Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 201

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Wenn ich mir die heutige Debatte anhöre, wie die Oppositionsparteien hier schwere Kritik an dem Regierungspapier üben, muss ich feststellen: Ihr habt es nicht gelesen. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Ich würde euch wirklich einmal innigst um Folgendes ersuchen, damit ihr euch nicht ständig von uns Kritik anhören müsst: Lesen – denken – sprechen! So lautet die Devise. Dann würde die Sache auch für euch ein bisschen besser ausschauen. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Ironische Heiterkeit bei der SPÖ und den Grünen.)

Wenn ich mir einmal anschaue, was genau ihr kritisiert, wenn ich mir nur die Pensionsreform in Österreich anschaue und welche Privilegien es da gibt, dann muss ich sagen: Der größte Privi­legienritter sitzt in der SPÖ! Da glaube ich schon, dass er in Presseaussendungen sagt, nein, dieses System darf nicht verändert werden, denn ich heiße Karl Blecha und ich kassiere pro Monat 12 554 € Pension – während Hunderttausende Arbeitnehmer nur 643 € Pension haben. – Dass sich der aufregt, ist klar. (Der Redner hält eine Tafel in die Höhe, auf der die ge­nannten Zahlen zu sehen sind. – Abg. Eder: Forstinger! – Zwischenruf des Abg. Dr. Trinkl.)

Ich hätte geglaubt, das wäre ein Pensionistenvertreter, aber der schaut ja nur auf sich selbst und nicht auf seine Klientel, für die er zuständig wäre. Wir werden das ändern, damit Gerechtig­keit und dementsprechende Gleichheit in das Pensionssystem kommt! (Beifall bei den Freiheit­lichen. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Was steht denn in dem Regierungspapier? – Hört ein wenig zu, sonst merkt ihr es euch wieder nicht! (Zwischenruf der Abg. Pfeffer.) Wenn ich vergleiche, was in diesem Regierungspapier steht und was die Oppositionsparteien behaupten, frage ich mich: Wo steht denn im Regie­rungspapier, dass man bei einem Arztbesuch 5 € zahlen muss? Habt ihr das irgendwo gele­sen? – Ich nicht! Da habt ihr wahrscheinlich ein eigenes Regierungspapier vorbereitet! – Oder: Wo steht, dass man 10 € bei einem Facharztbesuch zahlen muss?

Jetzt werden wir sehen, welche Leistungen die Gebietskrankenkassen vollbringen, wo eure sozialistischen Mitglieder und eure sozialistischen Obmänner bestellt sind, denn jetzt bekom­men sie den Auftrag, als Geschäftsführer dort endlich einmal Hand anzulegen wie in der Privat­wirtschaft und darauf zu schauen, dass man sparsam und wirtschaftlich mit Steuergeldern um­geht. Sie sollen jetzt einmal Vorschläge machen, wo sie Einsparungen durchführen können, aber nicht auf Kosten der Patienten und auf Kosten der Qualität, sondern durch das Kehren vor ihrer eigenen Türe. – Das einmal zum Ersten. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeord­neten der ÖVP.)

So werden wir das Gesundheitssystem retten, auch durch weitere Zusammenlegungen der Sozialversicherungsanstalten. Es freut mich ganz besonders, wenn ich in der Zeitung lese oder von der Opposition höre, dass jetzt die ganzen Pensionen abgeschafft werden. – Davon habe ich nichts gehört! Etappenweise wird etwas gekürzt. Was wir durchgebracht haben, das habt ihr 30 Jahre lang nicht zusammengebracht.

Arbeitnehmer können bei langen Beitragszeiten nach wie vor in die vorzeitige Alterspension gehen: Männer bei 45 Beitragsjahren mit 60 Jahren und Frauen bei 40 Beitragsjahren mit 55. (Rufe bei der SPÖ: Büttenrede!) Das ist eine positive Situation, und das ist mir abgegangen, das hättet ihr eigentlich in den letzten 30 Jahren erledigen können! (Zwischenruf der Abg. Sil­havy.)

Es gibt außerdem noch viele Arbeitnehmer, die weniger als 1 000 € Mindestlohn verdienen. Ich habe da eine ganze Liste, die ich einmal dem Kollegen Verzetnitsch, der heute nicht mehr an­wesend ist, übergeben werde, damit er weiß, wie viele Arbeitnehmer und wie viele Berufsgrup­pen es noch gibt, die nicht einmal 1 000 € Mindestlohn haben.

Es freut mich ganz besonders für die Jugend und deren Zukunft, dass ÖVP und FPÖ in der Regierung sind, denn für diese Parteien ist klar, dass in Österreich weder leichte noch schwere Drogen freigegeben werden, so wie es eine Partei hier in diesem Hause wollte. (Beifall bei den Freiheit­lichen.)

 


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