haben sogar sehr
viele junge, begabte Sportler – nur werden diesen einfach zu wenige
Perspektiven geboten, den Profisport auszuüben.
Unter anderem soll
mit diesem Gesetz die Möglichkeit geschaffen werden, einen Sportlehrling zu
installieren, was ich für eine sehr gute Idee halte, denn das wird die Leute
erstens leichter zum Sport bringen, diese haben eine berufliche Ausbildung und
bleiben dann dem Sport letztendlich auch erhalten. Sehr viele Familien würden
ihre Kinder ja gern in einem Sportberuf sehen, nur: Die meisten stehen mit 16
oder spätestens mit 18 Jahren vor der beruflichen Entscheidung
beziehungsweise vor einer Ausbildungsentscheidung. Nur wenige haben die
finanziellen Möglichkeiten, ihre Kinder weiter zu fördern beziehungsweise das
finanzielle Risiko des Leistungssportes zu tragen, denn wenn ein Jugendlicher
zum Sport kommt, kann niemand wissen, ob er da auch bleiben beziehungsweise ob
er damit auch Geld verdienen kann.
Ein anderes
Problem ist, dass man fertig ausgebildete Sportler sozusagen günstig aus dem
Ausland nach Österreich holen kann und so vielen unserer Jugendlichen die
Chance vermasselt, sich im Leistungssport zu etablieren. Ein bis jetzt
fehlendes Berufssportgesetz ist meines Erachten auch eines der größten
Hindernisse dafür, dass der Leistungssport in Österreich bei den Jugendlichen
nicht gerade attraktiv ist.
Glauben Sie, meine
Damen und Herren, dass zum Beispiel in Tschechien um so viel bessere Fußballer
geboren werden, sodass diese unsere Nationalmannschaft mit einem 5 : 1 „panieren“?!
So ist es doch nicht! Da steht ein System, eine Struktur dahinter, die sehr
professionell ist – und so etwas fehlt eben in Österreich. Das alles weiß
ich aus eigener Erfahrung ganz genau; ich könnte davon ein Lied singen. Wenn
man da als Individuum keine Eigeninitiativen ergreift, kommt man bei uns im
Sport zu nichts. Sinn des Sports ist doch auch, gewisse Strukturen zu schaffen,
um für Menschen aus verschiedensten gesellschaftlichen Schichten gleiche
Möglichkeiten und gleiche Rahmenbedingungen zu schaffen.
Was aus
sportlich-unternehmerischer Sicht alles möglich ist, zeigt uns ja der
Österreichische Skiverband, dem es immer wieder gelingt, neue Topstars
hervorzubringen. – Solche positiven Rahmenbedingungen sollten eben auf die
ganze Breite des österreichischen Sports ausgeweitet werden, damit allen
solche Möglichkeiten geboten werden können.
Ich sehe die
Sportler auch als Aushängeschilder, als Botschafter und ein bisschen
auch – das getraue ich mich hier zu sagen – als Staatsdiener, denn
jeder freut sich, wenn ein österreichischer Sportler sozusagen die Konkurrenz
in Schach hält und Medaillen gewinnt; jeder entwickelt da eine gewisse Art von
Patriotismus. Und viele sehen sportliche Leistung auch als Inspiration für
eigene Aktivitäten. Daher freut es mich wirklich sehr, dass wir einer großen
Bandbreite des österreichischen Sports hiermit neue Perspektiven bieten können.
Was mich am meisten freut, ist, dass wir uns gemeinsam der Sache annehmen und damit für den Sport wirklich etwas Gutes schaffen. – Danke. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)
14.19
Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Brosz. – Bitte.
14.19
Abgeordneter Dieter Brosz (Grüne): Herr Präsident! Herr
Staatssekretär! Sehr geehrte Damen und Herren! Die Notwendigkeit, den
Berufssport in Österreich in gewissen Bereichen zu normieren, ist eigentlich
unbestritten. Ich glaube, dass momentan vieles in einem Graubereich abläuft,
sodass es durchaus Sinn hat, sich zu überlegen, ob man dort nicht auch zu formalisierten
Regelungen kommen soll.
Ein Beispiel dafür hat sich für mich in folgender Beobachtung gezeigt. Da ich eine Zeit lang in Kottingbrunn wohnte und dort den – mittlerweile nicht mehr stattfindenden – Aufstieg des örtlichen Fußballvereins miterleben durfte, habe ich gesehen, dass es eine skurrile Trennung gibt zwischen den Vereinen, die in der Regionalliga, sozusagen im Amateurbereich, spielen, und dem, was danach kommt und was auf einmal zum Profisport wird. Das hat dazu geführt,