Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 12. Sitzung / Seite 46

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Zugehens, des kritischen Dialogs ernst nehmen und die Dinge ... (Zwischenruf des Abg. Verzet­nitsch.)

Herr Präsident Verzetnitsch, lassen Sie mich in aller Ruhe meine Gedanken hier erklären! Es ist wichtig, auch für die Diskussionskultur im Haus, zu zeigen, dass man einander zuhören kann. – Wir haben manch kritischen Stimmen in der Begutachtung zugehört, und wir erwarten, dass Sie auch zuhören, wenn wir versuchen, etwas Sinnvolles, etwas Gutes für Österreich zu leisten. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Mit dieser Pensionssicherungsreform bleiben die jetzigen Pensionen in Österreich weiterhin sicher, und die jungen Menschen können darauf vertrauen, auch selbst noch eine sichere Pen­sion zu bekommen. Österreich bleibt mit unserer Politik zukunftsfähig. (Lang anhaltender Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

11.32


Präsident Dr. Andreas Khol: Ich danke dem Herrn Bundeskanzler für seine Ausführungen und erteile nun dem Herrn Vizekanzler das Wort. Auch für ihn sind 20 Minuten Redezeit verein­bart. – Bitte, Herr Vizekanzler.

11.33


Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen Vizekanzler Mag. Herbert Haupt: Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte Zuseher zu Hause und hier auf der Besuchergalerie dieses Hohen Hauses, die Sie die Plenarsitzung mit­verfolgen! (Abg. Eder: Der „kleine Mann“!) Hohes Haus! Wir haben heute im Rahmen einer Aktuellen Stunde bereits in der Früh die Familienpolitik und die Generationenpolitik dieses Staates erörtert. Nunmehr legen wir von Seiten der Bundesregierung die Bundesfinanzge­setze für die Jahre 2003 und 2004 samt den Budgetbegleitgesetzen als gemeinsames Vorhaben der Bundesregie­rung dem Parlament zur weiteren Bearbeitung vor. In diesem Paket ist auch das Budgetbegleit­gesetz über die Pensionsreform enthalten.

Hohes Haus! Die österreichische Bundesregierung hat es sich zum Ziel gesetzt, die künftigen Pensionen abzusichern. Man muss den Menschen in diesem Staat die Wahrheit sagen (Abg. Dr. Fischer: Wer hindert Sie daran?): Ein gutes und ein abgesichertes Sozialsystem kann sich ein Staat nur dann leisten, wenn die Wirtschaft floriert und wenn die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit ihren Verdiensten und ihren Steuer- und Beitragsleistungen dieses Sozial­system absichern. Daher ist es besonders wichtig, dass diese Bundesregierung mit dem Budget und mit den Budgetbegleitgesetzen samt dieser Pensionsreform den Wirtschaftsstandort Öster­reich absichert und zukunftsträchtig erhält, denn nur dann werden wir uns auch das hohe Niveau des Sozialstaates Österreich für alle leisten können. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Wir sind verpflichtet, die Wahrheit offen und ehrlich zu schildern – alles andere wäre aus meiner Sicht eine Fortsetzung der Politik des vergangenen Jahrzehnts, als die jeweiligen Bundes­kanzler Vranitzky und Klima mittels zweier Briefe den Pensionisten eine Beruhigungspille ver­passt haben, um in den Jahren darauf genau das Gegenteil von dem zu machen, was in den Briefen der älteren Generation versprochen worden ist. Daher sind die Menschen verunsichert worden. – Wir wollen die Menschen nicht mehr verunsichern, wir werden ihnen die Wahrheit sagen.

Wir haben unsere Vorhaben dahin gehend ausgerichtet, dass jene Generation, die nach dem Zweiten Weltkrieg diese Zweite Republik unter schwierigsten Umständen aufgebaut hat, in ihrer Pension, in der sie sich heute befindet, ungeschoren die sozialen Leistungen, die sie sich im Pensionssystem aufgebaut hat, in Zukunft genießen kann – ein Versprechen, das alle Politiker aller Couleurs dieses Parlaments in den letzten Monaten und Jahren mehrfach gemacht haben. Diese Bundesregierung setzt das mit den vorliegenden Vorhaben zur Pensionsreform um.

Wir werden eine Absicherung der Pensionen auch für die jüngere Generation vornehmen. Die jüngere Generation ist derzeit verunsichert. Die Berichte, die wir von der Europäischen Union


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