sagen: Sie waren in diesen Verhandlungen eigentlich in den meisten Punkten einer Meinung mit dem präsumtiven Regierungspartner. War es damals die Aussicht auf Minister- und Staatssekretärposten? Seitdem Ihnen diese Aussicht verwehrt ist, bleibt anscheinend nur mehr die Kritik. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Sie machen dort weiter, wo Sie vor der Wahl aufgehört haben: beim Verbreiten von Unwahrhei­ten und beim Schüren von Angst in der Bevölkerung. Als es darum ging, wirklich Verantwortung zu übernehmen, waren Sie es, die sich für die leichtere Aufgabe, nämlich für die der Opposition entschieden haben. In Abänderung Ihres Inserates in der morgigen Ausgabe der „Kronen Zei­tung“ kann man Ihnen nur eines sagen: Ist die Regierungsbeteiligung einmal ruiniert, opponiert es sich gänzlich ungeniert! – Ein bisschen Wehmut höre ich immer wieder durch, denn Sie hätten ganz gerne Ministerämter gehabt und Österreich umgefärbt. Das hätte Ihnen schon ge­fallen.

Was wäre dann Ihr Programm gewesen? – Parteibuchwirtschaft, politischer Stillstand und hohe Budgetdefizite. Dem Kollegen Gusenbauer, der moniert, warum nicht in der letzten Legislatur­periode durch Blau-Schwarz schon alles gemacht wurde, sei gesagt: Auch wir Freiheitliche schaffen es nicht, in nur drei Jahren ein Chaos aufzuräumen, das Sie nach 30 Jahren hinterlas­sen haben. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Aber wir sind auf dem besten Weg dazu: Die Regierungsarbeit der letzten Jahre hat mehr an Ergebnissen vorzuweisen, als dreizehn Jahre Rot-Schwarz das können. Genau diese Regie­rungsarbeit und unsere Reformen wurden von den Wählern bestätigt. Was nicht goutiert wurde, das waren unsere Interna. Aber auch wenn Sie es nicht gerne hören, meine Damen und Herren: Wir haben aus unseren Fehlern gelernt und werden sie nicht wiederholen!

Vielleicht wäre auch in der Opposition etwas Ehrlichkeit angebracht – Ehrlichkeit, die Kollegin Petrovic in einem Interview an den Tag gelegt hat, als sie sagte, sie habe in den Regierungs­verhandlungen viel gelernt, denn plötzlich musste sie bei jeder Forderung überlegen: Was würde das kosten, ist das finanzierbar? – Warum haben Sie das wieder so schnell verlernt, Frau Kollegin Petrovic?

Genau das ist der Punkt: Oppositionen können fordern, ohne etwas umsetzen zu müssen. Regierungen müssen gestalten und reformieren und dabei mit den finanziellen Möglichkeiten auskommen. Wir werden weiterhin verantwortungsvolle Politik für Österreich machen, gestalten und reformieren. Das ist unser Ziel! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

19.25


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Gradwohl. – Bitte.

19.25


Abgeordneter Heinz Gradwohl (SPÖ): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren von der Bundesregierung! Hohes Haus! Kollege Neudeck, es mag schon sein, dass das Ihr Ziel ist, aber auf dem Weg zur Umsetzung von Modernisierung sind Sie irgendwann einmal


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