Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 14. Sitzung / Seite 43

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die in diesem Bereich notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen worden wären, für die wir jetzt sozu­sagen kämpfen müssen. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Dr. Glawischnig: Ihr habt in der Transitpolitik nichts zusammengebracht! Absolut nichts!)

Wir sprechen heute über das Emissionshöchstmengengesetz-Luft. Frau Kollegin Sima! Ich finde, es ist total komisch, und ich habe überhaupt noch nie erlebt, dass ein Abgeordneter sich wünscht, dass seine Anträge abgelehnt werden. Ich finde es „faszinierend“, dass Sie hier heraußen quasi sagen: Bitte lehnen Sie meine Anträge ab! – Irgendetwas kann da nicht ganz in Ordnung sein! (Zwischenruf der Abg. Mag. Sima.) Sie müssen Ihre Anträge – das habe ich Ihnen auch im Ausschuss gesagt – formal richtig stellen und mit einem guten Inhalt füllen, dann werden die Freiheitlichen bereit sein, Ideen von Ihnen zu unterstützen und auch mitzutragen. (Abg. Mag. Wurm: In Tirol erstickt man am Lärm und an den Abgasen!)

Hier erstickt man Gott sei Dank nicht am Lärm, weil die Reihen der SPÖ so geleert sind, dass es gar nicht so laut sein kann. (Abg. Reheis: Fällt Ihnen etwas Gescheites auch ein? – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ. – Präsident Dr. Fischer gibt das Glockenzeichen.) – Danke.

Aber nun zur vorliegenden Gesetzesmaterie: Ich bin davon überzeugt, dass dieses Gesetz ein Schritt in die richtige Richtung ist. Ich teile auch die Meinung der Opposition, dass noch mehr in diesem Bereich zu geschehen hat. Es ist aber oft so, dass man eben einmal einen Schritt in die richtige Richtung setzt, dem noch viele Schritte folgen müssen.

Gerade damit, dass wir mit diesem Gesetz eine Kompetenzerweiterung für die Landes­haupt­leute schaffen, aber sie auch zum Handeln zwingen, werden, so glaube ich, sowohl unseren Kolleginnen und Kollegen als auch den Kolleginnen und Kollegen der SPÖ jede Menge Frei­heiten gegeben, in ihren Ländern mit ihren Organisationen dafür zu sorgen, dass diese Richt­linie so umgesetzt wird, dass sie auch ihren Zweck erfüllt und dazu beiträgt, unser Land in der Umweltpolitik sozusagen zum Besseren zu bringen.

Eines ist klar: Es muss im Interesse der Gesamtbevölkerung liegen, dass wir eine intakte Natur haben, dass wir eine gesunde Umwelt haben und dass wir ein lebenswertes Land nicht schaffen, sondern erhalten. Ich möchte auch bitten – bei all der berechtigten Kritik, die von Seiten der Opposition kommt –, doch zuzugeben: So schlecht ist die Umweltpolitik in unserem Lande nicht! So kaputt ist die Natur in unserem Lande nicht, wie es oft dargestellt wird! Glauben Sie mir: Wir sollten wirklich lieber konstruktiv daran arbeiten, die Dinge weiter zu verändern und zu verbessern, statt in den Ausschüssen destruktiv zu agieren und nicht dazu beizutragen, dass diese Veränderungen vonstatten gehen.

Es sei mir auch erlaubt, dass ich in diesem Zusammenhang noch ein paar Worte zu dem zuständigen Ausschuss als solchem verliere. Dieser Ausschuss ist, so glaube ich, ein sehr wichtiger Ausschuss, denn die Umweltpolitik wird immer mehr eine zentrale Rolle spielen. Der Umweltminister wird in den nächsten Jahren sicherlich sehr gefordert sein, und es ist ganz klar, dass in diesem Ausschuss wichtige Weichenstellungen erfolgen werden, weil die Umwelt­politik sehr viele andere Bereiche, die direkt oder indirekt davon betroffen sind, beeinflusst.

In diesem Ausschuss hat es auch eine Diskussion über die Atompolitik gegeben. Ich begrüße – das möchte ich ausdrücklich hier sagen – den Vorschlag von Frau Kollegin Glawischnig, uns im Ausschuss wieder mit einem Vier-Parteien-Antrag klar zur Atompolitik zu positionieren. Gar keine Frage! Wir werden uns dazu positionieren. Es war und ist immer die freiheitliche Haltung gewesen, einen Ausstieg aus der Atompolitik mitzutragen, dafür zu sorgen, dass Österreich atomkraftfrei bleibt und dass Europa atomkraftfrei wird, und das werden wir mittragen. Wir werden hier auch einmal Seite an Seite dafür kämpfen, gemeinsam mit unseren Kollegen von der Regierungspartnerpartei, dass wir das, was wir fordern, auch umsetzen.

Ich möchte Sie daher noch einmal bitten – das ist das, was ich Ihnen mit auf den Weg geben möchte –, hier konstruktiv daran zu arbeiten und nicht Polemik zu betreiben, denn mit Polemik ist keinem von uns geholfen. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

 


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