Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 12. Sitzung / Seite 47

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betreffend den Zustand des österreichischen Pensionssystems bekommen haben, sind nach­lesbar. Die Europäische Union hat uns im März 2003 Folgendes mitgeteilt:

Die Absicht der Bundesregierung für eine Reform des Rentensystems wird begrüßt. Der gemeinsame Bericht stellt fest, dass durch die Schwerpunkte auf der ersten Säule die Auf­wendungen aus dem Budget im EU-Vergleich hoch sind – im EU-Vergleich hoch sind! Der gemeinsame Bericht formuliert, dass die Reform in der Tat eine Notwendigkeit ist.

Die Europäische Kommission hat bezüglich der Grundzüge der Wirtschaftspolitik 2003/05 aus­geführt: Trotz einer Reform im Jahre 2000 und maßvoller Leistungszuwächse in den vergange­nen Jahren ist die Tragfähigkeit des Rentensystems auf lange Sicht angesichts der prognosti­zierten Bevölkerungsalterung nicht gesichert.

Sehr geehrte Damen und Herren! Wir haben keine Zeit, die Pensionsreform, die 1995 und 1996 im Rahmen der Diskussion unter dem auch heute im Fernsehen zu sehenden Experten Rürup für Österreich angedacht worden ist, weiterhin auf die lange Bank zu schieben. Als Sozial­minister der Republik hätte ich mir gewünscht, dass sehr viele Vorschläge der Jahre 1995/97 schon damals umgesetzt und nicht verwässert worden wären. Wir hätten dann harmonischere und lange Übergangsfristen. Daher, glaube ich, ist es gut, dass das österreichische Parlament und die Regierungsparteien heute nicht wieder den Fehler der Jahre 1995 bis 1997 wiederholen und diese Pensionsreform hinausschieben, sondern sie zügig angehen.

Die Türe, sehr geehrte Damen und Herren, für die Sozialpartner ist offen. Das, was wir am letzten Sonntag in den Verhandlungen erreicht haben, ist für mich ein wichtiges Anliegen bei dieser Pensionsreform, die nun in abgeänderter Form gegenüber dem Begutachtungsentwurf vorliegt, gewesen. Wir verlängern die „Hackler-Regelung“ bis 1. Jänner 2007 (Zwischenruf des Abg. Öllinger), und sie wird dann im Dauerrecht – im Dauerrecht, Herr Kollege Öllinger! – für jene, denen die medizinischen und arbeitsmedizinischen Gutachter auf Grund der Dauer und Eigenart ihres Berufes eine kürzere Lebensdauer voraussagen, verankert. (Abg. Dr. Fekter: Passen Sie auf, Kollege Öllinger!)

Eine Verlängerung dieser so genannten Hackler-Regelung im Dauerrecht zu verabschieden sollte auch für die Sozialpartner ein wichtiges Anliegen sein, nämlich das gemeinsam im Interesse ihrer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer so auszugestalten, dass nicht nur die Prävention am Arbeitsplatz, die Arbeitsschutzmaßnahmen und die Arbeitssicherheit verbessert werden, sondern dass auch diesen betroffenen Arbeitnehmern, die es trotz all dieser Bemühun­gen gibt – Österreich hat es in diesem Jahr zum ersten Mal auf unter 100 000 Arbeitsunfälle ge­bracht, das ist eine Verbesserung von mehr als 20 000 –, in der so genannten Hackler-Rege­lung ab 2007 eine Verbesserung garantiert ist. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Es sollte auch ein Anliegen der Arbeiterkammer sein, es sollte auch ein Anliegen der Ge­werk­schaften sein, und es wird auch mit Sicherheit ein Anliegen der Wirtschaftsbetriebe und ihrer Vertretungen sein, hier mitzuarbeiten.

Sehr geehrte Damen und Herren! In den letzten Tagen haben uns die Sozialpartner versichert, dass sie bis 30. September dieses Jahres an einem harmonisierten Pensionssystem für alle ab 2004 mitwirken wollen. Als Sozialminister bin ich daran interessiert, dass neben den Experten der Sozialpartner, die seit drei Jahren in der Reformkommission des Bundes mitgewirkt haben, auch offiziell die Sozialpartner die nächsten Wochen und Monate nutzen, um die von allen als gerecht vertretene Harmonisierung aller Pensionssysteme mit zu entwickeln, mit zu gestalten und auszugestalten. Die Bundesregierung hat heute mit der von ihr verabschiedeten Punktation für ein harmonisiertes Pensionssystem in Österreich für alle diesen Weg offen gehalten, und zwar ausdrücklich.

Ich halte nichts davon, dass man aus tagespolitischen Gründen, um sich für regionale oder sonstige Wahlen einen Vorteil zu erkämpfen, die Menschen auf die Straße schickt. Ich halte jedoch viel davon, dass alle, die in dieser Demokratie berufen sind mitzuwirken – das sind die Parlamentarier beider Häuser –, die Diskussionsmöglichkeiten der nächsten Wochen gemein-


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