Es gibt daher auf
der einen Seite die Anforderungen des Breitensports, und da glaube ich, dass
wir gerade im Schulbereich momentan vor Problemen stehen, und zwar auf Grund
von Stundenkürzungen, vor allem aber auch dadurch, dass es im
Grundschulbereich zu wenig adäquat ausgebildete LehrerInnen im Sportbereich
gibt. Das ist in den höheren Schulen besser, aber im Grundschulbereich, das
wissen wir alle, ist das teilweise ein Problem.
Es stellt sich
außerdem die Frage, ob Misswirtschaft oder eine sehr gute Wirtschaft in
einzelnen Fachverbänden eine Auswirkung haben sollte. Wenn man sich anschaut,
dass jetzt beispielsweise im Schwimmverband oder im Tischtennisverband relativ
professionell und offenbar auch mit entsprechendem Erfolg gearbeitet wird, dies
aber de facto auf die Finanzstruktur keine Auswirkungen hat, und dass es auf
der anderen Seite in Verbänden wie dem Tennisverband momentan eigentlich
überhaupt keine sinnvolle Jugendarbeit mehr gibt, dann sollte man, finde ich,
schon die Frage stellen, ob denn nicht irgendwie auch das Ergebnis der Arbeit
in den Verbänden einen Einfluss auf die Förderungsstrukturen haben sollte. Ich
glaube, dass wir da eine Diskussion vor uns haben, die noch geführt werden
muss. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)
14.26
Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Von der Regierungsbank aus zu Wort gemeldet hat sich Herr Staatssekretär
Mag. Schweitzer. – Bitte, Herr Staatssekretär.
14.26
Staatssekretär im Bundeskanzleramt Mag. Karl Schweitzer: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich bin
sehr dankbar für die sehr sachliche und konstruktive Diskussion.
Ich möchte bei
Kollegem Brosz anschließen, der völlig zu Recht feststellt, dass es nicht ganz
einzusehen ist, warum die Schwerpunktsetzung für den Behindertensport von
anderen Sportfunktionären kritisiert wird. Es war für uns alle klar, das
Jahr 2003, das Jahr der Behinderten, soll auch im Sport und in der
Sportpolitik besondere Berücksichtigung finden. Deshalb war es für uns
selbstverständlich, dass mehr an Förderungsmitteln insbesondere in den
Behindertensport gegeben wird. Wir haben uns sehr bemüht und es geschafft,
527 000 € pro Jahr für den Behindertensportverband zusätzlich
verfügbar zu machen und weitere Beträge für die Paralympics und Special
Olympics zur Verfügung zu stellen – eine, wie ich glaube, gute Investition
und nicht eine Investition, die man öffentlich kritisieren sollte mit der
Argumentation: Damit bekommen andere Sportler weniger. (Beifall bei den
Freiheitlichen und der ÖVP sowie bei Abgeordneten der Grünen.)
Ich glaube, dass
es auch sehr vernünftig war, die Aufnahme der Behinderten in die Spitzensportförderung
zu beschließen, weil jeder von uns, der die Behindertensportwettkämpfe
verfolgt, sehen kann, dass es sich dabei um Spitzensport handelt und deshalb
auch die Förderung aus dem Spitzensporttopf eine durchaus angebrachte ist. Es
ist besonders wichtig auch für Sie, nicht nur zu wissen, sondern auch
weiterzutransportieren, dass durch eine Einrichtung meiner Vorgängerin, nämlich
die Rubbellos-Aktion, ein Fonds geschaffen werden konnte, aus dem jetzt
jährlich 727 000 € in den Behindertensport fließen können, sodass
damit endlich einmal eine langfristige Finanzierung des Behindertensports
gesichert werden konnte. (Beifall bei den Freiheitlichen sowie bei
Abgeordneten der ÖVP und der Grünen.)
Ich möchte mich
aber, bevor ich zum Berufssportgesetz komme, auch der Kritik des Abgeordneten
und Kollegen Wittmann stellen. Wir sollten, Herr Kollege Wittmann, eine offene
Diskussion darüber führen, wie diese zusätzlichen Belastungen unseres
Krankheitssystems finanziert werden sollen. Ob die Freizeitunfallversicherung
in der Form, wie sie jetzt angedacht ist, die richtige Lösung ist, wage ich
tatsächlich zu bezweifeln. Aber wenn wir darüber diskutieren, dann sollten wir
sehr differenziert darüber diskutieren. Ich glaube, es findet schon auch Ihre
Zustimmung, wenn ich sage: Wer sich erhöhtem Risiko aussetzt, muss auch
vermehrt damit rechnen, dass etwas passiert; und diejenigen, die sich erhöhtem
Risiko aussetzen, sollten damit auch gegen allfällige daraus resultierende
Schäden versichert werden.
Ich glaube auch, dass es nicht nur im Bereich des Sports Menschen gibt, die sich einem erhöhten Risiko aussetzen. Dort sind es die so genannten Extremsportler. Es ist auch leicht