Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 14. Sitzung / Seite 30

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auszahlung abverlangt haben. Das war eine gewaltige Belastung der Liquidität mit 1,7 Milliar­den €. (Abg. Oberhaidinger: Das ist eine reife Leistung! Genau recherchiert!) Wir haben mehr­mals angekündigt, dass wir diese Ungerechtigkeit abschaffen werden, ich bin daher sehr glücklich, dass, wenn Sie unserem Vorschlag folgen, im Dezember 2002 diese 13. Umsatz­steuervorauszahlung das letzte Mal geleistet wurde. Schon heuer soll es also diese 13. Um­satzsteuervorauszahlung nicht mehr geben. Wir stärken damit die Wirtschaft zum richtigen Zeitpunkt! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Schon lange Zeit reden wir über eine Ökologisierung unseres Steuersystems. Wir setzen sie im europäischen Gleichklang um. Wir beginnen mit einer Erhöhung der Besteuerung des Energie­verbrauchs. Gleichzeitig senken wir die Lohnnebenkosten für ältere Arbeitnehmer. Das gibt wichtige Anreize für deren Beschäftigung. Die Belastung des Verbrauchs natürlicher Res­sourcen und die Entlastung der menschlichen Arbeitskraft schaffen Arbeitsplätze und entspre­chen den ökosozialen Zielen der Europäischen Union. Sie sehen, Umwelt, Ökologie ist uns sehr wichtig. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Hohes Haus! Diese erste Etappe der Steuerreform wird ein Volumen von etwa 950 Millionen € bewegen. Sie wird zu einer Nettoentlastung von 500 Millionen € führen. Zusammen mit den beiden Konjunkturbelebungspaketen belaufen sich die Entlastungseffekte sogar auf 1 Mil­liarde €. Das sind substanzielle erste Schritte einer Entlastung. Die Entlastung kommt! Informie­ren wir die Bevölkerung umfassend und gemeinsam. Das sind wichtige Impulse, um auch die Stimmung zu heben. So stärken wir die Wirtschaft und tragen zu einer Erhöhung der Beschäfti­gung bei! (Zwischenruf der Abg. Mag. Wurm.)

Nach den sicher umfassenden Diskussionen und den Beschlüssen, die wir zu den Bundesvor­anschlägen 2003 und 2004 und zu den Budgetbegleitgesetzen fassen werden, werden wir an die Erarbeitung des nächsten Entlastungsschrittes gehen. Es ist unser Ziel, mit 1. Jänner 2005 die zweite große Etappe der Steuerreform mit einem Nettoentlastungsvolumen von 2,5 Milliar­den € in Kraft zu setzen. Eine große Tarifreform bei der Einkommensteuer beziehungsweise bei der Lohnsteuer wird deutliche Entlastungen für alle Erwerbstätigen, für die Beschäftigten, für die Arbeitnehmer, für die Angestellten bringen. (Abg. Mag. Wurm: Flat-Tax!)

Wir werden die nächsten großen Reformen in der Unternehmensbesteuerung angehen müssen. Eine Senkung des Körperschaftsteuersatzes um mindestens 3 Prozent ist notwendig, um die Wettbewerbs­fähigkeit des Wirtschafts- und Arbeitsstandortes Österreich für die nächsten Jahre zu gewähr­leisten. Die Fortsetzung der Ökologisierung des Steuersystems bei gleichzeitiger Kompensation durch Lohnnebenkostensenkungen genauso wie massive Vereinfachungen des sehr komp­lexen Steuersystems sind wichtig. – All das steht auf unserer Reformagenda.

Meine Damen und Herren! Diese Steuerreform wird Österreich Flügel verleihen: Sie wird den privaten Konsum beflügeln, sie wird die Investitionen beflügeln, und sie wird das Innovations- und Wachstumstempo unserer Wirtschaft beflügeln. (Abg. Öllinger: Aber nicht Sie!) Wir wollen die notwendige Entlastung für eine gute und sichere Zukunft Österreichs gerecht und nachhaltig umsetzen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Hohes Haus! Abschließend: Unser gemeinsames Ziel muss es sein, die Wachstumsschwäche der Vergangenheit zu überwinden. Wir wollen daher erstens einen ausgeglichenen Staatshaus­halt über den Konjunkturzyklus. Hohe Schulden ersticken die Dynamik der Wirtschaft, Schul­denabbau und sparsames Wirtschaften befreien uns. Österreich hat den Kurswechsel geschafft. Er wird uns neue Handlungsspielräume eröffnen.

Zweitens: Wir müssen das Wachstum erhöhen, in die Zukunft investieren. Österreich gibt mehr Geld aus für Bildung, Forschung und Infrastruktur als je zuvor. Dadurch werden wir unsere Innovationskraft stärken, unsere Wettbewerbsfähigkeit verbessern und unser Wachstumspoten­tial erhöhen.

Drittens: Weitere Liberalisierung, Deregulierung, Privatisierung und flexiblere Rahmenbedingun­gen auf den Märkten stärken privates Unternehmertum und den Wettbewerb und erhöhen die


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