Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 14. Sitzung / Seite 17

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Einzelnen wieder lohnt. Wir wollen daher weniger Staatseinfluss und mehr Markt. Wir wollen weniger Bürokratie und mehr Freiheit für den Einzelnen. Wir wollen weniger Arbeitslose und mehr Beschäftigung. Wir wollen eine nachhaltige Steuerentlastung – und damit mehr Chancen für Österreich! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Dr. Jarolim: Immer mehr Arbeitslose!)

Da sich unsere Politik an liberalen und an sozialen Grundsätzen orientiert und Reformen rasch umsetzt, hat sich die Attraktivität des Standorts Österreich in den letzten Jahren deutlich ver­bessert. Im World Competitiveness Scoreboard war Österreich 1999 noch auf Platz 18. In­zwi­schen sind wir auf Platz 13 vorgerückt, also sind wir weltweit der dreizehntwettbewerbs­fähigste Wirtschaftsstandort. Im Institutional Investor lagen wir 1999 auf Platz 16, jetzt nehmen wir Platz 9 ein. Im Ranking der EU-Indikatoren belegen wir bereits den beachtlichen 5. Platz. Wir wissen, was wir wollen – und das zahlt sich aus für Österreich! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Man sieht, wir haben viel erreicht! Österreich ist gut gerüstet, aber wir wollen noch mehr. (Rufe bei der SPÖ: Abfangjäger!) – Ich komme später dazu. – Die Bun­desregierung hat vor kurzem eine Offensive gestartet, damit Österreich unter die drei besten Standorte in Europa aufsteigen kann. Wir haben also ein ganz klares Ziel: Wir wollen Top-3-Wirtschafts- und Arbeitsstandort in Europa werden, weil wir wissen, dass Standortsvorteile mehr Investitionen bringen. Investitionen sind Arbeitsplätze, Arbeitsplätze sind Einkommen, und Ein­kommen bedeutet Sicherheit und Lebenschancen für die Österreicherinnen und Österreicher. Und genau das wollen wir! (Neuerlicher Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheit­lichen.)

Hohes Haus! Ein Eckpfeiler der österreichischen Wirtschaftspolitik ist unsere stabilitätsorien­tierte Budgetpolitik – eine grundvernünftige Budgetpolitik, die sich mit dem Nulldefizit, mit dem ausgeglichenen Haushalt über den Konjunkturzyklus ein sehr ambitioniertes Ziel gesetzt hat. Wir wollten das für die Bevölkerung nachvollziehbar und überprüfbar machen. Wir haben vor allem die Staatsausgaben deutlich reduziert und trotz schwieriger konjunktureller Lage erstmals seit mehr als 30 Jahren das Nulldefizit im Jahr 2001 erreicht. Diese Politik ist notwendig, sie ist erfolgreich, und wir werden sie auch in den nächsten Jahren fortsetzen! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Man hat uns dabei vielfach vorgeworfen, dass die Budgetkonsolidierung, dass das Nulldefizit vor allem durch höhere Einnahmen erreicht worden sei. Daher ist es mir ein Anliegen, darzu­stellen, wie es wirklich ausschaut, meine Damen und Herren.

Vergleichen wir das Jahr 1999 und das Jahr 2002: Bei meinem Amtsantritt als Finanzminister im Februar 2000 musste ich ein gesamtstaatliches Defizit von 2,3 Prozent aus dem Jahr 1999 übernehmen; die Abgabenquote lag damals bei 44,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. – Trotz schwacher konjunktureller Entwicklung haben wir im vergangenen Jahr, also 2002, ein Defizit von 0,6 Prozent erreicht – ein international hervorragender Wert. Gleichzeitig ist die Abgaben­quote auf 44,6 Prozent, also nur ganz leicht, angestiegen. Das heißt, wir haben das Defizit von 2,3 auf 0,6 Prozent reduziert, haben konsolidiert, und zwar um 1,7 Prozent des Bruttoinlands­produktes. Nur 0,2 Prozent davon sind auf eine steigende Abgabenquote zurückzuführen, 1,5 Prozent, meine Damen und Herren, waren ausgabenseitig konsolidiert – und damit ist der überwiegende Teil der Defizitverbesserung ausgabenseitige Konsolidierung. Und diesen Weg, den wir von Beginn an angestrebt haben, werden wir fortsetzen! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Widerspruch bei der SPÖ.)

Entgegen den Beispielen anderer Länder – auch entgegen den Vorschlägen der Opposition – hat diese Bundesregierung ihren Kurs der stabilitäts- und reformorientierten Wirtschaftspolitik nie verlassen. Diese transparente und mutige Politik hat uns wirtschaftspolitisch Anerkennung gebracht: beim Internationalen Währungsfonds, bei der OECD, bei der Kommission der Euro­päischen Union, bei internationalen Rating-Agenturen, bei den Finanzmärkten, vor allem aber, meine Damen und Herren, bei der österreichischen Bevölkerung. (Ironische Heiterkeit bei der SPÖ und den Grünen.)

 


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