Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 14. Sitzung / Seite 29

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das war Ihre Politik – das dürfen Sie getrost mitnehmen! Die Menschen müssen darauf ver­trauen können, sie müssen sich darauf verlassen können, dass wir diese große Entlastung in mehreren Schritten ganz konsequent, Schritt für Schritt auch tatsächlich erreichen werden! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Diese Entlastung, meine Damen und Herren, ist für die Zukunft unseres Landes ungeheuer wichtig. Sie wird Österreichs Standortattraktivität für Investitionen verbessern, sie wird die Kos­ten des Faktors Arbeit senken, sie wird umweltschonende Anreize geben, sie wird die Eigen­kapitalbasis der Betriebe verbessern, sie wird das Steuersystem vereinfachen (Abg. Mag. Wurm: Märchen-Heinzi!), und sie wird unser Wachstumspotential erhöhen. Nicht mehr und nicht weniger als die größte Entlastung in der Geschichte der Zweiten Republik werden wir daher verwirklichen!

Meine Damen und Herren! Wir senken die Steuern und Abgaben in zwei Schritten um 3 Milliar­den €, und wir werden diesen Weg fortsetzen, bis wir 2010 eine Abgabenquote von 40 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erreicht haben. Wir wollen damit bereits in dieser Legislaturperiode jedem Haushalt in Österreich im Durchschnitt 1 000 € pro Jahr mehr an Kaufkraft geben, und dabei werden wir unsere Politik des ausgeglichenen Haushalts über den Konjunkturzyklus bei­behalten. Das ist ein sehr ehrgeiziger Weg. Wir werden ihn aber realisieren! Wir bekennen uns dazu! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Wichtig ist uns, meine Damen und Herren, dass diese größte Steuerreform in der Geschichte der Zweiten Republik nicht irgendwann einmal in der Zukunft umgesetzt wird, sondern wir be­ginnen jetzt damit. Der erste Schritt ist bereits Bestandteil unserer Budgetbegleitgesetze und wird mit 1. Jänner 2004 in Kraft treten.

Besonders wichtig ist uns dabei die Entlastung kleiner und mittlerer Einkommen. Steuerpflich­tige mit einem Bruttojahreseinkommen in der Höhe von bis zu 14 500 € werden in Zukunft in Österreich keine Steuern mehr zahlen müssen. Damit werden mehr als 200 000 Österreiche­rinnen und Österreicher, die heute noch Steuern zahlen, morgen jeden Euro ihres Einkommens behalten können. Damit werden mehr als 1,650 Millionen Arbeitnehmer, 730 000 Pensionisten, 60 000 Selbständige und Bauern, also in Summe mehr als 2,4 Millionen Österreicherinnen und Österreicher von dieser Maßnahme profitieren. Das erhöht die Kaufkraft vieler, vor allem aber der kleinen Einkommen und stützt die Wirtschaft zum richtigen Zeitpunkt. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Ausreichendes Eigenkapital ist der Schlüssel (Abg. Mag. Wurm: Lesen Sie den Armutsbericht!) und die Voraussetzung für eine neue Dynamik und eine Offen­sive unserer Klein- und Mittelbetriebe. Eigenkapitalmangel ist nach wie vor die Insolvenzur­sache Nummer eins bei vielen Betrieben. Gleichzeitig ist eine ausreichende Eigenkapitalaus­stattung Grundvoraussetzung für eine rasches Unternehmenswachstum und damit auch für mehr Beschäftigung. Eigenkapital ist bisher gegenüber Fremdkapital in Österreich diskriminiert. Das hat auch zu einer unterdurchschnittlichen Eigenkapitalausstattung unserer Wirtschaft geführt.

Deswegen, meine Damen und Herren, schlagen wir vor, dass erstmals ab Jänner 2004 nicht entnommene Gewinne in Österreich zum halben Durchschnittsteuersatz besteuert werden. Davon werden mehr als 200 000 Einzelunternehmer und Personengesellschaften profitieren. Es ist dies die massivste Eigenkapitalförderungsmaßnahme, die es bislang in Österreich gegeben hat. Sie wird Verbesserungen des ausgewiesenen Eigenkapitals von bis zu 10 Prozent in nur fünf Jahren ermöglichen. Damit stärken wir die Krisenfestigkeit dieser Unternehmen, wir er­höhen ihre Bereitschaft zu investieren, und wir lösen einen Wachstumsschub aus. Wir wollen Arbeitsplätze schaffen und stärken so die Wirtschaft zum richtigen Zeitpunkt. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Der dritte Punkt, meine Damen und Herren, ist eine Frage der Gerechtigkeit. Auch in Österreich hat das Jahr nur zwölf Monate. Ich habe es immer für unvertretbar gehalten, dass Finanzminis­ter, nur um ihre Budgets kosmetisch zu verschönern, der Wirtschaft eine 13. Umsatzsteuervor-


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