Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 12. Sitzung / Seite 57

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uns von Ihrem Konzept –, ist: Wir machen bei der Durchrechnung Deckelungen, damit die Effekte aus der Durchrechnung auch verträglich werden (ironische Heiterkeit der Abg. Mag. Wurm), damit dieser richtige und notwendige Schritt in einer Art und Weise erfolgt, der den sozialen Bedürfnissen auch tatsächlich Rechnung trägt. (Beifall bei der ÖVP und bei Abge­ord­neten der Freiheitlichen.)

Herr Kollege Gusenbauer! Sie sagen beispielsweise – heute auch wieder in Ihrer Rede –, dass Sie ein Problem mit der Änderung des Steigerungsbetrages haben. (Abg. Dr. Gusenbauer: Eine Aufwertung!) Was machen Sie denn? – Sie schreiben in Ihr Konzept hinein – das unter­streiche ich, weil es richtig ist –: Mit 45 Beitragsjahren soll es 80 Prozent Nettoersatzrate geben.

Wer 80 durch 45 dividiert, wird draufkommen, das unter dem Strich 1,78 herauskommt. (Heiter­keit und Beifall bei der ÖVP.) Das ist genau das, was die Bundesregierung macht: 1,78 Prozent! (Abg. Dr. Trinkl: Nach Adam Riese. – Abg. Dr. Fekter: Volksschule!) Aber wir machen das in einer Art und Weise, dass das über drei Jahre einschleifend und damit auch richtig angelegt ist im Sinne der Gerechtigkeit, die ein Maßstab ist, den wir haben. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Ihr Konzept, Herr Kollege Gusenbauer, würde ich daher ein Konzept der Fragezeichen nennen – ein Konzept, das in bestehende Pensionen eingreift, damit die zweite und die dritte Säule gefährdet, meine Damen und Herren, und damit Zukunft gefährdet. Und Ihr Konzept, Herr Kollege Gusenbauer, ist eines, das eigentlich zu Lasten der Jugend geht. (Abg. Öllinger: Reden Sie über Ihr eigenes Konzept!) In Ihren eigenen Unterlagen schreiben Sie nämlich: Jawohl, es wird durchschnittliche Kürzungen von 10 und 15 Prozent geben (Zwischenrufe bei der SPÖ und den Grünen), aber für spätere Generationen. – Das heißt, für die heute Jungen.

Ich zitiere dazu zum Abschluss Folgendes:

„Was Gusenbauer nun vorlegte, ist ein Schlag ins Gesicht der Jungen – und aller, die nur ein bisschen rechnen können. Der Populismus (und die Angst vor Parteifreunden?) Gusenbauers ist traurig. Zeit umzusatteln, Herr Gusenbauer. Wie wäre es mit einer kleinen feinen Osteria? Als treuer Kunde wäre ich dabei. Um die Zukunft muss ich mich ohnehin nicht sorgen. Oder?“

Das stammt nicht, wie Michael Häupl jetzt sagen würde, aus der „Giftküche Lopatka“, sondern aus einem „Presse“-Kommentar von Rainer Nowak. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Sie haben das doch selber gelesen, meine Damen und Herren!

Oder: Ich finde es eine sehr nette Charakterisie­rung des Gusenbauer-Modells: Er will sich duschen, aber dabei nicht nass werden. – So wird Zukunft nicht funktionieren, meine Damen und Herren von der SPÖ!

Zukunft funktio­niert so, wie diese Bundesregierung es sich vorgenommen hat: Nachhaltig, zukunftsfest und gerecht die Pensionssicherungsreform jetzt anzugehen, weil das eben not­wendig ist.

Zum Schluss noch ein Zitat, Herr Kollege Gusenbauer, liebe Kolleginnen und Kollegen von der sozialdemokratischen Fraktion – ein Zitat, das ich Ihnen nicht vorenthalten möchte:

„Es ist fraglich, ob der deutsche Kanzler dieses Programm gegen die eigenen Parteikollegen auch nur halbwegs durchbringt. Die ,Pensionsraub-Schreier von der hiesigen Opposition sollten sich trotzdem einmal mit ihrem deutschen Parteifreund auf ein wirtschaftspolitisches Plauder­stündchen zusammensetzen. Denn der ökonomische Erkenntnisprozess scheint zumindest an der Parteispitze bei den Sozialdemokraten in Deutschland weiter zu sein als hierzulande.“

Deswegen heißt auch das Konzept Schröder: Mut zur Veränderung!

Der aber fehlt Ihnen, meine Damen und Herren von der SPÖ! (Anhaltender Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

12.32


 


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