dass für
Kottingbrunn, als es aus der Regionalliga – wo mit Spielern wie Willfurth
ehemalige Nationalspieler gespielt hatten und sicherlich nicht gratis gespielt
hatten – in die Bundesliga aufstieg, auf einmal völlig andere
arbeitsrechtliche Bedingungen vorhanden waren, sodass dann Legionäre, die davor
jahrelang in der Regionalliga gespielt hatten, in der Bundesliga nicht spielen
durften.
Da denkt man sich,
dass dieses System nicht ganz stimmen kann. Man weiß ja, dass es da um nicht
gerade geringe Beträge geht; selbst in der Regionalliga werden Gehälter
bezahlt, die bei weitem über dem liegen, was man in Österreich durchschnittlich
im Berufsleben verdienen kann. Dass man sich einmal näher anschaut, wie solche
Regelungen gestaltet werden sollen oder können, ist daher, glaube ich, in hohem
Ausmaß sinnvoll und notwendig. In der gesamten Problematik der Abstellungen von
Sportlern, Vereinssportlern, Einzelsportlern für die Nationalmannschaft gibt
es einen Graubereich; etwa im Hinblick auf Haftungsfragen ist es notwendig,
darüber nachzudenken. Das ist wohl unbestritten.
Auch die Frage,
die bei der letzten Ski-WM wieder aufgetaucht ist, sollte man sich einmal näher
anschauen: Wie sieht es mit Verknüpfungen aus? Skifahren ist letztlich ein
Einzelsport. Wenn der Verbandspräsident gleichzeitig die Aufgaben eines
Sportmanagers erfüllt und darüber entscheidet, wer an der WM teilnehmen darf,
und dann zufälligerweise – oder auch nicht – seine Sportler, die er
zusätzlich wirtschaftlich betreut, teilnehmen dürfen, hingegen andere, die
woanders angesiedelt sind, nicht, dann zeigt das zumindest Problemlagen, mit
denen man sich auseinander setzen sollte und für die es notwendig ist, genaue
Regelungen zu installieren.
Ich möchte aber
abgesehen davon, dass diese Notwendigkeit erkannt wird und dass allen bewusst
ist, dass es nicht einfach sein wird, zu einem Berufssportgesetz zu kommen,
auch in die aktuelle Debatte
einsteigen, die sich durch den Wechsel im Sport-Staatssekretariat beziehungsweise
durch den neuen Staatssekretär ergeben hat, und auf die Frage eingehen, wie die
Budgeterhöhung im Bereich der Sportförderung gestaltet wird. Ich stehe nicht
an, zu sagen, dass wir mit dem Staatssekretär darin in Übereinstimmung sind,
dass es erstmals so sein wird, dass neue Mittel nicht automatisch nur in
bestehende Strukturen kommen, sondern dass es hier auch neue Schwerpunkte geben
wird. Ich möchte es insbesondere sehr begrüßen, dass geplant ist, dem
Österreichischen Behindertensportverband erstmals eine Basisförderung zukommen
zu lassen. Das ist eine langjährige Forderung der Grünen, und es wird uns
freuen, wenn dies im Zuge der neuen Änderung zustande kommen wird. Da geht es
um gar nicht so geringe Beträge, und es wird erstmals möglich sein, dass der Behindertensportverband auch außerhalb
der normalen Strukturen zu Geld kommen wird. (Beifall bei den Grünen und bei
Abgeordneten der SPÖ.)
Ich bin mir nicht
ganz schlüssig darüber, wo da die Widerstände sind. Mir ist aufgefallen, dass,
nachdem es zunächst eine Begutachtung gegeben hat, eine Stellungnahme der Stadt
Wien dazu vorgelegen ist, die ich in hohem Maße beunruhigend finde. Darin
spricht sich die Stadt Wien massiv gegen diese Neuregelung, dem Behindertensportverband auch Geld
zukommen zu lassen, aus, und sie argumentiert, dass es viel besser wäre, das
Geld weiterhin in die bestehenden Strukturen fließen zu lassen, statt den Behindertensportverband auszustatten.
Wir wissen gerade
aus der Vergangenheit, wie schwierig es war, dass beispielsweise in der BSO der
Behindertensportverband überhaupt
anerkannt worden ist – die Anerkennung war mit einem Verzicht auf
Geldmittel verbunden –, beziehungsweise wie schwierig es auch in den
bestehenden Strukturen ist, generell die Möglichkeiten für den Behindertensport aufrechtzuerhalten.
Daher ist diese Stellungnahme der Stadt Wien für mich überhaupt nicht nachvollziehbar.
Ich werde mich, wie gesagt, freuen, wenn es gelingt, diesen Schritt in
Österreich zu setzen. Letztlich handelt es sich um das Bemühen, neue
Schwerpunkte zu setzen und beispielsweise zu sagen: Wir setzen im Frauensport
neue Mittel ein, um dort Projekte finanzieren zu können. Auch das freut uns.
Abschließend möchte ich zur Sportförderung generell Folgendes sagen. Ich habe im Ausschuss auch miterlebt, dass es eine Art Verteidigungshaltung gibt, die grundsätzlich ein bisschen mit dem Gefühl zu tun hat, es sollten weiterhin möglichst alle im gleichen Ausmaß bedient werden.