Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 14. Sitzung / Seite 66

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Ausschüsse ausreichend beschäftigen können. Die Hoffnung war noch nie so groß, dass ein Ziel, nämlich dieses nationale Tierschutzgesetz im Jahr 2004 umzusetzen, also seinen Be­schluss hier im Nationalrat zu erwirken, auch tatsächlich gemeinsam erreicht werden kann.

Ich weiß, dass die Opposition – und damit komme ich jetzt auf Sie zurück, Frau Abgeordnete Sima – anscheinend mit dem Zeitrahmen nicht zufrieden ist. Jetzt haben wir, wie Sie vorher gesagt haben, sechs Jahre lang gearbeitet und versucht, diesbezüglich etwas umzusetzen – und jetzt soll es daran scheitern, dass wir einen zeitlichen Rahmen von drei, vier Monaten vorsehen, um ein Tierschutzgesetz auch wirklich auszudiskutieren?! Auch Sie wissen ganz genau: Wir brauchen eine Verfassungsmehrheit. Und jetzt auf einmal wird dieses Vorhaben von Ihrer Fraktion boykottiert? – So sehe ich es zumindest. – Das ist nicht der richtige Weg! Mein persönlicher Wunsch ist es, dass es im Jahr 2003 eine Vorlage gibt und die Umsetzung im Jahr 2004 erfolgt. Diese Kriterien werden erfüllt. Es wundert mich daher, dass Sie den von uns eingebrachten Entschließungsantrag jetzt ablehnen.

Wenn ich mir Ihren Antrag, den Sie vorhin formuliert haben, ansehe, dann stelle ich fest, dass Sie zunächst einmal auf die ÖVP eingehen, die ein solches Gesetz sechs Jahre lang blockiert habe. „Leider liegt bis zum heutigen Tag ... kein Entwurf ... vor“, so heißt es da.

Da frage ich mich auch wiederum: Sie wissen doch, wie Gesetze entstehen und dass so etwas, gerade wenn es Änderungen in der Verfassung bedarf und wenn verschiedene Ministerien und auch die Länder eingebunden sind – derzeit ist ja der Tierschutz auf Landesebene gesetzlich geregelt –, nicht innerhalb von einigen Wochen zu machen ist, sondern das braucht einfach eine gewisse Zeit. Und ich kann Ihnen garantieren, dass es diese Vorlage auch tatsächlich im Jahr 2003 geben wird.

Wenn ein Gesetz, wie vorhin gesagt, einer Verfassungsmehrheit bedarf, dann wird auch diese Zeit notwendig sein, um ein Gesetz auszuarbeiten. Und dazu brauchen wir alle Fraktionen, dazu brauchen wir die Sozialdemokraten! Ich kann auch garantieren, dass die Freiheitlichen unter unserem Vizekanzler Haupt immer für ein Tierschutzgesetz gekämpft haben. Wenn die Sozialdemokraten das heute so locker vom Hocker besprechen, dann darf ich daran erinnern: Vor sechs Jahren waren nicht wir in der Regierung, sondern es waren die Sozialdemokraten, die in der Regierung waren – und die auch ein solches Gesetz nicht umgesetzt haben, obwohl es die Freiheitlichen immer gefordert haben! (Beifall bei den Freiheitlichen. – Zwischenruf des Abg. Dr. Einem.)

Und jetzt auf einmal soll es wieder an formalen Dingen scheitern! Wiederum sagt die Sozialdemokratie hier: Wir brauchen ein Tierschutzgesetz, es ist wichtig und es soll endlich zur Umsetzung gelangen! – Sie von den Sozialdemokraten haben es versäumt, wir setzen es um. Und jetzt auf einmal wird das, was wir umsetzen wollen, von Ihrer Seite aus wieder blockiert! (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Dr. Einem.)

Da muss ich schon sagen: Wenn das die Politik wäre, die die Zukunft unseres Landes bestimmt, dann bin ich froh, dass Sie nicht in der Regierung sind, sondern dass wir die Regierungsparteien sind! Und wir werden auch dieses Tierschutzgesetz so anlegen, dass die Bevölkerung es als einen großen Wurf und als ein gutes Gesetz empfinden wird. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Meine Damen und Herren von der Opposition! Als Abgeordneter, dem der Tierschutz sehr wichtig ist, wie man ja immer wieder hören kann, fordere ich oder wünsche ich mir, dass wir auf den Weg des Konsenses zurückfinden. Arbeiten wir gemeinsam an diesem wichtigen Gesetz, sodass wir tatsächlich dann im Jahr 2004 zu einer Entschließung gelangen und dieses Gesetz umgesetzt wird!

Ich würde es mir wünschen. Ich und meine Kollegen von der Freiheitlichen Partei, wir werden unseren Anteil an Arbeit dazu beitragen. Ich garantiere Ihnen auch: Diese Regierung mit Vizekanzler Haupt wird mit dieser Arbeitsgruppe auch dieses Tempo vorlegen. Ich wünsche mir daher, dass wir, wenn wir das nächste Mal über Tierschutz reden, auch konkret die Umsetzung


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