Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 12. Sitzung / Seite 99

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Summe von Eigenschaften, die es gerade bei Hilfsarbeiterinnen erfahrungsgemäß fast nicht gibt.

Sie haben Änderungen angebracht, die Sie als Verbesserungen zu verkaufen versuchen, die aber reine Kosmetik sind und den betroffenen Frauen nichts bringen! Sie streuen ihnen damit nur Sand in die Augen, die Pensionsreform als solche jedoch bleibt weiterhin frauenfeindlich! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

15.41


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Klubobmann Scheibner zu Wort gemeldet. – Herr Abgeordneter, Sie kennen die einschlägigen Bestimmungen des § 58 Abs. 2 der Geschäftsordnung.

15.41


Abgeordneter Herbert Scheibner (Freiheitliche): Herr Präsident! Ich werde mich bemühen, diese Bestimmungen einzuhalten.

Frau Abgeordnete Weinzinger hat behauptet, ich hätte in meinem Debattenbeitrag gemeint, dass Arbeitnehmer die freie Wahl hätten, Beiträge in eine private Pensionsvorsorge zu zahlen. Sie hat dazugesagt, das sei in den meisten Fällen nicht möglich. – Diese Beurteilung lasse ich Ihnen unbenommen.

Allerdings habe ich nicht über die freie Wahl, in eine private Pensionsvorsorge zu investieren (Abg. Öllinger: Und der Zukunftsvorsorge!), referiert, sondern ich habe angeführt, dass durch die Einführung der „Abfertigung neu“ Arbeitnehmer nun die freie Wahl haben, ihre Ansprüche aus dieser „Abfertigung neu“ in eine Pensionskasse einzubezahlen (Abg. Öllinger: Das ist nichts Neues!) und damit in die zweite Säule des Pensionssystems zu investieren – nicht, wie Sie behauptet haben, in die dritte Säule. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Ruf bei der SPÖ: Das ist nicht neu! Die Abfertigung konnte ich schon immer einzahlen in eine Pensionsvorsorge!)

15.42


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner gelangt Herr Abgeordneter Dolinschek zu Wort. – Herr Abgeordneter, Ihre Redezeit beträgt 5 Minuten. (Rufe von Abgeord­neten der SPÖ sowie Gegenrufe der Abgeordneten Scheibner und Dr. Partik-Pablé.)

15.42


Abgeordneter Sigisbert Dolinschek (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Staats­sekretärin! Sehr geehrte Damen und Herren! Was wäre, wenn bei den Pensionen nichts passiert? (Abg. Lackner: Sigi, du bist ...!) – Kollege Lackner, ich habe erst begonnen! Wie du weißt, setze ich mich dafür ein, dass die arbeitenden Menschen eine gerechte Pension bekom­men (Abg. Öllinger: Das müssen wir uns anschauen!), dafür, dass die derzeitigen Pensionen langfristig garantiert sind und die zukünftigen gesichert werden.

Denn wenn wir nichts tun, wird es, das wissen wir alle – du genauso gut wie ich –, zu einem Kollaps kommen. Dann heißt das: Entweder 50 Prozent Versicherungsbeitrag zahlen oder bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag arbeiten. In diesem Fall wird uns aber die jüngere Generation den Generationenvertrag aufkündigen. Das geht jedenfalls nicht! (Abg. Öllinger: Und deshalb seid ihr für 40 Prozent Pensionskürzung? Das darf doch nicht wahr sein!)

Kollege Öllinger! Wir beide wissen, dass die Lebenserwartung immer höher wird. Ich habe nicht so viel Zeit, dass ich auf jeden eingehen kann, aber du weißt auch, dass die Lebenserwartung – Gott sei Dank – gestiegen ist, dass die Menschen länger in Ausbildung und viel kürzer im Er­werbsleben sind. Die entsprechenden Zahlen sind von 1970 bis 2001 gestiegen. Das Verhältnis Beitragszahler zu Pensionisten ist nicht mehr, wie es ursprünglich war. Wir wissen, dass früher auf 1 000 Bei­tragszahler 350 Pensionisten gekommen sind. Im Jahr 2030 wird das Verhältnis ungefähr 1 : 1 sein.

Sehr geehrte Damen und Herren! Ich glaube, dass bei dieser Pensionsreform, so wie sie vorge­sehen ist, mit der Harmonisierung aller Pensionssysteme genau das Richtige gemacht wird.


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