Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 12. Sitzung / Seite 45

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Ab dem Jahr 2009 gibt es daraus praktisch keine Verluste, weil diese Frühpension ausläuft. Wohl aber bei den Durchrechnungszeiten könnte ein solcher Verlust entstehen.

Wiederum: Wir hätten das im Rahmen der Gesamtharmonisierung selbstverständlich vorge­schlagen. Wir ziehen es vor, auch wenn das erst in zehn, 15 Jahren wirksam wird. Wir geben jetzt schon die richtige Antwort, um auch den Horrorprognosen den Boden zu entziehen, die da manchmal lauten, allein aus diesem Titel würden manche 25 Prozent ihrer Pension verlieren. (Rufe bei der SPÖ: Wer?)

Unsere Antwort heißt – hören Sie jetzt genau zu! –: bis 2007 ein maximaler Verlust von 3,5 Pro­zent, bis 2015 7 Prozent und darüber hinaus 10 Prozent. (Abg. Öllinger: Das reicht doch auch schon!)

Fragen Sie einmal Abgeordneten Gusenbauer, wie er seine 10 Prozent Verlust im Durchschnitt rechtfertigen will. – Meine Damen und Herren! Mehr ist das auch nicht, um das hier einmal ganz deutlich zu sagen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Ich glaube daher, dass wir einige ganz wichtige Anregungen geboten und auch auf die öffent­liche Diskussion reagiert haben. Für mich ist völlig klar, dass in einer solch wesentlichen Frage, die alle Österreicherinnen und Österreicher irgendwann einmal berührt, bei der man rechtzeitig handeln muss, auch eine faire, sachliche, offene Diskussion notwendig ist.

Die Frage, die sich uns stellt, ist: Handeln wir jetzt oder verschieben wir, verwässern wir, verzö­gern wir? – Das ist der entscheidende Punkt! Wenn jemand ein Haus besitzt und merkt, dass es bei einem Dachziegel hereinzuregnen beginnt, dann sollte er meiner Meinung nach nicht zuwar­ten, bis die Probleme noch größer werden, sondern er sollte rechtzeitig anfangen, die Reparatur so anzusetzen, dass dem Haus letztlich nichts geschieht. Genau darum geht es bei unserem gemeinsam aufgebauten sozialen Gefüge. (Abg. Öllinger: Das war ein guter Witz!)

Meine Damen und Herren! Daher das ehrliche Angebot an die Sozialpartner und an die Parla­mentsfraktionen: Arbeiten Sie mit uns mit! Wir wollen eine neue Politikerpensionsreformrege­lung einbringen, die dieselben Spielregeln enthält wie alle anderen – plus einen spürbaren Solidarbeitrag. Arbeiten Sie mit an einer Punktation und an einem späteren Gesetz, in dem die Harmonisierung aller unüberschaubar gewordenen Pensionssysteme erfolgt! Arbeiten Sie mit uns mit!

Ich sage auch sehr offen – bei allem Respekt, Herr Präsident Verzetnitsch –: Wichtig ist, dass man an den Verhandlungstisch zurückkehrt (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Frei­heitlichen – Zwischenrufe bei der SPÖ), genauso, wie die Sozialpartner in den letzten drei Jahren in der Pensionsreformkommission gewesen sind.

Ich lade Sie daher ganz offiziell von dieser Stelle aus ein: Arbeiten Sie an diesem wichtigen Projekt für alle Österreicherinnen und Österreicher mit! Ich sage Ihnen aber auch sehr offen: Dem Druck der Straße wird und darf in der Demokratie nicht gewichen werden! Das sage ich hier ganz deutlich! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Ich zitiere jetzt „Die Zeit“, die nun wirklich nicht im Verdacht steht, dem Neo-Liberalismus ver­pflichtet zu sein, die wörtlich, angesichts der Diskussion in Deutschland, die ähnlich verläuft, geschrieben hat:

„Gesetze werden vom frei gewählten und demokratisch gewählten Gesetzgeber gemacht. Was Bundestag und Bundesrat verfassungskonform beschlossen haben, gilt – ob es einem Interessenverband oder einer Gewerkschaft gefällt oder nicht. Wer dieses Gesetzgebungs­monopol nicht akzeptiert, verlangt schließlich das Recht des Stärkeren.“

Meine Damen und Herren! Ich sage das daher auch im Vertrauen darauf, dass das richtig ver­standen wird. Ich weiß, dass es hier unterschiedliche Auffassungen gibt – ja geben muss –, aber ich erwarte von uns allen, dass wir den österreichischen Weg des kritischen Aufeinander-


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