Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 14. Sitzung / Seite 50

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Zusätzlich sind auch noch die Landeshauptleute gefordert, Aktionspläne für Sofortmaßnahmen zu erstellen und auch die notwendigen Kriterien dafür konkret umzusetzen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Das vorliegende Gesetz ist sicherlich ein ent­scheidender Beitrag in der Umweltpolitik, da im Sinne der Umwelt konkrete Programme erar­beitet und Maßnahmen getroffen werden müssen. (Beifall bei den Freiheitlichen sowie des Abg. Dipl.-Ing. Regler.)

11.37


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dr. Lichtenberger. – Bitte.

11.37


Abgeordnete Dr. Evelin Lichtenberger (Grüne): Sehr geehrte Damen und Herren! In dieser Debatte ist vielfach die Ansicht vertreten worden, dass sich mit der Beschlussfassung dieses Gesetzes quasi automatisch die Umweltsituation im Bereich der Luftschadstoffe verbessern werde. – Meine Damen und Herren! Das ist mitnichten der Fall! Abhängig wird die Situation immer davon sein, wie, auf welche Art und mit welchen konkreten, zielführenden Maßnahmen in den jeweils betroffenen Gebieten Schritte gesetzt werden.

Ich darf Ihnen aus dem Jahresbericht der Luftgütemessungen in Österreich die Liste all jener Grenzwertüberschreitungen vorlesen, die für das Jahr 2000 veröffentlicht wurden. Das ist die erste Liste, die sozusagen auf dem Papier vorliegt. Da ich das aber auch online verfolge, kann ich feststellen, dass die Überschreitungen in den beiden vergangenen Jahren, vor allem in den vergangenen Sommern, leider deutlich zugenommen haben.

In Kärnten in Wolfsberg, St. Andrä, Klagenfurt und Völkermarkt, in Niederösterreich in St. Valentin, in Oberösterreich in Linz, in der Steiermark in Weiz, Hartberg und Köflach, in Graz praktisch im gesamten Stadtgebiet, in Tirol in Innsbruck, in Oberösterreich in Braunau, in Salz­burg am Mirabellplatz, in Wien am Hietzinger Kai und in der Taborstraße gab es schon noto­rische Überschreitungen, die zu Maßnahmen veranlassen müssten. (Abg. Wattaul: Ist das alles vom Hausbrand?)

Meine Damen und Herren! Haben Sie von irgendwelchen Maßnahmen gehört? – Die heiß um­strittenen Maßnahmenkataloge waren jene in Tirol in Bezug auf das Nachtfahrverbot und jetzt das in Diskussion befindliche sektorale Fahrverbot, das wir machen müssen, um die Be­lastungssituationen in unseren Bergtälern zu vermindern. (Abg. Wattaul: Völliger Unsinn! Sie müssen sie bei Nacht fahren lassen, die Belastung kommt nur durch den Stau ...!)

Wir sind hier vom Gesetz gefordert, und ich bin sehr zufrieden, dass diese Novelle jetzt auch eine Verkürzung der Zeiträume beinhaltet. (Abg. Wattaul: Sie müssen sie in der Nacht fahren lassen!)

Der Mechanismus war ja extrem schwerfällig angesichts der nicht vorhandenen Befristungen für die Maßnahmenkataloge und einer sehr, sehr großzügigen Befristung für den Vorlauf.

Meine Damen und Herren! Mit diesen Befristungen ist klar geworden, dass man schneller reagieren muss, und das geschieht jetzt auch. Aber wir haben noch immer das Problem, was denn konkret geschieht. Sie sehen an diesen Überschreitungen – und die Analysen der Daten zeigen es auch ganz klar –: Der Verursacher ist in erster Linie der Verkehr, und dabei natürlich der Schwerverkehr. (Abg. Wattaul: 5 000 LKW am Brenner am Tag! – Abg. Neudeck: Sie können schon gehen, nur die Füße tun halt weh!)

Herr Kollege Wattaul! Der Hausbrand ist eine billige Ausrede, das sieht man, wenn man sich die Schadstoffverläufe anschaut. (Neuerliche Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.) – Herr Kollege, ich kann es Ihnen im Detail dann privat erklären.

Wenn Sie die Schadstoffverläufe an den Messstellen mit den Durchfahrzahlen von Schwer­fahrzeugen vergleichen, dann sehen Sie eine parallele Schwankung. Vielleicht werden auch


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