Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 12. Sitzung / Seite 48

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

sam nutzen, um dieses wichtige Vorhaben für den Staat und für alle Generationen abzu­sichern. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Sehr geehrte Damen und Herren! In den letzten Tagen und Wochen war die Situation der Frauen und die behauptete Disparität zwischen den einzelnen Berufsgruppen ein Diskussions­punkt. Wir haben in den Verhandlungen am Wochenende nach der Begutachtungsfrist erreicht, dass die gleichen Deckelungen im Hinblick auf den Durchrechnungszeitraum sowohl für den ASVG-Bereich als auch für den Beamtenbereich gelten.

Wir haben erreicht, dass die „Hackler-Regelung“ verlängert wird und dass darüber hinaus nun­mehr eine „Hackler-Regelung“ im bleiben­den Recht vorgesehen ist – da lade ich die Sozialpart­ner nachträglich ein mitzuwirken –, die auch in Zukunft im bleibenden Recht all jene berück­sichtigen soll, die von ihrer Arbeitswelt her mit einer kürzeren Lebenserwartung und deutlich schlechteren Gesundheitsbedingungen zu rechnen haben.

Wir haben eine Verbesserung der Anrechnung der Kindererziehungszeiten im Dauerrecht erreicht. Wir haben eine Deckelung der Durchrechnungsverluste mit den Stufen von 3,5 Prozent bis 31. Dezember 2007, 7 Prozent bis 31. Dezember 2015 und 10 Prozent bis zum Jahre 2028 erreicht. Wir haben eine Neuordnung der Steigerungsbeträge aller Zu- und Abschläge durch eine Einschleifregelung über drei Jahre von 2 Prozent auf 1,78 Prozent in Quartalsschritten erreicht. Wir haben die Einführung der Altersteilzeitregelung im Übergangsrecht. Wir hatten schon im Begutachtungsentwurf die flankierenden Maßnahmen für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Sehr geehrte Damen und Herren! Während man in der Bundesrepublik Deutschland bei deutlich steigenden Arbeitslosenzahlen unter der Verantwortung Ihrer befreundeten Partei, der Sozialdemokraten unter Schröder, heute eine Pensionsreform bis zu einem Pensionsantritts­alter von 97 Jahren diskutiert (Rufe bei der SPÖ: 67! 67! – Abg. Eder: Nervös ein bisschen?) – bis zum 67. Lebensjahr –, ist diese Bundesregierung der Meinung, dass es Zeit ist, die Reform zügig so umzusetzen, dass das gesetzliche Pensionsantrittsalter, das seit Jahrzehnten gilt und bei 65 Jahren liegt, in Österreich beibehalten werden kann und nicht nach oben gesetzt werden muss. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Sehr geehrte Damen und Herren! Während Ihre Parteifreunde in der Bundesrepublik Deutsch­land darüber diskutieren, das Arbeitslosengeld auf die Höhe der Notstandshilfe schneller und zügiger herabzusetzen, diskutieren wir darüber, Arbeitnehmern, die über 55 und über 60 Jahre alt sind, eine deutliche Rückerstattung ihrer Lohnnebenkosten im gleichen Ausmaß wie den Betrieben zu gewährleisten, um die Situation für ältere Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Ich glaube daher, dass sich jeder, der in diesem Staate Verantwortung übernommen hat, dieser Verantwortung nicht nur bewusst sein muss, sondern diese Verantwortung auch zu tragen hat. Die Verantwortung für uns alle hier im Parlament ist es, das Sozialgefüge in Österreich weiter zu entwickeln und weiter auszugestalten. In der jetzigen Diskussion gibt es für mich schon einen Gewinner, und das sind jene, die Kindererziehung im Sinne des Generationenvertrages der ersten Säule geleistet haben. Laut Generationenvertrag können das nur jene – egal ob Frau mit Kind, ob Mann mit Kind, ob Partnerschaft oder ob Familie mit Kind – in diesem Staat einlösen und nicht jene, die ein Single-Dasein anstreben und sich auf den Generationenvertrag verlassen. Daher ist es in einem Staat, in dem die erste Säule des Pen­sionssystems (Abg. Öllinger: Kaputt gemacht wurde!) nach wie vor auch in Zukunft die tragende Säule des Pen­sionssystems sein wird, staatspolitisch wichtig, diese so auszugestalten, dass die Familien­leistungen endlich, im Gegensatz zur Zeit vor 1995, gerecht anerkannt werden. Das ist das Bemühen dieser Bundesregierung! (Neuerlicher Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Es ist nicht zynisch, sondern Realität, sehr geehrte Damen und Herren, wenn es in Europa von den 15 Staaten der Europäischen Union 14 Staaten gibt, die ihr Pensionssystem auf einem Drei-Säulen-Modell aufgebaut haben, dass auch diese Bundesregierung konsequent die zweite und dritte Säule, die wir in der letzten Legislaturperiode geschaffen haben, ausbaut und weiter


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite