Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 10. Sitzung / Seite 119

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Abgeordneten Maier von der ÖVP machen. (Abg. Scheibner: Ich bin auch ein leidenschaft­licher Wiener!)

Herr Abgeordneter Maier hat Wien als Schlusslicht in Bezug auf die Arbeitsplatzsituation be­zeichnet. – Bezeichnend ist auch, dass er gerade jetzt den Saal verlässt, wenn man ihn von Seiten der Opposition anspricht. Das ist sehr „nett“, Herr Abgeordneter, ich bedanke mich dafür!

Dass Wien in der Arbeitsmarktpolitik besser ist, darauf hat schon mein Kollege Hoscher hinge­wiesen. Wien ist besser als andere Bundesländer, aber dass ein Wiener Abgeordneter der ÖVP auf den Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds hinweist und kritisiert, dass es dort eine Perso­nal- und Kostenvermehrung gegeben hat, ist doch ganz interessant. Herr Abgeordneter Maier, ich weiß nicht, warum Sie verschweigen – Sie müssen es ja wissen –, dass alle Entscheidun­gen im WAFF einstimmig erfolgen, dass Ihre Vertreter des ÖVP-Landtagsklubs im Kuratorium allen Entscheidungen einstimmig zugestimmt haben, Forderungen gestellt haben, was noch alles zu machen ist. Und Sie stellen sich hier her und sagen, das ist alles nicht in Ordnung! Das ist unglaubwürdig, und ich denke, das sollte auch dokumentiert werden. (Beifall bei der SPÖ.)

Sehr verehrte Damen und Herren! Es ist nichts Neues, dass ÖVP-Abgeordnete auf Wien schimpfen, ich verstehe es nur nicht. (Abg. Scheibner: Wenn man die SPÖ-Politik kritisiert, schimpft man ja nicht auf Wien!) Herr Scheibner, mit Ihnen spreche ich jetzt gar nicht (Heiter­keit), zu Ihnen komme ich noch später. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich wende mich zuerst einmal an den Herrn Abgeordneten Maier. – Ich meine, Herr Abgeord­neter, Sie sollten Ihre Argumentation überlegen: Auf der einen Seite stimmen Ihre Leute zu, und auf der anderen Seite kritisieren Sie, dass sie zustimmen. Das ist eine Politik, die wahrschein­lich niemand in diesem Land versteht.

Herr Abgeordneter Scheibner, Ihre ehemalige Frau Staatssekretärin hat auf die Jugendbe­schäftigung hingewiesen. In diesem Zusammenhang möchte ich auf Folgendes hinweisen: Wir haben in Wien 28 Prozent Nicht-Wiener, die beispielsweise im Magistrat eine Lehrstelle haben. Das ist meines Erachtens doch eine ordentliche „Entwicklungshilfe“ für andere Bundesländer, und das sollte man auch berücksichtigen, wenn man von der Arbeitsmarktpolitik spricht.

Sehr verehrte Damen und Herren! Wir diskutieren jetzt das gesetzliche Budgetprovisorium. Es geht dabei auch um die Entwicklung der Steuereinnahmen. Das, könnte ich mir vorstellen, interessiert natürlich insbesondere auch unseren Finanzminister. Steuerschulden, Steuerbetrug, Sozialbetrug spielen dabei eine immer größere Rolle. Besonders alarmierend ist die Zunahme der Schwarzbeschäftigung in unserem Land, bei der Arbeitnehmer oftmals als wirtschaftlich Schwache übrig bleiben, die Sozialversicherung, der Staat, aber auch der Finanzminister um Einnahmen betrogen werden und sich andererseits einige Unternehmer Profite – illegale Profite, würde ich sagen – sichern.

Sehr verehrte Damen und Herren! Deshalb ist die strafrechtliche Verfolgung von Schwarzbe­schäftigung mit mehr Ernsthaftigkeit als bisher zu betreiben, meine ich, und ich bringe daher diesbezüglich folgenden Antrag ein, und ich ersuche um Ihre Zustimmung hiezu:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Franz Riepl und KollegInnen betreffend die strafrechtliche Verfolgung von Schwarzbeschäftigung

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, der Bundes­minister für Justiz, der Bundesminister für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumenten­schutz, sowie die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen werden aufgefordert, dem Natio­nalrat Regierungsvorlagen zur Beschlussfassung vorzulegen, die folgende Maßnahmen bein­halten:

 


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