Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 14. Sitzung / Seite 49

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Es geht eben nicht nur darum, Werte vorzuschreiben, sondern es geht darum, dass man diese in der Konsequenz auch umsetzt. Das ist sehr wichtig bei der Bekämpfung der Ozonbelastung: dass die entsprechenden Maßnahmen von den Ländern auch wirklich eingefordert werden.

Ich halte die Zusammenarbeit zwischen den Ländern, durch die spezifische, regionale Erfor­dernisse Berück­sichtigung finden, für sehr wichtig. Es geht auch um die Zusammenarbeit bei der Frage, was zu geschehen hat, wenn eine Überschreitung der Grenzwerte gegeben ist. Darauf kommt es ja eigentlich an. Es geht dabei nicht nur um ein Vorschlagsrecht, sondern um die Zusam­menarbeit mit den Ländern und dann letztlich auch um die Frage der tatsächlichen Vor­gangsweise, im konkreten Fall bei den Aktionsprogrammen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

11.32


Präsident Dr. Heinz Fischer: Zum Wort gelangt Frau Abgeordnete Dipl.-Ing. Achleitner. – Bitte.

11.33


Abgeordnete Dipl.-Ing. Elke Achleitner (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Regierungsmitglieder! Hohes Haus! In Salzburg wird im Sommer an 90 Prozent aller Tage beim Ozon der Vorsorgewert für menschliche Gesundheit überschritten. Das gibt der Leiter des Messnetzes für die Salzburger Luftinformation bekannt.

Laut Ozonbericht 2002 ergibt die Auswertung der Ozondaten von 1999 bis 2001, dass die Zielwerte zum Schutz der Gesundheit an 66 Prozent der Messstellen überschritten werden. Und Ozon ist wahrlich kein abstraktes Wort! Es schränkt unsere Gesundheit ganz massiv ein und wirkt sich stark auf diese aus.

Hauptverantwortlich für die Verschärfung der Luftsituation ist in erster Linie das rasch wachsende Verkehrsaufkommen, und dieses Aufkommen wird auch in Zukunft drastisch weiter zunehmen. Es liegt daher klar auf der Hand, dass Anstrengungen für eine saubere Luft unbe­dingt notwendig sind.

Hohes Haus! Das vorliegende Gesetz ist ein weiterer Schritt, um EU-weit und natürlich ins­besondere österreichweit die Belastung mit Luftschadstoffen zu verringern und die Luftgüte zu verbessern. Dadurch wird ein großer Beitrag zum Schutz der Umwelt und insbesondere für die Gesundheit der Menschen geleistet, denn durch die Festlegung von nationalen Emissions­höchstmengen für bestimmte Luftschadstoffe sollen die Versauerung, das bodennahe Ozon und die Überdüngung verringert werden.

Da die Luftschadstoffe an den Landesgrenzen nicht Halt machen, wird Österreich von der europaweiten Richtlinie profitieren, weil ja eine beachtliche Menge an Schadstoffen aus den benachbarten Ländern nach Österreich importiert wird. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Sehr geehrte Damen und Herren! Für die Nachhaltigkeit im Umweltbereich ist besonders wichtig, dass nicht nur Belastungswerte festgestellt, sondern auch verbindliche, konkrete Maß­nahmen gesetzt werden. Und genau diese Verpflichtung sieht das vorliegende Gesetz vor, denn die Regierung wird und muss Programme erstellen, um die laufende Verminderung der Emissionen voranzutreiben. Man muss auch das Ziel, dass ab 2010 die festgesetzten Emis­sionswerte nicht mehr überschritten werden, laufend kontrollieren. Wir setzen diesbe­züglich sehr große Erwartungen in Herrn Bundesminister Pröll.

Laufende Überprüfungen der Maßnahmen sind ebenfalls in dem Gesetz verankert, da jährliche Emissionsinventuren an die Europäische Kommission übermittelt werden müssen.

Im zweiten Teil des vorliegenden Gesetzes, in der Novellierung des Ozongesetzes, wird als Schwerpunkt die klare Definition von Zielen und Maßnahmen dargestellt. Die Richtlinie enthält Zielwerte und langfristige Ziele zum Schutz der menschlichen Gesundheit und der Vegetation. Auch da ist die Bundesregierung wiederum dazu verpflichtet, Programme zu erarbeiten, damit die Zielwerte ab 2010 eingehalten werden können.

 


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